Ich möchte mal eine Kamera vorstellen, die es etwa zur gleichen Zeit wie die Retina Reflex, Contaflex und EXA zu kaufen gab: die Bessamatic m von der nur 9300 gebaut wurden. Sie war eine abgespeckte preiswerte Bessamatic, die "nur" 379 DM kostete.
Hersteller: Voigtländer
Modell: Bessamatic m
Baujahr: 1964
Format: 24 x 36 mm
Objektiv: Voigtländer Color-Skopar 2,8/50mm (es gab von Voigländer auch ein Siebenlinser Septon 2,0/50mm)
Objektivwechselbajonett DKL oder Deckelbajonett für 35, 40, 50, 90, 100, 135, 200 und 350mm sowie das weltweit erste Zoomobjektiv Zoomar 2,8/ 36-82mm, die Blende befindet sich im Objektiv, der Blendenring verbleibt an der Kamera.
Blitz: Agfalux für Blitzbirnen, vertikal schwenkbar
Belichtungsmesser: im Gegensatz zu den anderen Bessamtic-Kameras kein Belichtunsmesser
Filmzählwerk: ja, manuelle Rückstellung
Sucher: Pentaprisma
Filmtransport: Spannhebel
Entfernungsmesser: nur Mattscheibe
Selbstauslöser: kein Selbstauslöser
Film-Empfindlichkeiten: 12 - 36° DIN
Mit ein bisschen Bastelarbeit kann man die Objektive der Kodak Retinareflex S/III, die ein leicht modifiziertes DKL-Bajonett hatte, auch an einer Bessamatik benutzen:
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Die Bessamatic war fraglos die von der Objektivkonstruktion her, bessere Kamera als die Contaflex. Was mich als Zuspätgeborener immer wieder wundert, ist: warum baute man nach dem Zusammenschluss der Firmen Zeiss-Ikon und Voigtländer nicht eine "Contamatic" mit den besten Eigenschaften beider Systeme? Also z.B. von der Contaflex die Wechselmagazine und die überragende Stabilität und von der Bessamatic das Objektivsystem und das gefälligere Äußere. Das hätte den Zentralverschluß-Spiegelreflexkameras sicher gutgetan.
Hallo Rainer, nur Mattscheibe, kein Mikroprismenfeld, Schnittbildindikator, noch sonst was. Es war ein Sparmodell. Die normale Bessamatic hatte Schnittbildindikator.
Hallo Martin, eine "Contamatic" hätte Entwicklungskosten gespart und es wäre sicher eine super Kamera gworden, aber letztendlich hätte das den Niedergang nicht verhindert. Die Kameras waren einfach zu teuer (umgerechnet auf dem Preisniveau einer heutigen Canon 1D Mark III) und zu komplex im Vergleich zu den Japanern. Ein fertig entwickelter Schlitzverschluß lag in der Schublade und wurde nicht vermarktet, man besaß ja den Zentralverschlußhersteller und wollte ihm nicht die Arbeit wegnehmen. Kodak und Braun haben es auch nicht geschafft.
Zitieren:Die Paxette-Reflex besaß auch ein nochmal anders modifiziertes DKL-Bajonett.
Hallo zusammen,
meine Voigtländer VSL2 besitzt nun noch ein anders Bajonett, genannt QBM (Quick Bayonet Mount). Dieses war kompatibel zu den zeit- und baugleichen Rollei-SLRs der SL35-Serie, die in Braunschweig entwickelt sowie in Singapore hergestellt wurden. Leider gab es m.W. schon damals keine Adapter für diese Kameras, um Fremdobjektive zu verwenden; zwischenzeitlich konnte ich aber zumindest für Canon ein derartiges Teil entdecken. Auch gab es diese Kamera-Serie mit M42 Gewinde, s.d. wenigstens einige Fremdfabrikate verwendet werden konnten.
Klaus, danke für den Hinweis. Das QBM-Bajonett ist noch einmal ein ganz anderes Bajonett als das DKL-Bajonett. Ich habe eine baugleiche Rolleiflex SL35E mit QBM-Bajonett. Dazu habe ich ein Tamron-Adaptall und ein QBM-M42 Adapter, so daß ich auch einige Auswahl bei Fremdobjektiven habe. Mit dem QBM-M42-Adapter erreiche ich jedoch kein Unendlich, da er offensichtlich etwas zu "dick" ist. Zum Auflagemaß habe ich im Internet zwei widersprüchliche Werte gefunden: einmal 44,7 und einmal 44,6 mm (M42 hat 45,46mm)
Funktioniert Deine VSL2 noch? Die Elektronik scheint ziemlich empfindlich zusein, so daß es nicht mehr viele funktionierende Exemplare gibt.
Es gibt auch Adapter für Canon EF, so daß man die alten QBM-Objektive an Canon DSLRs digital nutzen kann. Das gleiche gilt für einige andere Digital-kameras.
danke für deine ergänzenden Hinweise zu den Adaptern.
Leider funktioniert meine VSL2 nicht mehr richtig - die Elektronik ist defekt. Zwar lässt sich die Verschlusszeit noch manuell einstellen, aber dazu fehlt mir dann ein Belichtungsmesser. Ansonsten bleibt es beim Schätzen der Werte, was aber bei Diafilmen wohl etwas kritisch ist. Eine Reparatur wäre wohl noch möglich, allerdings übersteigen die Kosten vermutlich weit den Zeitwert; außerdem bin ich auch längst auf Digitalfotografie umgestiegen.
Die Kamera samt Objektiven hätte ich hier schon längst einmal vorgestellt; leider sind die analogen Fotogeräte nach einer Hausrenovierung irgendwo in Kisten auf dem Dachboden verbuddelt.