Da man immer auf den Administrator hören soll, stelle ich hier meine Flexilette vor.
Der erste Eindruck: Was soll das denn sein? Evtl. eine Stereokamera? Nein, eine Art Rolleiflex auf das Kleinbildformat geschrumpft.
Das ist auch schon der einzige gravierende Nachteil dieser Kamera. denn das Kleinbildformat bleibt auch im Lichtschachtsucher recht klein und eine sichere Fokusierung ist trotz Schnittbild-Indikator selbst mit der aufklappbaren Sucherlupe schwierig. Aber das ist bei allen Kleinbildkameras so.
Ansonsten weiß der Apparat durch ein schönes 60er Jahre Design zu gefallen, das Objektiv ist mit einer Anfangsblende von 2,8 erfreulich lichtstark, der Prontor Verschluß reicht bis zur 1/500sec und die Verarbeitung der Maschine ist gediegen. (Alles funktioniert, das Leder löst sich nicht und die Verchromung nach über 50 Jahen ist auch noch ansehnlich. Nur die Gurtösen sind irgendwann einmal verschwunden) Was ich mir bei der Agfa Flexilette noch wünschen würde ist ein Selbstauslöser.
Hier noch ein paar technische Daten:
Doppeläugige Kleinbildkamera von Agfa München
Baujahr: 1960-1961
Objektiv(e): Agfa Color Apotar 1:2,8/45mm
Verschluß: Prontor 1sec-1/500sec +B
Lichtschachtsucher aufklappbar mit Sucherlupe + Sportsucher
Schnelltransporthebel auf der Kameraunterseite
Bildzählwerk rückwärts
Filmmerkscheibe
Blitzanschlußbuchse (X Kontakt)
Stativgewinde
Drahtauslöseranschluß
Die Kamera war schon bei ihrer Vorstellung 1960 vom Prinzip her veraltet (kein Belichtungsmesser, keine wie auch immer geartete Automatik) und wurde nach nur einem Prodiktionsjahr aus dem Programm genommen. Die besser ausgestattete, aber auch wesentlich teurere Agfa Optima Reflex wurde noch bis 1966 produziert.
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konnte ja nicht damit rechnen, dass Forennutzer meine stillen Wünsche erhören würden .
Mir hat damals als die herauskam diese Doppeläugige doch sehr gefallen. Als sich mein Vater eine neue Kamera zulegen wollte (ich bekam dann seine Kodak Retina 1a) bot ihm der Fotograf die Flexilette und die Wirgin Edixa Speigelreflex an. Ich hätte damals die Afga genommen, mein Vater entschied sich aber für die Wirgin.
Vielleicht die richtige Entscheidung, denn mit der Edixa habe ich später John F. Kennedy aufnehmen können, das hätte wahstscheinlich mit der Flexilette nicht so gut hingehauen:
Aus Negativ wurde Positiv. Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts. Fotoapparate sind Zeitmaschinen, sie können die Vergangenheit erhalten.
als Nachtrag: Im "photowelt 1962" Katalog fand ich den Preis für Flexilette in diesem Jahr mit 199,- DM. Die Bereitschftstasche kostete 26,-- DM.
Als Vergleich aus dem selben Jahr die Sucherkamera Agfa Selecta mit Belichtungsmessung-Automatic für 278,-- DM. Somit kann die Flexilette ohne Belichtungsmesser als durchaus preiswert angesehen werden.
Beste Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
ich habe Mitte der 1960er Jahre diese Kamera von meinem Freund Gerd auf seinen Vorschlag im Tausch gegen eine andere Kamera bekommen, an die ich mich leider nicht mehr erinnere. Ich habe ein paar Jahre sehr gern mit der Flexilette fotografiert. Auch meine Mutter hat sie wegen des Lichtschachtsuchers und des Schnittbildentfernungsmessers geliebt. Ich habe sie ihr schließlich überlassen, vermuttlich 1966/67, als mein Vater mir meine erste Zorki 4 aus Moskau mitgebracht hatte.
freue mich auch, dass mich Deine Rund-Mail mal wieder ans Forum erinnert hat. Wenn die Grüße auch an Wertheim sein dürfen, kann ich sie gern weitergeben.
oh ha, sowas passiert wenn man zwei Orte in sehr angenehmer Erinnerung hat: Wertheim und Weinheim. Wertheim die Perle an der Taubermündung (gut gegessen auch im "Zum Ochsen"?) und Wertheim am Fuß des Odenwaldes mit seinen UKW-Amateurfunktreffen.
In Wertheim war ich so fünf bis sechs mal, war immer gut auch das Gasthaus , auf der Burg war ich aber nur einmal. Na und einmal in Kreuzwertheim. Erinnerungs-Fotostrecke von 1978: