neulich bin ich beim Durchsehen der Verkaufsliste eines schwedischen Internetauktionshauses auf eine Kamera aufmerksam geworden, deren Existenz ich bislang glatt übersehen hatte. Auch bei dieser hätte mein Auge vermutlich nicht lange auf den Bildern verweilt und sie wäre mir dann bald darauf wieder aus dem Sinn verschwunden...hätte ich nicht das Gefühl dabei gehabt, hier eines der seltenen, zwar betagten, aber kaum benuzten Geräte zu sehen, die schon allein durch ihren Erhaltungszustand den brennenden Wunsch eines Kameraholikers wecken, sie zu besitzen. Gut, da war ein wenig Staub auf der Linse zu sehen und Klebstoffreste an der Stelle am Gehäuse, wo früher das Prüfsiegel gesessen hatte, aber kein Lackabrieb, Kratzer oder andere Dinge, die sich nicht mit einem Pinsel, Mikrofasertuch, etwas Reinigungsalkohol und ein wenig Kunststoffpflegemittel beseitigen ließen. Meine Augen klebten förmlich an den drei vielversprechenden Bildern der Fujica ST 901 samt EBC Fujinon 1:1.8 f=55mm Objektiv. Mein Entschluss stand fest: Ich musste sie haben oder zumindest versuchen, sie auf legale Weise an mich zu bringen!
So bot ich mit und für weniger als vierzig Euro gelangte sie tatsächlich in meinen Besitz. Ein knappe Woche später hielt ich sie dann endlich in meinen Händen. Sie war viel kleiner und kompakter, als ich es mir vorgestellt hatte. Kompakt, formschön und angenehm schwer für die Grösse. Ja, sie hat ein durchgehendes Metallgehäuse, was sie sehr robust wirken lässt. Ob sie das auch tatsächlich ist, wird die Zeit zeigen. Wirklich überrascht hat mich der Blick durch den Sucher. Das Sucherbid ist so hell wie ich es bislang nur von den Kameras der letzten analogen Generation kannte. Nachdem ich sie ein wenig gesäubert und die maroden Lichtdichtungen und den Spiegeldämpfer erneuert hatte, lud ich sie mit einem Kodak Portra 160 Farbnegativfilm und führte sie aus zum "Shooting". Ich brauchte doch ein paar Bilder von ihr für diese Vorstellung, damit ihr auch seht, worüber ich schreibe. Bilder, die ich mit ihr gemacht habe, werde ich dann später mal einstellen, erstmal muss der Film voll werden. Hier mal zwei Bilder und ein paar Daten zu dieser - wie ich finde - tollen handlichen M42 Spiegelreflexkamera aus Japan, die 1974 auf dem Kameramarkt erschien:
Kameratyp: Einäugige 35mm Spiegelreflexkamera Kameraanschluss: Practica Schraubgewinde(M42Ø, P=1mm) Verschluss: Tuch-Schlitzverschluss, Gummi-beschichtet Verschlusszeiteneinstellung: Zeitautomatik bei Blendenvorwahl 20-1/1000 Sekunde oder eingeschränkt manuell bei B, 1/60, 1/125, 1/250, 1/500 und 1/1000 Sekunde Belichtungsmessung: TTL Abmessungen: 133x92x91mm mit 1.8er Objektiv Gewicht: 830g mit 1.8er Objektiv, 630g ohne Batterie: PX28L/2CR-1/3N, L544/2CR13252
Die Sonnenblende gehört eigentlich nicht dazu. Sie stammt, wenn ich mich nicht irre aus koranischer Produktion.
Grüsse
Peter
Zuletzt bearbeitet am 13.08.15 14:24
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Hallo Nordlicht, ich habe auch eine.........haben Sie Interesse? http://www.*(W)*-kleinanzeigen.de/s-anzeige/fujica-st-901-chrom/350106466-245-2063 mfg Bodo Hermann
leroy45239:Hallo Nordlicht, ich habe auch eine.........haben Sie Interesse? http://www.*(W)*-kleinanzeigen.de/s-anzeige/fujica-st-901-chrom/350106466-245-2063 mfg Bodo Hermann
Hallo Herr Herman,
danke für Ihr freundliches Angebot, aber -wie gesagt - ich hab ja nun eine. Vielleicht findet sich ja ein Interessent hier im Forum unter "Angebote". Als Mitglied können Sie die Kamera dort anbieten.
Einen schönen Tag noch wünsche ich Ihnen und viel Erfolg beim Verkauf. Ich denke, es wird sich schon jemand finden, denn diese Fujica ist wirklich ein feines Gerät.
Hallo Nordlicht, eine Frage: Funktioniert die "Zeitautomatik" auch ohne eingelegten Film? Ich habe eine neue Batterie eingelegt, die LED zeigen ab 2hoch minus (bis 20hoch minus) an bei 400ASA. Gefühlt sind die gewählten Belichtungszeiten der Kamera bei Blendenwahl EXTREM lang. mfg Bodo Hermann
die Frage kann ich Ihnen im Moment leider nicht beantworten, denn ich habe immer noch den (ersten) Film in der Kamera. Sobald ich diesen herausgenommen habe, werde ich das mal ausprobieren und dann hier berichten, wie es sich damit verhält. Ich vermute allerdings, dass die Kamera auch ohne Film den eingestellten Werten entsprechend funktionieren sollte, denn woher soll sie wissen, ob ein Film eingelegt wurde?
Einen schönen Sonntag wünsch ich Ihnen
Peter Greulich alias Nordlicht
18.10.15 02:11
Sammelott
nicht registriert
18.10.15 02:11
Sammelott
nicht registriert
Re: Fujica ST 901
Hallo Ihr Beiden Fujicaisten, entschuldigt wenn ich mich als Nichtbesitzer einmische. Sobald eine Battterie für die Belichtungsmessung eingelegt ist funktioniert diese auch; vollkommen unabhängig ob mit oder ohne Film. Das Einzige was bei bestimmten Kameras nur mit eingelegtem Film funktioniert ist der Filmtransport, so z.B. bei einigen Voigtländer Modellen. Aber selbst da kann man die Kamera überlisten indem man die Transportwalze von Hand weiter bewegt...... spätabendliche als auch frühmorgendliche Grüße-OTTI
Das ist ja interessant! Ich habe diesen Knopf mal gedrückt, um zu sehen, was passiert. Bei meiner Kamera stand dieser schon seit ich sie habe heraus. Dabei habe ich mir nichts gedacht, zeigt doch die Anzeige des Belichtungsmessers bei wechselnden Blenden auch wechselnde Zeitenwerte an.
Dieser Knopf lässt sich an meiner Kamera nur drücken, wenn ich ihn dabei ich ihn gleichzeitig mit der Fingerspitze im Uhrzeigersinn drehe. Habe ich ihn dann mittels Fingerdruck und Drehung erstmal gedrückt, lässt er sich in dieser Stellung durch eine weitere Verdrehung - diesmal gegen den Uhrzeigersinn - arretieren. Die übliche zunehmende Verdunklung des Sucherbildes mit kleiner werdenden Blenden bleibt beim Drücken ganz aus. Sehr merkwürdig. Jetzt bin ich etwas beunruhigt. Vielleicht stimmt ja bei meiner Kamera etwas nicht? Da bleibt mir wohl nur das Abwarten, bis der Film entwickelt ist.
Na ja, so alles verstehe ich ja auch nicht....obwohl ich mit dieser Technik gross geworden bin! Bin halt ein "alt werdender" Dipl.-Ing.. Gruss nach Schweden Brauchen Sie eigentlich das Manuell (englisch) als PDF? mfg Bodo Hermann
na da kommen wir ja aus ganz ähnlichen Berufsecken, obwohl es bei mir nur zu einem Facharbeiterbrief als Betriebsschlosser (IHK) und einem Meisterbrief der Handwerkskammer als Schlossermeister gereicht hat. Danach hatte ich mich auf Ausbildung und Umschulung spezialisiert - also entsprechend weitergebildet - und viele Jahre als Ausbilder und techn. Lehrer in Deutschland, aber auch als Werken-Lehrer in schwedischen Grundschulen (bis Klasse 9) gearbeitet.
Soll man seine Biographie verbergen in Foren? Gilt man gleich als Schwätzer, wenn man etwas von sich berichtet? Ich finde nicht. Was ich hier erzähle, dürfen ruhig alle wissen. Solange ich niemanden damit langweile, ist das doch in Odnung, oder?
So ganz jung bin ich ja auch nicht mehr mit Mitte 50 und irgendwie komme ich auch nicht so richtig fort von der analogen Fotografie, denn auch ich bin damit aufgewachsen.
Danke für Ihr freundliches Angebot, aber die englische Anleitung besitze ich bereits. Falls Sie aber mal an ein deutsches Exemplar gelangen sollten...