Ich möchte gerne eine Neuerwerbung vorstellen, die russische „Kristall“ von KMZ, die nur für kurze Zeit gebaut wurde.
• Baujahr: 1961/62 • Hersteller: Krasnogorski Mekhanicheskii Zavod (KMZ), UdSSR • Format: KB (24 x 36 mm) • Objektivanschluss: M39 • Objektiv: diverse, hier das Standardobjektiv „Industar“ (3,5/50) • Blenden: 3,5 bis 16 • Verschluss: horizontal ablaufender Tuch-Schlitzverschluss • Belichtungszeiten: B, 1/30, 1/60, 1/125, 1/250, 1/500 Sek. • Fokussierung: manuell (0,65 m bis ∞) • Blitz: Synchronbuchse an der Vorderfront, zwei Zeiten an einem Hebel unter dem Zeitenrad einstellbar (Blitz- u. Lampensymbol = 0 u. 20 Millisekunden), kein Zubehörschuh • Belichtungsmesser: --- • Filmzählwerk: Zählscheibe auf dem Schnellspannhebel • Sucher: fest eingebauter Prismensucher (ohne Fokussierungshilfen) • Filmtransport: Schnellspannhebel • Auslöser: mittig im Schnellspannhebel, mit Drahtauslöser-Gewinde • Selbstauslöser: ja (Hebel und separater Auslöser an der Vorderfront) • Filmtyp-Merkscheibe: ja (auf dem Rückspulknopf) • Batterie: --- • Besonderheiten: kein Rückkehrspiegel, beim Spannen mitdrehender Zeitenknopf, Stativgewinde auf der Unterseite seitlich (3/8), Deckkappe in Hammerschlagoptik, geriffelter Prismendom („Kühlrippen“), aufklappbare Rückwand (nicht abnehmbar wie bei den Vorgängern) • Zubehör: hier Bereitschaftstasche, Originalkarton
Die Kamera ist sehr kompakt und sieht außergewöhnlich aus, vielleicht etwas ‚grobschlächtig‘ und ‚elementar‘, aber eben auch sehr solide. Es fühlt sich besonders an, mit ihr zu fotografieren.
Man muss sich allerdings konzentrieren: Der schmale Blendenring des kleinen „Industar“-Objektivs sitzt vorne im Fokusring. Beim Einstellen der Blende kann man leicht den zuvor bei Offenblende justierten Fokusring wieder verstellen. Also eine Angelegenheit für ‚Feinmotoriker‘.
Mein erster S/W-Testfilm ist leider durchgehend überbelichtet (s. die Beispielfotos). Ich vermute, dass die Zeiten an der 60 Jahre alten Kamera nicht mehr stimmen und daher immer länger belichtet wurde als die gewählte 1/60 oder 1/125 Sekunde. Beeindruckt hat mich allerdings die hervorragende Schärfeleistung des vierlinsigen „Industar“-Objektivs (Tessar-Typ).
Jedenfalls eine schöne historische Kamera mit Charakter.
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Das ist schon eine bemerkenswerte Kamera. Das sieht wie Hammerschlaglackierung aus. Habe ich so noch nicht bei Fotokameras gesehen. Eigenwillig aber interessant.
ich möchte zur "Hammerschlag"-Kristall von KMZ (UdSSR) hier noch einen Nachtrag bringen: die Kamera jetzt mit dem Weitwinkel-Objektiv "Mir 1 - 2,8 / 37" mit 10 Lamellen und Vorwahlblende.
Es ist vergütet, ganz aus Metall (frühes, silbernes Modell) und trägt die Gravur "Grand Prix 1958", da das Objektiv bei der Weltausstellung in Brüssel 1958 prämiert wurde. Das Objektiv mit M39-Anschluss ist ein Nachbau des Zeiss "Flektogon". Es hat die Blendenreihe 2,8 bis 16 und erlaubt als größte Naheinstellung 0,7m. Es wirkt wertig und solide und hat ein bemerkenswertes Bokeh. Allerdings ist es sehr anfällig für Lichtreflexe und sollte daher idealerweise mit Sonnenblende eingesetzt werden.