hier möchte ich die im Sammelfaden zur Liste der Rollfilmboxen bereits erwähnte Ernemann Unette 550 etwas näher vorstellen. Es handelt sich um eine Boxkamera für einen speziellen Kinofilm mit Rückpapier, das Aufnahmeformat beträgt 22x31 mm.
Die Kamera steht einerseits in der Tradition der Ernemann-Boxkameras "Film K", zeugt aber andererseits mit den Modellen Bobette I und Bobette II vom Versuch Ernemanns, sich im "Kleinbildwesen" zu behaupten.
Hier zunächst ein Vergleich der Ernemann Film-K 6x9 (spätes Modell, Bj. 1920–26) mit der Unette (Bj. 1926); der Größenunterschied ist deutlich.
Die Kamera hat einen aufgesetzten Dosenverschluss mit ca. 1/25 Momentzeit sowie B und T, darin sitzt eine Meniskuslinse 12,5/4, es lassen sich noch zwei Lochblenden vorschwenken. Das Gehäuse besteht aus Holz, der vordere Teil ist zum Filmeinlegen ausklappbar. Zum Anvisieren dient ein ausklappbarer Rahmensucher.
Nach Göllner (Ernemann-Cameras, 1995: 148ff., 181) hat es 1925 zunächst eine Unette im Format 18x24 mm gegeben, die nur über zwei Blenden verfügte und keinen Tragegriff besaß. Dieses frühe Modell habe ich noch nie gesehen. Das vorliegende Modell wurde ab 1926 produziert, später ins Zeiss Ikon-Programm übernommen und bis 1930 angeboten. Der Verkaufspreis betrug 1926 12,50 RM.
Die Kamera wirkt recht winzig, das relativiert sich aber, wenn man sie mit den später erschienenen Boxen im Format 3x4 vergleicht: Hier die Unette im Vergleich mit Zeiss Ikon Box-Tengor 54/18 (rechts) und der Eho 182 (links):
Auch im Vergleich mit dem Schwestermodell Bobette (hier in der an anderer Stelle vorgestellen Zeiss Ikon-Version) wirkt die Unette keineswegs so zierlich; als 'Kleinbildkamera' war eine Faltkamera sicherlich besser geeignet...
Weitere Informationen zur Unette findet man in einem instruktiven Aufsatz von Bernd K. Otto (2002): Ernemann und das neue Kleinbildwesen. In: PhotoDeal 38: 32–35.
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