meine kleine Sammlung historischer Belichtungsmesser macht mir Kopfzerbrechen. Sie reicht von Geräten mit Selenzellen aus den 50ern über CdS-basierte und der neueste ist meine Canon A1 aus den 80ern.
Alle zeigen (natürlich) unterschiedliche Werte an, aber welcher ist der richtige? Da ich keinen aktuellen Belichtungsmesser besitze und auch keinen leihen kann oder kaufen möchte, frage ich mich, wie ich die Dinger überprüfen könnte. Vielleicht ist das hier schon einmal diskutiert worden, aber mit der Suchfunktion habe ich nichts gefunden. Daher meine Frage:
Wie würdest ihr das machen?
Könnte man eine Lichtsituation herstellen, von der man den EV-Wert kennt? Dann könnte man schauen, was die Belichtungsmesser dazu anzeigen. Aber wie komme ich zu so einem Licht? Sunny 16 wäre mir viel zu ungenau und auch nicht reproduzierbar. Den Belichtungsmesser Apps traue ich auch nicht so richtig, besonders, wenn ich sie noch kalibrieren muss (da beißt sich die Katze in den Schwanz).
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Das ist nicht einfach, die Frage hat mich schon länger beschäftigt. Die Belichtung ist leider von vielen Faktoren abhängig, besonders bei sw-Negativfilm bei dem die Empfindlichkeit auch noch vom Entwicklertyp bestimmt wird. Nicht umsonst heißt es: Machen Sie zunächst mit Ihrer Kamera und den Film den Sie verwenden eine Belichtungsreihe. Leider hat sich die Normung der Filmempfindlichkeit in den Jahren mehrfach verändert, sodass die Anzeige bei gleicher Scheiner/ASA/DIN-Einstellung bei den Belichtungsmessern unterschiedlich sein kann. Die Anzeige ist auch etwas von der Farbtemperatur abhängig.
Ein Anhaltspunkt ist die Angabe: 0 EV entsprechen 5,5 Lux bei 50 ASA/18 DIN und diffusen Licht.
Ich würde einen Belichtungsmesser mit dem ich richtig belichtete Aufnahmen mache als Norm nehmen und die anderen vor einer neutralgrauen Fläche damit vergleichen. Ideal wäre ein Vergleichsbeli, bei dem die Belichtungswerte für Farbumkehrfilm bekannt sind.
Wolf:Leider hat sich die Normung der Filmempfindlichkeit in den Jahren mehrfach verändert, sodass die Anzeige bei gleicher Scheiner/ASA/DIN-Einstellung bei den Belichtungsmessern unterschiedlich sein kann.
Ein Anhaltspunkt ist die Angabe: 0 EV entsprechen 5,5 Lux bei 50 ASA/18 DIN und diffusen Licht.
Hallo Wolf,
das sind zwei interessante Punkte. Also würden auch korrekt funktionierende historische Belichtungsmesser unterschiedlich anzeigen wegen verschiedener Definitionen der Normwerte.
Der zweite Punkt ist verwandt mit einem Gedanken, der mir inzwischen gekommen ist. Da der EV Wert auch über Lux ausgedrückt werden kann und es eine Beziehung zwischen Lux und Lumen gibt, könnte man mit einer Lichtquelle, der Lumen-Wert bekannt ist, einen EV-Wert erzeugen.
nun habe ich mal einen kleinen Versuchsaufbau gemacht, um einen definierten EV-Wert zu erzeugen. Dazu strahle ich ein 400 x 400 mm großes Quadrat mit einem LED Spot an.
Der Spot (Osram R80 71, 390 lm, 2700 K, 36°, 220V, 5 W) hat laut aufgedruckter Herstellerangabe 390 Lumen.
1 Lux ist 1 Lumen pro Quadratmeter. Da ich eine kreisförmige Fläche mit dem Spot beleuchte, muss ich mit Kreisflächen rechnen. Meine Fläche hat einen Durchmesser von 400 mm. Auf https://www.elmar-baumann.de/fotografie/...htwert-lux.html habe ich eine Gleichung gefunden, die die Beziehung zwischen Lux und Lichtwert beschreibt. Man muss noch die Gleichung nach dem Lichtwert umstellen sowie über die Fläche Lumen in Lux umrechnen und einsetzen.
Damit habe ich folgende Tabelle für verschiedene Durchmesser und Lumen-Werte erstellt:
Außerdem habe ich dabei vorausgesetzt, dass mein Druckerpapier das Licht zu 80% reflektiert. In der Tabelle kann ich nun für 400 mm Durchmesser und 390 Lumen einen EV-Wert von 10 ablesen. Der Durchmesser 1129 mm hat übrigens genau 1 Quadratmeter.
Tatsächlich messe ich in meinem primitiven Versuchsaufbau mit meiner Smartphone Lightmeter App einen EV-Wert von 9,5. So ungefähr scheint das wohl zu passen. Den selben Wert zeigt auch mein alter Minox Belichtungsmesser von 1957.
Ist das nachvollziehbar oder mache ich da irgendwo noch etwas falsch und es passt nur zufällig?
das ist ein interessantes Thema! Ich bin das vor Jahren einfach mal von der praktischen Seite her angegangen unter Ignoranz von Normen:
An einem Tag mit gleichmäßig bedeckten Himmel habe ich meine Belichtungsmesser und Kameras mit eingebautem Belichtungsmesser, die auch Blende und Zeit anzeigten, genommen und raus in den Garten, Tisch aufgebaut.
Alle Geräte auf 100 ASA bzw auf 21 DIN eingestellt, auf (wenn möglich) auf Farbnegativ-Film gestellt.
Wenn möglich, die Messwinkel auf "Breit" oder "Matrix" gestellt. Die Belichtungsmesser / Kameras senkrecht nach oben gestellt und jeweils gemessen, Ergebnisse notiert. Prozedur dreimal wiederholt.
Es hatten, nach meiner Erinnerung, 12 Geräte teilgenommen, also insgesamt 36 Messungen.
Daraus habe ich den Mittelwert gebildet. Diese Blenden-Zeit-Kombination war dann meine ""Norm"". Eigentlich wischen nur 2 Geräte mehr als 2 Blenden ab.
Anschließend habe ich erfreut festgestellt, dass mein Gossen Polysix electronic 2 CdS Belichtungsmesser genau diesen Mittelwert entsprach.
Bei zwei Kameras habe ich 2 DIN-Stufen und bei einer 3 Stufen korrigiert (auf einer Erinnerungstabelle).
Das ist natürlich nicht wissenschaftlich, hat aber für meinen Bedarf gereicht ....
Beste Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
Hallo, mag zwar ignorant klingen, aber ich Prüfe ältere Belichtungsmesser anhand meiner DSRL . Ich stelle einfach im manuellen Modus alles ein und schaue dann ob der Beli dasselbe anzeigt. Gilt natürlich nur für alte Belichtungsmesser und ich setze voraus das der an meiner Kamera stimmt.
Michael-J.:Hallo, mag zwar ignorant klingen, aber ich Prüfe ältere Belichtungsmesser anhand meiner DSRL . Ich stelle einfach im manuellen Modus alles ein und schaue dann ob der Beli dasselbe anzeigt. Gilt natürlich nur für alte Belichtungsmesser und ich setze voraus das der an meiner Kamera stimmt.
Hallo zusammen,
wenn ich mit meinen beiden Digitalkameras bei ISO 100 und f/3.5 messe, kommen Belichtungszeiten von 1/200 bis 1/320 s anstatt 1/80 s heraus. Das wäre bis 2 EV-Stufen zu hoch. Die Werte könnten theoretisch stimmen und die 1/80 falsch sein. Wenn ich aber mit meiner Minox B messe, mit der ich schon Filme korrekt belichtet habe, zeigt sie 1/90 s an.
Hier habe ich meine Tabelle erweitert, damit man direkt auch die zugehörigen Belichtungszeiten für f/3.5 ablesen kann:
Hallo, das mag sein, aber dasselbe gilt für die Lichmess Apps auch. wegen meiner sehr Lichthungrigen fleischfressenden Pflanzen, habe ich schon vershiedene getestet mit sehr durchwachsenen Ergebnissen. Alles ausserhalb eines echten Labor Versuchs wird immer nur ne Annäherung sein. Aber wenn wir bei Apps sind, da gibt es doch auch verschiedene Belichtungsmesser Apps für Fotografen, vielleicht können die zum Test herhalten.