ich habe, glaube ich, einen besonderen Fang gemacht: Bei ebay habe ich (in England) eine fast neuwertige Praktica V F ersteigert, für ca. 90,- Euro. Als sie heute ankam, traute ich meinen Augen kaum: Angeschraubt war ein Schacht M-Travenar mit Makro-Tubus!
Nun habe ich noch nie mit einem Makro-Objektiv fotografiert. Daher meine Frage an Erfahrenere:
- Kann ich das Objektiv ganz normal als Standardobjektiv mit Brennweite 50mm verwenden?
- Ist bei Makro-Aufnahmen (ausgefahrener Tubus) etwas Spezielles zu beachten, z.B. im Hinblick auf Belichtungszeit und Blende? Oder messe ich ganz normal direkt am Objekt mit dem Handbelichtungsmesser die Werte?
Jedenfalls freue ich mich über diesen Schatz. Die Kamera ist rundum eine Schönheit und technisch völlig in Ordnung.
Danke für einen gelegentlichen Rat und herzliche Grüße in die Runde,
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Ich kenne das Schacht M-Travenar 50mm 1:2.8 nicht. Hatte nur an meiner Edixa viele Jahre lang, u.a. auf der Baustelle in Nigeria, das normale Travenar 50mm, und für meine Pentax K20D ein japanisches Pentax-M 1:4.0, Vierlinser wie Deines, das bis zum Abbildungsmaßstab 1/2 ging.
Beide hatten/haben eine super optische Qualität. Das Makroobjektiv von Pentax ist für seine Schärfe renommiert. Es wäre vermutlich das beste und schärfste Standard-Objektiv, das ich an der Kamera verwenden könnte. Ein solches Objektiv ist nicht auf höchste Lichtstärke gezüchtet, die die Scharfstellung auf der Mattscheibe präziser macht, sondern darauf, in dem extremen Nahbereich nicht an Schärfe zu verlieren. Von Deinem gibt es eindrucksvolle Beispielfotos im Netz, z.B. bei Flickr. Deins scheint wie das Pentax-M eine Sonnenblende durch die tief versenkte Sonnenblende überflüssig zu machen. Es besteht aus einem Makrotubus und einem Objektivkopf und dieser kann an einem Balgengerät bis auf Unendlich fokussiert werden. Der Tubus sollte auch mit anderen Objektiven funktionieren, z.B. langbrennweitigeren. Das ist für nervöse Libellen oder Salamander besser, weil man ihnen nicht so auf die Pelle rücken muß. Ein Objektiv ist beim doppelten Auszug, also beim Abbildungsmaßstab 1:1, nur ein Viertel so lichtstark.
erst mal Glückwunsch zu der Kamera und dem besonderen makro-fähigen Objektiv. Meiner Erinnerung nach ist das ja eigentlich ein "normales" Objektiv mit integriertem variablen Makro-Tubus. In Stellung normal kann man wohl es eben auch normal verwenden, also für Entfernungen von unendlich? bis ca 0,5 Meter (bin mir aber nicht ganz sicher, vielleicht auch nur mit Balgen für unendlich). Mir war auch so, dass man den Makrotubus abnehmen kann?
In Makrotubus-Stellung sinkt die resultierende Lichtstärke. Die Folge: Wenn die Kamera das Licht nicht durch das Objektiv misst, muss man die Belichtungszeit verlängern. Es gab sicher zu dem hier gezeigten Objektiv eine Verlängerungstabelle. Hannes hat schon das Prinzip der Verlängerung der Zeiten angesprochen. Man kann hier einfach eine Testreihe aufnehmen, dann kann man recht genau die Werte des externen Belichtungsmessers anpassen.
p.s. Ich glaube, man kann auch am Tubus den Belichtungsverlängerungsfaktor ablesen...
Es gibt einige Erwähnungen dieses feinen Objektivs:
Ganz herzlichen Dank für diese wertvollen Hinweise! Tatsächlich: Am Tubus (s. 2. Foto) finden sich die Verlängerungsfaktoren von 1,5x bis 4x eingraviert. Was für ein mathematisch-mechanisches Meisterwerk, dieses Objektiv! Morgen kommt der Film rein, und dann werde ich ausprobieren, ob ich es schon verstanden habe.
fein, dann warten wir gespannt auf die Ergebnisse. Es gibt im WWW Fotos im Makrobereich dieses Travenar, die richtig gut aussehen. Ist schon ein gutes Objektiv.
Kannst Du bei Gelegenheit auch die Praktica V F vorstellen?
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
Gerade habe ich einen ersten Kodak 400 mit der Kamera und dem M-Travenar belichtet. Ich hoffe, dass die leuchtend roten Kirschen im Baum und die Bienen auf violetten Blüten etwas geworden sind.
Erste Erfahrung:
- Am besten hätte ich ein Stativ und einen Drahtauslöser verwendet, denn das Scharfstellen ist nicht so ganz einfach. Im Makrobereich kommt es ja auf Präzision an. Ruckt man ein wenig zurück, ist man schon wieder aus dem Schärfebereich heraus. Und das passiert beim freihändigen Fotografieren fast unweigerlich, weil das Travenar eine Vorwahlblende hat, die man nach dem Scharfstellen - ungeübt tastend - natürlich erst wieder auf den erforderlichen Wert schließen muss, bevor man auslösen kann. Dawei bewegt man sich unvermeidlich ein paar Millimeter. Ich hoffe, dass es nicht zu sehr ins Gewicht fällt.
- Wenn die Kamera nicht die Wahlmöglichkeiten hat, die man für die nötige Verdoppelung oder Verdreifachung der Belichtungszeit bei ausgefahrenem Makro-Tubus braucht, landet man immer in Zwischenbereichen in der Hoffnung, dass man trotzdem richtig belichtet. Die Praktica V kann an kurzen Zeiten 1/30, 1/60, 1/125, 1/250 und 1/500 Sekunde. Braucht man etwas dazwischen, muss man notgedrungen den nächsten Wert wählen und liegt damit hoffentlich nicht ganz falsch.
Jetzt bin ich gespannt, wie dieser erste Test ausfällt. Wenn ein gutes Bild dabei ist, stelle ich es hier ein.
diese Fokus-Problematik kommt mir (leider) sehr vertraut vor. Ich hatte vor wenigen Jahren mit meiner Sony A6000 und dem Makroobjektiv SEL30M35 (ohne Tubus-Verlängerung) in einer Gärtnerei-Anlage versucht freihändig zu arbeiten. Trotz Sorgfalt und Autofokus gelang bestenfalls nur jede dritte Aufnahme. Mit Tubus ist das noch wackliger ...
es tut gut, so etwas von Erfahreneren zu hören, da fühlt man sich beim Herantasten an eine neue (alte) Kamera nicht so völlig als "Greenhorn" . Beim nächsten Mal würde ich in jedem Fall mit einem Stativ arbeiten. Deine drei Fotos sind aber doch sehr schön geworden!
ich bin so begeistert von den ersten Testbildern (Papierabzüge), dass ich sie gleich mal zeigen muss. Durch meinen einfachen Drucker-Scanner haben sie zwar an Strahlkraft eingebüßt, aber man sieht doch, wie scharf das Travenar zeichnet, wie gut die Farben kommen und wie interessant das Bokeh ist. Meine 'Schnellschüsse' (Bienen auf Blüte usw.) sind leider alle unscharf geworden, was an mir lag: Am besten arbeitet man im Makrobereich eben mit einem Stativ und nicht freihändig, jeder Millimeter Bewegung führt zum Verlassen der Schärfezone. Ein Urlaub steht bevor, und das Travenar wird auf jeden Fall dabei sein.