kürzlich gelangte eine Kleinbildsucherkamera zu mir, die ich unter der Rubrik „Eigenbau“ einordnen würde.
Das Gerät ist recht einfach konstruiert. Es gibt einen teilweise mit schwarzem Leder bezogenen Kamerakörper mit Vor- und Rückspulknopf, einen kleinen Entriegelungsknopf für das Vorspulen, einen aufgeschraubten Sucher mit Paralaxenausgleich (hergestellt von Balda) und ein angesetztes Objektiv mit einfachem Verschluss (Trioplan 2.9/50 im Stelo-Verschluss).
Die Bodenplatte des Gehäuses ist durch eine mittig angeordnete Schraube befestigt, die gleichzeitig als Befestigungsschraube für die Bereitschaftstasche dient.
Die Bereitschaftstasche ist ebenfalls selbstgebaut – das Ausgangsmaterial stammt von der Bereitschaftstasche einer Kine-Exakta.
Wenn man die Bodenplatte entfernt, kann man auch den Mittelteil der Rückwand (mit der Filmandruckplatte) abnehmen. Die Kamera kann mit zwei normalen Kleinbildpatronen geladen werden.
Da das Gerät recht verschmutzt war und sich das Leder ablöste, habe ich es zwecks Reinigung auch etwas zerlegt.
Zur Abnahme der Gehäuseoberseite muss man nur zwei Schrauben lockern. Im Inneren der Oberseite befindet sich eine Nummerierung, die ein wenig an das Artikel-Nummernsystem von Zeiss Ikon erinnert.
Auch die Objektiveinheit ist mittel zweier Schrauben schnell entfernt.
Die vorgenannten zwei Schrauben dienen ebenfalls als Befestigung des ‚Gehäuseinnenlebens‘.
Neben der Filmbühne befindet sich an diesem Innenteil auch die Einrichtung für den Vorspulstop.
Zwecks Reinigung wurden noch Verschluss und Objektiv abgenommen.
Die Kamera funktioniert einwandfrei, wobei der erste Probefilm noch nicht entwickelt ist. Eine kleine Eigenheit weist der Vorspulstop auf, denn der ist so eingebaut, dass er nur beim Rückspulen greift. Man muss also den Film zunächst komplett vorspulen und kann dann beim eigentlichen Rückspulen Bild für Bild fotografieren. Das Objektiv datiert ungefähr 1949. Wann die Kamera gebaut wurde, lässt sich wahrscheinlich nicht ermitteln.
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zumindest die Ober- und Unterschale dürfte von einer zuvor gebauten Firmen-Kamera stammen (siehe Nummerierung). Mit Hobby-Mitteln lassen sich ja solche Schalen kaum pressen.
Die Seitenwand mit den Rundungen kann man wohl mit Hobby-Mitteln noch hinbekommen. Den meisten anderen Teilen und den Verschraubungen sieht man home made an. Auch Fertig-Bauteile anderer Kameras könnte verwendet worden sein.
Ist aber eine durchaus interessante Eigenkonstruktion. Wäre sogar mal interessant zu testen, wie die Fotos aussehen würden...
Ich werde die Kamera als "Eigenbau KE001" mit in das Kleinbild-Verzeichnis aufnehmen. Dabei steht KE für Kleinbild-Eigenbau 001.
Beste Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
Hallo Rainer, ich habe mich heute registriert, finde aber nicht raus, wie man einen ForumBeitrag machen kann. ICh habe aus einer Erbsschafte Zeiss Ikoflex auf dem Tisch liegen und hätte geren Infos dazu :-) Kannst Du mir bitte helfen? Vielen Dank und beste Grüsse Helen
willkommen hier! Ich bin zwar nicht Rainer, möchte aber auf diesen Beitrag verweisen, in dem ich allgemeine Informationen zu den Ikoflex-Modellen zusammengestellt habe, jeweils mit Verweisen auf die im Forum vorgestellten Modelle. Vielleicht hilft das bei der Einordnung?
Helen64:Hallo Rainer, ich habe mich heute registriert, finde aber nicht raus, wie man einen ForumBeitrag machen kann. ICh habe aus einer Erbsschafte Zeiss Ikoflex auf dem Tisch liegen und hätte geren Infos dazu :-) Kannst Du mir bitte helfen? Vielen Dank und beste Grüsse Helen
Welcome! Ich bin zwar auch nicht Rainer, aber hier schon mal ein Tipp (wenn Du überhaupt noch mitliest). Du bist in "Die letzten Beiträge" eingestiegen, eine Rubrik, die möglichst weit oben angelegt ist und alle Themen enthält - eben das, was ein täglicher Stamm-Leser sucht, nämlich "was gibt's Neues". Wenn Du aber selber eine neue Frage stellen oder eine Kamera vorstellen möchtest, musst Du viel weiter runterscrollen, nämlich ab oberen Rand ca. sechsmal (das gilt für meine Bildschirm- und Schriftgröße). Da findest Du Ober-Rubriken wie zum Beispiel "Analoge Fotokameras, Objektive, Zubehör" und diesem Kasten ist auch eine Unter-Rubrik "Doppeläugige Rollfilmkameras (TLR)". Das ist die richtige! Jetzt guckst Du mal oben und klickst links unten an: "Neues Thema erstellen".
Vorher guckst du erst einmal die Rubrik durch, ob Deine Fragen nicht schon irgendwann früher mal behandelt wurden.
nun auch meine (etwas verspätete) Antwort. Wie Hannes es schon gesagt hat, können in den jeweiligen Unterforen mit "Neues Thema erstellen" Beiträge erstellt werden.
spannende Sache mit dieser Eigenbau-Kamera! Ich würde auch vermuten, dass Gehäuseteile von einer professionell gefertigten Kamera übernommen wurden. Vielleicht lässt sich das Ausgangsmodell ja anhand der Abmessungen identifizieren. Ich bin mal die Abbildungen in den vier Abring-Bänden durchgegangen und habe zumindest eine Kamera gefunden, die deutliche Ähnlichkeit aufweist: Ilca von Wilhelm Witt, Hamburg (Abring 4593): Gehäuse sehr ähnlich, Schrauben an der Oberkappe, Zählwerk um das Transportrad, Freigabeknopf etwas anders positioniert, anderer Sucher. Ebenfalls Zentralverschluss (Prontor II mit Cassar), lt. Abring 1949/50. Vielleicht kommt man so weiter?
ich habe auch schon nach möglichen "Bauteilspendern" gesucht, aber nichts wirklich passendes gefunden. Die Ilca kommt der Sache schon näher. Vielleicht hat ja noch jemand einen passenden Kandidaten? Die Nummerierung könnte auch einen Anhaltspunkt liefern ...