1984 schaffte ich mir, nach guten beruflichen Erfahrungen mit einäugigen Mittelformat-Spiegelreflexkameras, die Rolleiflex 2000 an. Leider konnte die damals ÖS 18.000.- (~DM 3.000 .-) teure Kamera die hohen Erwartungen in keiner Weise erfüllen. Ich habe sie nach nur 1 Monat dem Fotohändler zurückgegeben und um den gleichen Preis ein Nikon System (mit Zusatzobjektiven) angekauft.
Technische Daten:
Typ: Einäugige 24x36 mm Spiegelreflexkamera mit Filmwechselmagazin, 2 integrierten Suchersystemen und integriertem Motorantrieb
Elektronik: Hochintegrierte Analog/Digitalschaltkreise, zentrale Ablaufsteuerung aller Mess- und Antriebsfunktionen.
Objektiv: Planar 1:1,8 / 50 mm HFT, Rollei-QBM-Bajonett (Quick Bajonett Mount) Rolleinar und Zeiss Wechselobjektive von 14 - 500 mm
Belichtungssteuerung: Automatische Steuerung der Belichtungszeit nach Blendenvorwahl, manuelle Nachführung der Blende mit Zeitvorgabe. Mittenbetonte selektive Belichtungsmessung durch das Objektiv bei Offen- oder Arbeitsblende
Suchersystem: 1. Fernrohrsucher mit Dioptrienanpassung 2. Faltlichtschacht mit Lupe. Anzeige von Blende und Belichtungszeit mit LED beleuchteten Ziffern.
Auslöser: 2 Auslöseknöpfe (links und rechts an der Kamera) Anschlußbuchse für Fernauslöser Selbstauslöser, 10 sek. Vorlaufzeit
Filmmagazin: Wechselmagazin mit Abdeckschieber Zählwerk für Filme mit 12, 20, 24, 36 oder 72 Aufnahmen Elektronische Übertragung der Filmempfindlichkeit vom Magazin zur Kamera Filmempfindlichkeit 15 - 39 DIN, 25 - 6.400 ASA
Stromversorgung: Wechsel-Batteriefach für 5 NiCd Akkus 1,2 V Typ AA
Abmessungen: 159 x 111 x 89 mm ( mit Objektiv 50 mm)
Gewicht: ca. 1,4 kg
Leider erwies sich die Kamera im Betrieb als nicht sehr zuverlässig. Nach einem Besuch im Tropenhaus des Botanischen Gartens war die Kameraauslösung nicht mehr möglich! Selbst Stunden nach dem Verdunsten des Feuchteniederschlags funktionierte nur einer der beiden elektronischen Auslöser, der Zweite nie wieder. Der hintere Sucher zeigte nur ein kleines, dunkles Sucherbild, das ein Scharfstellen bei wenig Licht sehr erschwerte.
Geschichte der Rolleiflex SL 2000 F:
Im Sommer 1981 brachte Rollei die Rolleiflex SL 2000 F auf den Markt. Es handelte dabei um die einzige Kleinbildkamera mit doppeltem Suchersystem und Wechselmagazin. Die Entwicklung dieser Kamera begann bereits 1975, ein Prototyp wurde auf der Photokina 1978 präsentiert, ein Jahr später wurde das Projekt jedoch wegen Geldmangels eingestellt, schließlich aber doch zu Ende geführt. Die vom Mittelformat übernommenen Merkmale waren zwar durchaus von Nutzen, der hohe Preis und das eingeschränkte Systemzubehör schreckte aber die meisten Interessenten ab. So kam es zwar noch zum verbesserten Nachfolger Rolleiflex 3003, der zur Photokina 1984 erschien, 1994 stieg Rollei aber aus dem Kleinbild-Spiegelreflex-System aus. Inzwischen gehörte ein Autofokus zum Standard einer Kleinbild-Spiegelreflexkamera, und dabei vermochte Rollei endgültig nicht mehr mitzuhalten. Die Baureihe SL 2000 F / 3003 wandte sich aufgrund ihres hohen Preises ausschließlich an engagierte Amateure und brachte es dadurch auf nicht einmal 15.000 verkaufte Exemplare.
Das Rollei 2000 System (aus der Zeitschrift "Der Fotograf", 1984)
Urheberrechte 1: Keine Scans von Prospekten, Bedienungs-Anleitungen, Prominentenfotos, Kunstobjekten oder Buch/Zeitschriften-Artikeln, die über begründete Bildzitate hinaus gehen.
Urheberrechte 2: Nur selbst aufgenommene Fotos. Keine Fotos auf und in fremden Grundstücken / Gebäuden / Museen, Ausstellungen, Theatern, usw.
Urheberrechte 3: Textpassagen von fremden Quellen vermeiden, höchstens einige Zeilen deutlich als Zitat erkennbar mit genauer Quellenangabe.
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar oder zuord-bar sind, ohne deren schriftliche Genehmigung (DSGVO). Ebenso keine erkennbaren KFZ-Kennzeichen oder Fragmenten davon! !
Fotos: Für beste Darstellung die Fotos (Thumbnails) unter den Textbeiträgen anklicken.
Der Zähler der Vorschaubilder zeigt NICHT die echte Zugriffszahl, die Bild-Anklicke direkt im Text werden nicht gezählt!