Ernemanns Beitrag zur Gattung Box-Kamera ist eine Reihe von Rollfilmkamera mit Holzgehäuse, die die Bezeichnung Film-K tragen. Woher der Name stammt, ist mir nicht recht klar: Film-Kastenkamera? Es gibt aber auch ein seltenes Modell mit der Bezeichnung Film-U…. – Die Film-K wurde in mehreren Formaten angeboten, und es gab zwei Generationen, die sich im Aufbau unterscheiden. Hier das erste Modell im Format 6x9, gebaut im Zeitraum 1916–1920.
Es handelt sich um eine Boxkamera mit Holzgehäuse und angelenkter Rückwand. Die Besonderheit: Diese Box in horizontaler Bauweise ist für das Querformat ausgelegt. Das ist eindeutlich an der Beschriftung des Dosenverschlusses und der Lage des Auslösers abzulesen. Eine Versetzung um 90° wird durch die Lage der Schraubenlöcher verhindert.
Das Querformat dürfte den amateuertypischen Motiven ohnehin entgegenkommen, insofern ist das ganz plausibel. Trotzdem sind die meisten Boxen standardmäßig Hochformat-Modelle. Belichtet wird hier 6x9 auf Rollfilm 120.
Die Ausstattung ist typisch für diese Kameraklasse: Meniskuslinse 1:12, dazu zwei Lochblenden 16 und 32; Schleuderverschluss mit einer Momentzeit (ca. 1/25) und Z(eit), zwei Brillantsucher, zwei Stativgewinde, Tragegriff; Filmtransport von rechts nach links mit Filmschlüssel über Rotfenster.
Die Kamera trägt das Emblem EW (Ernemann-Werke), das lt. Göllner nur kurze Zeit um 1920 verwendet wurde, danach kam das Malteserkreuz auf. Die Kamera lässt sich insofern gut datieren.
Interessant, für mich aber nicht ganz nachvollziehbar ist, dass Götz in seinem Box-Buch die Film-K nicht als echte Box, sondern als Vorläufer betrachtet: "[D]eutsche Box-Vorläufer, zum Beispiel ab 1916 die "Film K"-Modelle des Dresdner Kamerabauers Ernemann […], waren vom Typ her noch Kastenkameras in Holzbauweise mit angesetzten Verschlussdosen"; er klassifiziert sie als "feinste Schreinerarbeit" (S. 10).
Urheberrechte 1: Keine Scans von Prospekten, Bedienungs-Anleitungen, Prominentenfotos, Kunstobjekten oder Buch/Zeitschriften-Artikeln.
Urheberrechte 2: Nur selbst aufgenommene Fotos. Keine Fotos auf und in fremden Grundstücken / Gebäuden / Museen, Ausstellungen, Theatern, usw.
Urheberrechte 3: Textpassagen von fremden Quellen vermeiden, höchstens einige Zeilen deutlich als Zitat erkennbar mit genauer Quellenangabe.
Keine Fotos, auf denen Personen o erkennbar oder zuordenbar sind, ohne deren schriftliche Genehmigung (DSGVO). Ebenso keine erkennbaren KFZ-Kennzeichen! !
Fotos: Für beste Darstellung die Fotos (Thumbnails) unter den Textbeiträgen anklicken.
Der Zähler der Vorschaubilder zeigt NICHT die echte Zugriffszahl, die Bild-Anklicke direkt im Text werden nicht gezählt!
interessante Modell-Variante, da der Querformat-Mattscheiben-Winkelsucher an ungewöhnlicher Stelle platziert wurde (unten, von der Tragegriffposition betrachtet).
Das "K" steht tatsächlich für Kastenkamera, einem in der Frühzeit genutzten Begriff in Deutschland für Box-Kameras.
Beste Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.