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Blitzbirnen auf modernen Kameras??
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09.08.24 01:10
wolfgang2 

250-499 Punkte

09.08.24 01:10
wolfgang2 

250-499 Punkte

Blitzbirnen auf modernen Kameras??

Hallo
Ich hab da mal ne' Frage. Ich hab in der letzten Zeit einige Industriedenkmäler Ruhrgebiet) besucht. Dabei hatte ich ein wenig Probleme bei Blitzaufnahmen. Die Räume sind ja teils recht groß und nicht besonders gut beleuchtet. Da war ein ums andere Mal der Vordergrund gut beleuchtet und der Hintergrund so lala. Nun hab ich beim Foto gucken im Netz Bilder aus einer Höhle gefunden die mit Blitzbirnen gemacht wurden. Der Grund dafür ist wohl der das die Birne eine längere Leuchtdauer hat wie ein normaler Blitz und daher die Ausleuchtung besser war. Das würde ich gerne mal in großen Industriehallen oder auch in einer Höhle ausprobieren. Die frage ist ob man das mit einer Digitalen hin bekommt ohne einen riesigen Aufriss zu machen. Man kann sicher auch einen "normalen" Blitz verwenden. Bei dem würde aber damit es gut wird vermutlich "Vorsicht Künstliche Sonne" in der Beschreibung stehen.

Wolfgang


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09.08.24 08:13
Scannerhannes 

500 und mehr Punkte

09.08.24 08:13
Scannerhannes 

500 und mehr Punkte

Re: Blitzbirnen auf modernen Kameras??

Moin,

Blitzbirnen hatten typischerweise eine Leitzahl von 45 (AG1) bei ISO100. Es gab natürlich Birnen, die mit Bajonettfassung aus Metall, so groß wie übliche Haushaltsglühbirnen, die viel stärker waren, aber wo soll man die herkriegen und was würde so ein Ungeheuer wohl kosten. Darüberhinaus schlägt wohl der Frontalblitz-Effekt, daß alles, was in der Nähe ist, überbelichtet wird, gnadenlos zu.

Mein Elektronenblitz Metz 45CT1 hatte eine Leitzahl von ebenfalls 45. Wenn der knapp mit der Akustik einer Handgranate auslöste, rannten die Umstehenden in Deckung, ohne sich umzusehen.
Viel kleiner und handlicher war mein Canon Speedlite 420EX mit einer Leitzahl von 42. Diese Modelle waren erschwinglich (2012: 78 Euro), weil sie mit den Kameras ihres Fabrikates nicht reden konnten. Kein Problem in Deinem Anwendungsfall. Kein Problem bei meinen Pentax DSLR, die waren trotzdem sehr kontaktfreudig.

Da ich niemals nicht frontal blitze (ausser bei Sonne im Freien), gehört zur Problemlösung auch der Einsatz von Sklavenblitzen, vom selbständigen, kompletten (hier: Metz 34CS-2 digital), oder mit Slave-Auslöser und damit die starken ausgelöst. Wollte ich in einer Höhle fotografieren, würde ich davon welche verdeckt verteilen.

Anregungen hatte ich aus dem Buch: "Heute schon geblitzt?" von Dirk Wächter, die Version für die Canon (Fabrikat ist aber grundsätzich ja egal).

Es gibt auch noch andere Lösungen, entweder HDR z.B. mit Luminance.
Alternative: ich habe bei einem ähnlichen Problem, einem riesigen aber düsteren Gastraum, dessen Wandseite gemessen nur ca. ein Hundertstel der Helligkeit bekam gegenüber den Tischen an den Panoramafenstern, in GIMP mit einem drübergelegten Grauverlauf (und natürlich den Kontrast wieder hochgezogen) beste Erfolge erzielt. Das geht aber am besten, wo man einen gleichmäßigen Abfall der Helligkeit hat, nicht beispielsweise, wenn gerade in der Bildmitte ein "Loch" ist, wo alles im totalen Dunkel verschwindet und so stelle ich mir ein Höhlenbild vor.

Gruß, Hannes

Zuletzt bearbeitet am 09.08.24 08:16

09.08.24 11:17
Rainer 

Administrator

09.08.24 11:17
Rainer 

Administrator

Re: Blitzbirnen auf modernen Kameras??

Hallo Wolfgang,

man kann auch heute mit Elektronenblitzen zusammen mit "Sklaven"-Blitzgeräten und Digitalkameras auch große Räume gut ausleuchten. Das Zauberwort dabei ist der Sklaven-Blitz (Hannes hat es schon erwähnt). Diese Geräte wurden auch Servo-Blitze genannt. Es gibt auch Slave-Sensoren, die dann normale Blitzgeräte mit auslösen.

Diese Zusatzblitze werden vom Blitz der Kamera getriggert und lösen mit aus. Man kann solche Sklaven im Raum weiter in der Tiefe verteilen und somit entferntere Ecken aufhellen.

Hier gilt aber: Versuch macht klug. Der Vorteil der Digitalkamera: Man kann erstmal testen wie die Ausleuchtung dann tatsächlich gelungen ist und / oder ob die Servos überhaupt mit auslösen.

Ich habe schon mal mit drei Sklavenblitzen zusätzlich gearbeitet um einen Saal mit 25 Meter aufzuhellen. Manche Sklaven-Blitze können schlecht Blitze von hinter erkennen. Hier ein Beispiel für einen solchen Zusatzblitz:


https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...1&thread=16




Beste Grüße von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

Analog: Aus Negativ wird Positiv.
Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.

Zuletzt bearbeitet am 09.08.24 11:19

09.08.24 13:58
wolfgang2 

250-499 Punkte

09.08.24 13:58
wolfgang2 

250-499 Punkte

Re: Blitzbirnen auf modernen Kameras??

Mit den Sklavenblitzen (darf man die noch so nennen?) ist das so ein Problem. Ich war vor einiger Zeit auf einer Zeche. Da steht man auf einer Arbeitsbühne und vor einem tut sich wie im Weltall ein großes schwarzes Loch auf. Das was gegenüber Fotografiert werden soll ist dann einfach zu weit weg und daher zu dunkel. Dann steht man in einem großen Maschinensaal und kann aber weil teils abgesperrt auch nicht so richtig hin wo man wollen würde.
Zu den Birnchen wurde halt geschrieben das die im Gegensatz zum Blitz wohl etwas länger leuchten und dadurch eine bessere Ausleuchtung erfolgen würde.
Meine Bilder hab ich allerdings noch nicht versucht zu bearbeiten. Das müßte ich mal versuchen

09.08.24 14:59
Scannerhannes 

500 und mehr Punkte

09.08.24 14:59
Scannerhannes 

500 und mehr Punkte

Re: Blitzbirnen auf modernen Kameras??

Hi,
zu dem größeren Problem: ich empfehle, grundsätzlich die Schreibweise "Sklav:innenblitze m/f/div" zu verwenden. Das sollte noch eine Weile rechtssicher bleiben.

Das mit dem großen schwarzen Loch sehe ich nicht so problematisch. Früher musste man einen der damals sensationellen 27-DIN-Filme und empfindlicher auswählen und sich ein Hammer-Rezept für den Entwickler suchen, heute dreht man schon im Menü der Kamera die Empfindlichkeit höher und/oder macht das Bild mit einer Bildbearbeitungssoftware heller. Programme dafür gibt's als freie Software überreichlich und wahrscheinlich hat man die Software auch längst als Zubehör zu seiner Digitalkamera, einem Scanner o.ä. im Haus.

Zur Demonstration habe ich mal eben in meinen Keller reingeknipst, der nur eine sehr düstere Lichtluke hat, und einen Finger auf die Blitzröhre gelegt (also die Kamera dachte, jetzt kommt ganz viel Licht, und hat die Belichtung daraufhin runtergeregelt. Kam aber kein Licht). Das unbearbeitete Foto:




Jetzt die Bilddatei in eine einfache Bildbearbeitung eingelesen und im Menü "Farbkurven" angeklickt (sowas gibt's in jeder Bildbearbeitung - ich besitze nur kostenlose -, heisst vielleicht ein bisschen anders. In folgendem Beispiel ist die Anzeige bei diesem Menüpunkt wie folgt:


dies ist wie folgt zu interpretieren: nur gaanz am linken Rand ahnt man, dass auf dem schwarzen Bild Daten versteckt sind. Ein ausgewogenes Bild würde sich über die ganze Breite erstrecken:





Die diagonale, gerade Linie, die eigentlich mehr oder weniger auf einer Zackenlinie von den Bilddaten zu liegen kommen muss, kann mit der Maus angefasst und angepasst werden, ergibt:



hier habe ich jetzt einen Bildschirmabdruck mit dem Foto und der Kurve gemacht. Man sieht
- die Kurve habe ich angeglichen,
- man sieht auf dem Bild den ganzen Kellerraum. (Hat da jemand was von "mal aufräumen und fegen!" gemurmelt? Ruhe auf den billigen Plätzen!!!).

Okay, jetzt hast Du ein Dunkelheitsproblem gegen ein Rauschen-Problem eingetauscht. Aber erstens lässt das ein Höhlenbild, Industriebild untertage usw. usf. authentischer aussehen, zweitens haben Bildbearbeitungsprogramme auch Menüpunkte zum Entrauschen, hier bei GIMP "Filter - verbessern - Rauschreduktion". Sie machen das Bild - sehr fein dosierbar - weniger scharf, und weg ist das elektronische Rauschen oder, beispielsweise bei Scans, das Filmkorn.



Greetz,
Hannes

Zuletzt bearbeitet am 09.08.24 15:29

Datei-Anhänge
IMG_3922-Original.JPG IMG_3922-Original.JPG (36x)

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Kurve-bearbeitet.jpg Kurve-bearbeitet.jpg (37x)

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Kurve-bearbeitet-entrauscht.jpg Kurve-bearbeitet-entrauscht.jpg (34x)

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Kurve-normal.jpg Kurve-normal.jpg (37x)

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Kurve-Orig.jpg Kurve-Orig.jpg (36x)

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09.08.24 18:04
Rainer 

Administrator

09.08.24 18:04
Rainer 

Administrator

Re: Blitzbirnen auf modernen Kameras??

wolfgang2:

Zu den Birnchen wurde halt geschrieben das die im Gegensatz zum Blitz wohl etwas länger leuchten und dadurch eine bessere Ausleuchtung erfolgen würde.

Hallo Wolfgang,

das mit dem länger leuchten von Blitzbirnen im Verhältnis zu Elektronenblitz würde u.u nur zutreffen können, wenn die Kamera auch auf lange Belichtungszeit eingestellt ist.

Aber die meisten Digitalkameras gehen bei Blitzaufnahmen vom Elektronenblitz aus und machen schnell wieder zu.

Man kann die Servo-Blitzgeräte für große Räume auch notfalls neben die Kamera stellen, auch das hat schon eine deutliche Steigerung der Ausleuchtungtiefe zur Folgen, am besten austesten, ob der Vordergrund nicht zu hell wird.

p.s. zu """Sklavenblitz""" steht auch was in den Forum-FAQs:

https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...Rechtschreibung





Beste Grüße von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

Analog: Aus Negativ wird Positiv.
Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.

Zuletzt bearbeitet am 09.08.24 18:04

09.08.24 20:28
wolfgang2 

250-499 Punkte

09.08.24 20:28
wolfgang2 

250-499 Punkte

Re: Blitzbirnen auf modernen Kameras??

Hallo

Ich muß mich mal bei meiner Pentax durch's Menü wuseln. Ich mein da hätte ich was mit Zeit Vorwahl gesehen. Die Idee kam eigentlich deswegen auf weil ich zum einen etwas Probleme mit der Ausleuchtung hatte und dann das besagte Höhlenbild gefunden hatte. Und ich kann einige Päckchen Blitzbirnen für kleines Geld bekommen. OK, die könnte ich für meine Analogen gebrauchen aber Interessant wär es schon

10.08.24 15:04
Scannerhannes 

500 und mehr Punkte

10.08.24 15:04
Scannerhannes 

500 und mehr Punkte

Re: Blitzbirnen auf modernen Kameras??

Hi,
ich denke immer noch nach - nicht (nur) über die Sachlage und Technik, sondern auch über meine Antworten.

Dennoch. Ein Birnchenblitz, der in üblichen Blitzbirnchen genau so eine Leitzahl 45 hat wie ein großer E-Blitz, hat eine Zündphase, leuchtet dann (die berühmte 1/30 Sekunde) und zweifellos noch eine Abklingphase danach. Auch wenn man sekundenlang belichtet und den Blitz von Hand auslöst (wer weiss, wann in dieser Abfolge des Zündens die Kamera den Blitz auslöst), kriegt man doch wohl an Lichtmenge durch die erste und die letzte Phase nur einen Bruchteil einer einzigen Blende mehr.

Schon bei 1/30 Sekunde ist ein Stativ unvermeidlich, sonst kommen alle Lichter, die irgendwo im Bildfeld sind, verzittert drauf. Die Chance, mit besagtem Stativ aus irgend einem Besucherbergwerk oder einer zu besichtigenden Höhle rausgeschmissen zu werden, ist vermutlich größer, als wenn man irgendwo hinter einem Vorsprung einen E-Blitz mit Slave-Auslöser reinschmuggelt oder seine Freundin einen hochhalten lässt .
Trotzdem ein Hinweis: Je nach Modell kein Grund, in's Menü zu gehen. Bei meinen Pentax DSLR gibt es den Programmwählknopf. Man stellt ihn auf "TV", das "T" steht für Time (im Gegensatz zu AV, "A"=Aperture). Unter den vielen Dreh-Rädchen an der Kamera stellt man die Zeit an dem Rädchen auf der Vorderseite, vor und unterhalb dem Auslöser ein. Meine K20D geht bis 25 Sekunden.
Wenn Du schon mit Stativ und Langzeitbelichtung arbeitest, kannst Du natürlich auch noch das "schwarze Loch" zusätzlich mit einer der irrsinnig weit reichenden LED-Handlampe "ausmalen", solange der Verschluß offen ist.
Und ich bin immer noch überzeugt, daß man, bei geringen Einbußen an Bildqualität durch das elektronische Bildrauschen bei starker Verstärkung, mit einfachen Bildbearbeitungsprogrammen a la Irfanview mehr erreichen kann, als Du glaubst.

Greetz,

Hannes

Zuletzt bearbeitet am 10.08.24 16:10

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