die heute vorzustellende Kamera war offensichtlich nur wenige Monate im Programm von Zeiss Ikon (die spärlichen Quellen nennen als Produktionszeitraum Februar - April 1950) und wird deshalb auch gerne mit dem Nachfolgemodell 55/2, das ab April 1950 angeboten wurde, verwechselt. Bei genauerem Hinsehen wird ein entscheidender Unterschied sofort auffallen: Während die 54/2 noch über den "silbernen Löffel" vor dem Drehverschluß verfügt, besitzt das Nachfolgemodell bereits den "violetten Löffel" um die Vergütung des Objektives für Farbaufnahmen zu unterstreichen.
Für eine Box-Kamera ist die Box-Tengor 54/2 (1950) geradezu opulent ausgestattet: Sie besitzt eine Auslösesperre, weiterhin ist eine Doppelbelichtungssperre vorhanden, eine Bereitschaftsanzeige und eine PC-Buchse für einen externen Blitz sind ebenfalls zu finden. Die Möglichkeit drei Entfernungsbereiche einzustellen und unter 3 Blenden auswählen zu können ist bereits von Vorkriegskameras der Box-Tengor Familie bekannt. Ebenso die Verschlußeinstellungen die sich bei Momentaufnahmen im Bereich von 1/30 sec. bewegen und "T" für Zeitaufnahmen.
Wie bei 6x9 Boxen üblich verfügt die Tengor 54/2 (1950) über 2 Brillantsucher für das Hoch- und Querformat. Alllerdings befindet sich nur ein Stativgewinde am Kameraboden. Ein Drahtauslöseranschluß steht zur Verfügung.
findet sich ein lesenswerter Aufsatz zu der Box-Tengor 54/2 (1950) der sich ohne großen Aufwand mittels Onlineübersetzung in ein verständliches Deutsch übertragen läßt.
Oberseite: Brillantsucher für Hochformataufnahmen, Zugschalter "T" für Zeitaufnahmen, Auslöser (Drucktaste "E"), Bereitschaftsanzeige ("weiß" = gesperrt, "rot" = bereit für die Aunahme) Trageriemen
rechte Seite: Filmtransportdrehrad, Brillantsucher für das Querformat, Entriegelungsknopf für das Kamerarückteil, Auslösesperre, Drahtauslöseranschluß
Unterseite: Stativgewinde
Rückseite: verschließbares Rotfenster, Prägung "Box-Tengor" ohne Katalognummer
Urheberrechte 1: Keine Scans von Prospekten, Bedienungs-Anleitungen, Prominentenfotos, Kunstobjekten oder Buch/Zeitschriften-Artikeln, die über begründete Bildzitate hinaus gehen.
Urheberrechte 2: Nur selbst aufgenommene Fotos. Keine Fotos auf und in fremden Grundstücken / Gebäuden / Museen, Ausstellungen, Theatern, usw.
Urheberrechte 3: Textpassagen von fremden Quellen vermeiden, höchstens einige Zeilen deutlich als Zitat erkennbar mit genauer Quellenangabe.
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar oder zuord-bar sind, ohne deren schriftliche Genehmigung (DSGVO). Ebenso keine erkennbaren KFZ-Kennzeichen oder Fragmenten davon! !
Fotos: Für beste Darstellung die Fotos (Thumbnails) unter den Textbeiträgen anklicken.
Der Zähler der Vorschaubilder zeigt NICHT die echte Zugriffszahl, die Bild-Anklicke direkt im Text werden nicht gezählt!
mit dem Modellnamen Box Tengor 54/2 hat Zeiss-Ikon ein wenig Verwirrung generiert, da durchaus unterschiedlich aussehende Kameras damit ausgestattet waren. So habe auch ich eine echte Box Tengor 54/2 allerdings mit der langen Raute an der Vorderfront, statt mit den drei ineinander greifenden Kreisen. Dann noch die Unterscheidung in Box Tengor I und II.
"Verwirrte" Tengor-Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
... und dann noch meine hier vorgestellte 54/2 (mit Raute, "later", aber mit älterer Blendenreihe), https://blende-und-zeit.sirutor-und-compur.de/thread.php?board=31&thread=19 , die zumindest die Entfernungsskala mit keiner anderen mir bekannten Tengor gemeinsam hat (1.5 Meter, 4 Meter, Unendlich). Ob die ein Welt-Unikat ist? Ob ich bei "Bares für Rares" 'ne Million dafür abstauben könnte? Ist immerhin Zeiss
hoffentlich hast Du noch keine Bestellung für eine Nobelkarosse getätigt So selten scheint Deine Kamera dann doch nicht zu sein. Mindestens ein weiteres Exemplar ist hier zu finden:
Aber schon erstaunlich wie variabel ZEISS mit den Fokussierungen war. Meine Neuerwerbung, derzeit noch irgendwo im Paket unterwegs, hat 1-2, 2-5, und 5-unendlich als Einstellmöglichkeit.
-------------------------------------------------- Mit besten Grüßen aus dem "echten Norden" Andreas
Hallo, Andreas! <freu> Danke, da ist endlich die Erklärung für ein Rätsel, das ich bisher nicht lösen konnte! Interessant ist die Angabe dort: "Tengor Box 54/2. Hergestellt in Dresden zwischen 1934 bis 1938". Und ich fahre keine Nobelkarossen, nur noch ein Rollerchen ... mit 65 (ich hatte auf 10 Jahre mehr gehofft) wurde die Leitung immer länger und meine Augen immer schlechter, von Dämmerungssehen usw. ganz zu schweigen. Ich mochte mir mein schönes Auto nicht als handliches Presspaket vorstellen und die täglichen Meldungen irgend welcher Altersgenossen der nächsten Jahre, meistens: "Gas und Bremse verwechselt", manchmal auch "Bushaltestelle abgeräumt, soundsoviele Tote" gehen mir eh auf die Nerven.
als ebenfalls in der Mitte der 60er Jahre befindlicher Zeitgenosse spüre ich auch das ein oder andere Zipperlein. Autofahren im Dunkeln mag ich auch nicht mehr so gerne, für weitere Strecken wird gerne die Bahn benutzt. Am Meisten vermisse ich aber die Ausflüge auf dem Motorrad, da ich dieses Hobby vor einigen Jahren aus gesundheitlichen Gründen (Rücken) an den Nagel hängen mußte.
Doch nun zu Deiner Kamera: Die Angabe auf der Seite nat.museum-digital zum Baujahr halte ich persönlich für diskussionswürdig. Wenn es sich um das gleiche Modell handeln sollte, und die Entfernungseistellungen lassen diesen Schluß zu, hat auch diese Kamera ein nicht verschließbares Rotfenster und das wiederum deutet auf ein Baujahr vor 1934 hin.
-------------------------------------------------- Mit besten Grüßen aus dem "echten Norden" Andreas
Hallo, Andreas! Baujahr vor 1934 - es ist tröstlich, mal was zu finden, was wesentlich älter ist als man selber Motorrad hatte ich auch verkauft, ich hatte keine Lust mehr, 280kg auf den Ständer zu wuchten. Jetzt ist noch eine 125er da, halb so schnell ... und halb so schwer <freu>.
da hatte ich es ein wenig besser. Meine "Dicke" brachte zwar locker über 300 Kg auf die Waage mußte aber dank Beiwagen nicht auf einen Ständer gewuchtet werden.
-------------------------------------------------- Mit besten Grüßen aus dem "echten Norden" Andreas