wie schon öfter erwähnt, waren zweiäugige Kameras im Format 4x4 um 1960 für kurze Zeit sehr populär; neben Franke und Heidecke waren es überwiegend japanische Hersteller, die dieses Segment bedienten. Hier soll ein etwas ungewöhnliches Modell von Riken/Ricoh vorgestellt werden, die Ricohmatic 44.
Die Kamera fällt schon äußerlich auf: Sie besitzt ein rustikal wirkendes unbeledertes Metallgehäuse in grün-grauer Farbgebung. Die Front wird durch eine Kunststoffkappe geschützt, die beim Öffnen des Lichtschachts nach unten aufklappt, aber auch ganz abgenommen werden kann. Abschlusskasten und Lichtschacht sind beim vorliegenden Exemplar grau ausgeführt, es waren aber auch andere Farbkombinationen lieferbar.
Die Fokussierung erfolgt beidseitig über einen Hebel, der auf einen Schneckengang wirkt; Aufnahme- und Sucherobjektiv haben die gleiche Drehrichtung. Die eingestellte Entfernung kann unter dem Aufnahmeobjektiv, einem Riken Ricoh 3,5/6 cm, in m oder ft abgelesen werden.
Mit dem großen Rad auf der rechten Seite werden der Verschluss gespannt und der Film transportiert; dafür ist das Rotfenster auf der Rückseite zu beobachten, ein Zählwerk gibt es nicht.
Die Belichtung wird über die beiden versenkten Drehräder gesteuert. Auf der linken Seite soll mit drei Werten (1–3) eine Filmempfindlichkeit gewählt werden, über die Zuordnung informiert die Tabelle auf der Kamerarückseite. Faktisch ist damit die Steuerung der Belichtungszeit verbunden – von 1/30 bis 1/200, wobei hier unterschiedliche Angaben gemacht werden. Nähere Informationen liefert der instruktive Artikel auf https://camera-wiki.org/wiki/Ricohmatic_44.
Außerdem sind „M“ (1/50?) – für Blitzaufnahmen – und B verfügbar. Mit dem Rad auf der rechten Seite wird stufenlos die Blende gesteuert, es gibt aber keine Blendenskala, sondern farbige Markierungen, die die Objektivöffnung für verschiedene Entfernungen im Blitzbetrieb markieren; die Farben korrespondieren mit denen auf der Entfernungsskala. Die Kamera ist auf einfache Bedienung ausgelegt; der Nutzer sollte sich also nicht mit Zeit- und Blendenwerten beschäftigen, sondern je nach Filmempfindlichkeit eine Zeit festlegen, die Blende wurde durch Abgleich mit dem eingebauten Belichtungsmesser eingestellt. Beim vorliegenden Exemplar läuft der Verschluss tatsächlich auf unterschiedlichen Zeiten, die Selenzelle funktioniert allerdings nicht mehr. Der Lichtschacht bietet eine ausklappbare Lupe und für Aufnahmen aus Augenhöhe einen Sportsucher. Es gibt auch ein Stativgewinde und einen Drahtauslöseranschluss.
Die Kamera besitzt einen Zubehörschuh mit Mittenkontakt für die Blitzsynchronisation; es soll auch ein passendes Blitzgerät gegeben haben. Die Ricohmatic 44 kam nach den auf camera-wiki zitierten Quellen 1959 auf den Markt und war zumindest bis 1960 lieferbar.
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