[ iIa ] Mattscheibenrückteil 9x12 mit Lichtschutz und Spiegel, unbek. Hersteller
Hallo Forum,
bei der Betrachtung des Mattscheibenbildes bei Plattenkameras ergeben sich zwei Schwierigkeiten: Das Bild steht auf dem Kopf, und bei hellem Umgebungslicht ist wenig zu sehen. Es gab daher diverse Versuche, eine Verbesserung des Mattscheibenbildes zu erzielen. Karl Pritschow stellt in seinem Standardwerk Die photographische Kamera und ihr Zubehör (1931, S. 187–189) einige solcher Patente vor, die sich aber allesamt nicht durchgesetzt haben. In diese Reihe gehört auch der Mattscheibenansatz, den ich hier zeigen möchte. Er trägt keine Herstellerbezeichnung; bestimmt ist er für Plattenkameras 9x12 und wird mittels Normalfalz angeschlossen.
Es handelt sich um ein Mattscheibenrückteil, das aber keinen üblichen Lichtschacht besitzt, sondern einen Balgen, der an zwei Stellen mit einem Scharnier befestigt ist und dementsprechend nach zwei Seiten gebogen werden kann. Die eingelassenen Öffnungen ermöglichen im Hoch- oder Querformat einen Blick auf den rückseitig angebrachten Spiegel, in dem nun ein Ausschnitt des Mattscheibenbildes zu sehen ist. Damit kann zumindest die Schärfe kontrolliert werden; das Umgebungslicht wird gut abgeschirmt. Ein weiterer Vorteil: Das Bild ist seitenverkehrt, steht aber nicht auf dem Kopf. Das mag die Komposition erleichtern, aber da nur ein Ausschnitt des Mattscheibenbildes sichtbar is, ergibt sich m.E. kein richtiger Vorteil...
Hier das Rückteil an einer Voigtländer Bergheil 9x12, 3. Modell: