Der Minolta Auto Meter II erlaubt durch auswechselbare Vorsätze die Einhandmessung der Belichtung als Incident Light Messung sowie Spotmessung - eine Nachführung einer Nadel oder die Verfolgung der Nadelstellung auf eine Blendenskala ist nicht nötig. Er hat eine Silizium-Messzelle. Ich habe Belichtungsmessern für reflektiertes Licht oder eingebauten mit einer Ausnahme nie getraut. Was sie an Streulicht, Himmelslicht usw. empfingen, war längst nicht das, was der Film durch das Objektiv bekam, und für Umstände wie Schatten, Gegenlicht, unerwünschte Anmessung von hellen Fenstern bei Innenraumaufnahmen, des Himmels bei dunklen Torbögen usw. waren sie immer blind. Aus einem bunten Vogel wurde dann in der Aufnahme ein Schattenriss vor hellem Himmel. Schlimmer noch, für Weitwinkel oder extremes Tele gab es nur eine Einheitsmessung, gekennzeichnet dadurch, dass im Wesentlichen alles, was irgendwie in Richtung der Messzelle lag, zu einem Belichtungswert gemittelt wurde.
Mein langjähriger Belichtungsmesser war daher ein Ikophot, der den Diffusor für Lichtmessung griffbereit oder aufgesteckt in der Lederhülle hatte. Mit Lichtmessung (Incident Light) muss man sich zum Motiv oder zu einer gleichartig beleuchteten Stelle begeben, etwa, wenn man in einer sonnigen Umgebung eine durchgezeichnete Aufnahme im Schatten eines Hauses machen will, und die Kalotte des Messkopfes in Richtung des meisten Lichtes halten. Letzte Gewissheit gibt eine Messung an mehreren, verschieden hell beleuchteten Stellen im Aufnahmebereich, etwa ein Saalvorder- und Hintergrund.
Daten Baujahr: 1976-1980 Einstellbare Filmempfindlichkeit: 6 bis 25.000 ASA Blenden: 1-90 Belichtungszeiten: 1/8000 Sekunde bis 8 Stunden Videoraten: 8-128fps Anzeige: über motorisierte drehbare Zeiten- bzw. EV-Skala, bleibt nach der Messung konstant stehen Stromquelle: 6V Silberoxydbatterie Eveready Nr. 544, PX28 oder gleichartige Batterietest: vorhanden Größe: 42x67x131mm Gewicht: 270gr Lieferumfang: Belichtungsmesser, Kalotte für Incident Light, Lederhülle zum Überstülpen in umgehängtem Zustand Erhältliches Zubehör: Kalotten 4- oder 8fach abgeschwächt, flache Streuscheibe für Kontrastmessung des einfallenden Lichtes, Mini-Sonde mit Verbindungskabel für Makroaufnahmen, Einsatz für Labor-Belichtungsmessung unter dem Vergrößerungsapparat. Gebrauchtpreise: Es gibt viele unseriöse Angebote, offensichtlich aus Entrümpelung, unvollständig (ohne Kalotte) und falsch beschreiben ("Dauerbelichtungsmesser"). Man kann aber auch für 70-80 Euro einen guten ergattern. Die Spot-Vorsätze haben Preise zwischen 50 Euro und Phantasie. Vorgänger: Auto Meter Professional mit CDS-Zelle (reagiert langsamer) Nachfolger: 2007 wurde die Produktion der zeitgenössischen Minolta Belichtungsmesser mit LCD-Anzeige von Kenko übernommen. Nachfolger des Konica Minolta VF mit zusätzlicher Blitzbelichtungsmessung wäre das KFM-1100 um 350 Dollar, für das ebenfalls der Spot-Ansatz um 120 Dollar erhältlich ist.
Bereit für Lichtmessung. Der Messkopf ist drehbar, sodass der Fotograf in der Lage sein sollte, zu vermeiden, daß sein Schatten auf den Belichtungsmesser fällt. Eine der wenigen Alterserscheinungen ist, daß der Kleber an der Kalotte sich verdunkelt hat. Vielleicht stammt er ja auch nur von einer nachträglichen Reparatur.
Auf Knopfdruck dreht sich die Skala und bleibt mit dem gemessenen Wert stehen. Rechts unten sieht man das Lämpchen für den Batterietest.
Der Motor erfordert eine große, teure Batterie und nicht nur eine Knopfzelle wie z.B. die Lunasix und Sixtar Belichtungsmesser von Gossen. Man tut daher gut daran, den Messknopf zu arretieren und eine ungewollte Auslösung zu verhindern. Das Bild zeigt den Arretierhebel in aufnahmebereiter Stellung.
An dem drehbaren Messkopf ist ein Anschluß für den Mini-Messkopf, der bei Makroaufnahmen verwendet werden kann. Die Tabelle ermöglicht die Umrechnung der angezeigten Lichtwertdifferenz, gemessen z.B. an der dunkelsten und an der am hellsten beleuchteten Partie, auf den Kontrast in Helligkeitswerten. Rechts unten der rote Knopf wird zusammen mit dem Messknopf gedrückt, um die Batterie zu testen.
Hier ist der Minolta Auto Meter II bereit für Spotmessung. Für das Foto ist der Messkopf auf den Betrachter/Fotografen zu gedreht. Nun, den Knopf für die Messung kann der Fotograf auch drücken, wenn er von hinten durch den Sucher guckt. Mit dem Spotmeter-Ansatz kann nicht nur die Belichtung für ein Feld von zehn Grad Durchmesser bestimmt werden, sondern auch der Kontrast für ein Motiv. Hierzu bedient man sich der Lichtwertskala (EV), damit man nicht Blendenstufen abzählen muss.
Rainer:ein interessantes Gerät. Hat mir damals auch gefallen, war mir aber ein wenig zu teuer ...
Wem sagst Du das. Ich hatte mir dann einen Sixtar geleistet, der nur 69 Mark kostete oder waren's 89 und mir sehr gute Dienste leistete. Das lief umgerechnet auf ca. einen Dreiviertel Euro Kosten pro Nutzungsjahr hinaus. Irgend wann ging es mir auf die Nerven, dass er bei derselben Beleuchtung "oben" am unteren Messbereich und nach Umschalten "unten" am oberen Messbereich 2-3 Blenden auseinanderlief. Und ähnlich wie beim Trabbi gab es einen historischen Übergangszeitpunkt von der analogen zur digitalen Fotografie, wo man Geräte aus der Analogzeit zu lächerlichen Preisen nachgeschmissen bekam - da kam mir der Auto Meter II gerade recht.
Hey, wir sind in diesem Augenblick auf Deiner Pegelmarke von 1360 Vorstellungen von früher, Kameras + Objektive zusammen :) .