die Sawyers Mark IV ist eine hübsche und vor allem praktikable Kamera für das Format 4x4. Die Sawyers Mark IV wurde von 1958 bis 1960 hergestellt und ist im Grunde eine Tokyo Kogaku Primo Jr nur für das amerikanische Unternehmen Sawyers umgelabelt. Die Kamera ist ein Kind des relativ kurzen „Superdia-Booms“ am Ende der 1950er Jahre, der mit der Vorstellung der (verbesserten) Baby-Rollei im September 1957 begann und bereits nach wenigen Jahren wieder abebbte.
Da ich bisher nur mit den TLRs aus Tharandt/Freital fotografiert habe, war ich von der praktischen Handhabung der Sawyers Mark IV überaus positiv überrascht. Besonders hervorheben muss man die kombinierte Zeit-Blenden-Einstellung, den praktischen schnellen Filmtransport und das helle klare Sucherbild. Das Einlegen des Films hingegen fand ich etwas fummelig.
Hier die Daten:
Art: zweiäugige Spiegelreflexkamera (TLR) für Rollfilm 127 (Negativformat: 40 x 40 mm)
Objektiv (Aufnahme): Topcor 6 cm f/2.8 F (# 270364), vier Linsen in drei Gruppen (ähnlich Tessar)
Objektiv (Sucher): Toko 6 cm f/2.8 F (# 269239), vier Linsen in drei Gruppen
Verschluss: Seikosha MXL, fünf Lamellen, B-1-2-5-10-25-50-100-250-500
Blende: 2.8, 4, 5.6, 8, 11, 16, 22
Fokussierung: Gehäusefokussierung mit Tiefenschärfeanzeige, 0,65 Meter bis unendlich
Gehäuse: Metallgehäuse mit schwarzem Lederbezug und schwarzer Lackierung (#271143)
Sucher: Spiegelreflexsucher mit ausklappbarer Fokuslupe, in den Lichtschacht integrierter Sportsucher
Blitz: Blitzbuchse am Gehäuse
Filmtransport: mit ausklappbarer Kurbel
sonst. Ausstattung: Gehäuseauslöser mit Anschluss für Drahtauslöser, Filmzähler mit Nummernanzeige, Doppelbelichtungssperre, Stativgewinde 1/4 Zoll, ein Filmkontrollfenster (abdeckbar)
Maße, Gewicht: 101x101x145 mm, Gewicht ohne Film: ca. 1000 g
Baujahr(e): 1958 – 1960
Kaufpreis früher: 79,50 $
Anbei die übliche Testaufnahme – diesmal wurde ein zurechtgeschnittener Agfacolor Optima 125 mit Verfallsdatum 10/96 verwendet, der im Randbereich schon deutliche Farbabweichung zeigt (entwickelt in CineStill C-41 Kit bei 32 Grad).
sehr schön! Die 4x4-TLRs finde ich auch unwiderstehlich. Ich habe dieses Modell in der Primo-Jr.-Version; eine gut verarbeitete kleine Kamera, die im Bedienungskomfort der Nachkriegs-Baby-Rollei überlegen ist (dort hat man ja auf die Kurbel verzichtet). – Die Farben des abgelaufenen Optima finde ich für diese Zwecke ganz stimmig ('70er-Jahre-Flair').
schöne Kamera. Damals galten diese Modelle aus Japan noch als "böse" Nachbauten. Es dauerte aber garnicht lange und die Japaner hatten die deutsche Kameraindustrie überholt, insbesondere nach Etablierung der Elektronik in Kameras.
Das 4x4 Format gefällt mir auch, zumal man dass noch in Standard DIA-Projektoren verwenden konnte uns etwas mehr Bildfläche auf die Leinwand bekam. Übrigens, ein Thema, dass ich noch mal gesondert im Forum ansprechen will.
Beste Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.