Franke & Heidecke Panoramakopf für Rolleiflex und Rolleicord, zwei Ausführungen
Hallo zusammen,
die Rolleiflex war auch ohne Wechselobjektive eine Systemkamera, und es gab von Beginn an eine Reihe von Zubehörteilen zur Erweiterung der Einsatzmöglichkeiten. Dazu gehörte seit 1932 auch ein sog. Panoramakopf, der die Möglichkeit bot, zur Erzeugung einer Rundsicht die auf einem Stativ montierte Kamera um 36° zu drehen und so durch Einzelbilder herzustellen, die sich zu einem Panorama montieren ließen. So waren bis zu 10 Einzelbilder möglich.
Der Panoramakopf wurde in verschiedenen Ausführungen hergestellt, wobei sich zwei Bauformen unterscheiden lassen. Bei der ersten Konstruktion befindet sich die längliche Platte, die die Kamera aufnimmt, über einem Drehfuß mit 10 Raststellungen. Vorn befindet sich eine Libelle zur exakten Ausrichtung. Das Stativgewinde ist seit November 1933 verschiebbar, es lassen sich somit Kameras der Formate 6x6 und 4x4 montieren.
Zuvor hatte es getrennte Ausführungen gegeben. Ein weiterer Unterschied betrifft die Anschläge mit der Fixierung der Kamerafront. Die hier gezeigte dritte Ausführung (Prochnow PR 120/3) besitzt kleine Stifte, die in entsprechende Bohrungen der neueren Kameras eingreifen und für eine feste Verbindung sorgen. Ich habe das hier mit einer Rolleiflex Standard neu (1939–41) demonstriert.
Der Einsatz des Panoramakopfes wird im Rolleiflex-Buch von Heering (hier: Auflage 1941) genauer beschrieben.
Diese Ausführung des Panoramakopfes wurde von April 1937 bis 1955 angeboten, der Preis betrug anfangs 10 RM, später 22 DM.
Eine völlig veränderte Ausführung des Panoramakopfes aus Aluminiumdruckguss (Prochnow PR 284/2) kam im Oktober 1958 auf den Markt; sie wurde bis 1981 angeboten. Der Drehknopf befindet sich nun auf der Oberseite, er wird mit einer Taste freigegeben. Die Skala liegt direkt unter dem Kameraboden, die Libelle ist nicht mehr gut sichtbar, wenn die Kamera montiert ist.
Die Fixierung an der Kamerafront entfällt hier. Demonstriert hier mit einer Nachkriegs-Rolleiflex 3,5 B (1954–56):
Auch hier zur Verdeutlichung der entsprechende Passage aus dem Rollei-Buch von Heering (Aufl. 1963).
Im Prinzip sind die gezeigten Panoramaköpfe mit allen Rolleiflex- und Rolleicord-Modellen kompatibel, sofern die richtigen Gewindestifte (hier: 3/8“) montiert sind.
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Re: Franke & Heidecke Panoramakopf für Rolleiflex und Rolleicord, zwei Ausführungen
Hallo Jan,
ich finde diese Zubehörteile immer wieder spannend - nach dem Motto "Was es nicht alles gib"! In diesem Fall sogar recht praktisch, da der Panoramakopf genau für den Bildausschnitt der Rollei passt und man sich nicht selbst was basteln oder ungefähr nach Sucherausschnitt fotografieren muss.
Im ersten Absatz muss es sicherlich nicht 36° sondern 360° heißen.
Eine Frage hätte ich noch zum Panoramakopf: Bei der zweiten Ausführung schreibst Du, dass der Drehknopf mit einer Taste freigegeben wird. Gibt es bei der ersten Ausführung auch so eine Art Einraststellung bei der jeweiligen Zahl?
Re: Franke & Heidecke Panoramakopf für Rolleiflex und Rolleicord, zwei Ausführungen
Hallo Axel,
für ein Einzelbild wird die Kamera tatsächlich jeweils um 36° weitergedreht – so die Angaben bei Prochow und Heering; mit 10 Bildern hat man dann eine vollständige Drehung um 360° erreicht (wobei das 10. dann mit dem ersten deckungsgleich ist). Bei der ersten Version rastet der Knopf jeweils satt ein, es gibt aber keinen Freigabeknopf. Ich glaube aber, dass das auch so gut funktioniert. Ach ja: Die Drehung funktioniert beim alten Modell nur im Uhrzeigersinn; bei der neuen Version ist die Drehung in beide Richtungen möglich.
Re: Franke & Heidecke Panoramakopf für Rolleiflex und Rolleicord, zwei Ausführungen
Hallo Jan,
da hab ich in der Tat nicht richtig gelesen - 10 Drehungen von je 36°! Dass sich das ältere Modell nur im Uhrzeigersinn drehen lässt, klingt ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber durchaus praktikabel.