Die „Praktica IV“ gab es mit und ohne Belichtungsmesser (B), Fresnellinse (F) und Bildfeldlinse mit Messkeil (M), daher die unterschiedlichen Modellbezeichnungen „F“, „B“, „M“, „BM“ und „FB“. Hier stelle ich die „Praktica IV B“ vor, die von den drei Optionen nur über den angebauten Belichtungsmesser verfügt.
Hier zunächst die Daten dieser großartigen, rein mechanischen Kamera:
• Baujahr: 1961-1964 • Hersteller: VEB Kamera- und Kinowerke (Dresden) • Format: KB (24 x 36 mm) • Objektivanschluss: M42 • Objektiv: diverse Objektive, hier das Meyer „Primotar E“ (mit Druckblende) • Blenden: hier 3,5 bis 16 • Verschluss: horizontal ablaufender Tuch-Schlitzverschluss • Belichtungszeiten: B, 1, 1/2, 1/5, 1/10, Blitzsymbol (= 1/30), 1/50, 1/100, 1/200, 1/500 Sek. • Fokussierung: manuell (0,5 m bis ∞) • Blitz: 2 Synchronbuchsen (X u. F) an der Vorderfront, kein Zubehörschuh • Belichtungsmesser: Selenzelle vor dem Prismensucher, Anzeigefenster (Nachfolgezeiger) auf der Oberseite, ungekuppelt • Filmzählwerk: Zählscheibe auf der Rändelschraube für Filmtransport und Spannen • Sucher: fest eingebauter Prismensucher, bei diesem Modell ohne Bildfeldlinse und Schnittbildindikator • Filmtransport: Rändelschraube (plus Schnellspannhebel auf der Unterseite) • Auslöser: rechts vorn, mit Drahtauslöser-Gewinde • Selbstauslöser: --- • Filmtyp-Merkscheibe: ja (auf dem Rückspulknopf) • Batterie: --- • Besonderheiten: kein Rückkehrspiegel, Blendeninnenauslösung für automatische Objektive, komplett abnehmbare Rückwand, geprägter „Ernemann“-Turm und DDR-Gütesiegel („1“) auf der Rückseite, Trageösen, kleiner Ständer unter dem Objektiv, eleganter ausklappbarer Hebel am Rückspulknopf • Zubehör: Bereitschaftstasche, Gegenlichtblende, div. Zeiss- und Meyer-Wechselobjektive bzw. alle M42-Objektive, Filter, Augenmuschel etc.
Die grundsolide Kamera ist mit ihrem Schnellspannhebel schnell einsatzbereit, liegt gut und schwer in der Hand und macht, vorausgesetzt, dass der Tuchverschluss noch richtig funktioniert, und abhängig vom verwendeten Objektiv sehr gute Bilder.
Bei den „Praktica IV“-Modellen mit eingebautem Belichtungsmesser funktioniert oft die Selenzelle nicht mehr richtig. Man misst vor dem ersten Film daher besser einmal mit einem Handbelichtungsmesser nach, ob man den angezeigten Werten noch trauen kann. Bei meinem Modell funktioniert der Belichtungsmesser erwiesenermaßen noch tadellos. Er ist halt ungekuppelt, d.h., vor dem Fixieren des Objekts durch das Objektiv ist man erst mal mit der manuellen Einstellung der korrekten Belichtungswerte beschäftigt. Meine ungeduldige, handyverwöhnte Familie bricht dabei reflexartig in Unmut und Protest aus...
Die Belichtungseinstellung ist besonders und funktioniert so, wie im Forums-Museum bei der „Praktica V F“ beschrieben. Wie auch bei den „Pentacon / Contax“-Modellen wickelt die Aufnahmespule den Film links- statt rechtsdrehend auf, was das Filmeinlegen manchmal etwas fummelig macht.
Detaillierte Informationen zur „Praktica IV“-Serie bieten die schöne Seite https://www.dresdner-kameras.de/praktica....html#Praktica4 und das zeitgenössische Buch „Fotografie mit der Praktica“ von Roger Rössing (3. Aufl., Halle/S. 1962).
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Bemerkenswert finde ich die Form des Spannhebels unter der Kamera. Hat was von einem Krumm-Säbel. Da muss sich der Fotograf vorsehen, dass er sich beim Aufziehen nicht pieckt (nicht ganz ernst gemeint). Die Rückspul Kurbel ein Hit. Tolle Kamera.
Ich habe auch vor 10 Jahren hier im Forum meine Praktica IV, IV FB (VEB) und Nova schon vorgestellt. Schön daß jetzt die IV B ohne Fresnell Linse auch dabei ist. Zu finden sind sie hier im Forum bei den Spiegelreflexkameras auf den Seiten 9-10.
danke für den Hinweis. Leider konnte ich das nicht erkennen. Da bin ich wohl ein Opfer des Namenlabyrinths (Pentacon, KW, Praktica...) geworden. Andererseits ist es ja kein Schaden: Damit haben wir im Museum dann alle "Praktica IV"-Varianten erfasst.