Die Agfa Optima, die ab 1959 angeboten wurde, gilt als die erste Kleinbild-Sucherkamera mit vollautomatischer Belichtungssteuerung. Die Steuerung erfolgte, wie seinerzeit üblich, über eine Selenzelle. Beim Niederdrücken der "magischen Taste" auf der linken Seite der Kamera wurden zunächst die Verschlußzeiten bis zur kürzest möglichen durchfahren.
Dann erfolgte die Einstellung der kleinsten möglichen Blende. Waren die Lichtverhältnisse ausreichend wurde ein grünes Signal in den Sucher eingeblendet und der seperate Auslöser auf dem oberen Kameradeckel konnte betätigt werden (bei späteren Optima Modellen waren "magische Taste" und Auslöser in einem Bauteil zusammengefasst, was die Bedienung der Kamera erleichterte).
Waren die Lichtverhältnisse nicht ausreichend und das Signal im Sucher blieb auf Rot, bestand die Möglichkeit vom Automatikmodus auf "B" oder Blitz zu wechseln und die Blende selbst zu wählen. Die verschiedenen Modi konnten durch ein Drehrad unten rechts neben dem Objektiv eingestellt werden. Im Blitzbetrieb war eine Verschlußzeit von 1/30 sec fest eingestellt. Die Portraiteinstellung auf dem Entfernungsring wurde durch die Gesichter von Max und Moritz dargestellt.
Hersteller: Agfa Kamera-Werke München Typ: Kleinbild-Sucherkamera mit vollautomatischer Belichtungssteuerung, 24 x 36 mm Baujahr: 1959 - 1963 Objektiv: Agfa Color Apotar S 1:3,9 / 39 mm Verschluß: Compur Spezial, 1/30 - 1/250 und "B" Entfernungseinstellung: Manuell über drei Symbole Blitzschuh ohne Mittenkontakt, PC-Buchse am Gehäuse nur im Blitzmodus sichtbar, sonst durch eine Blende verdeckt, Schnellspannhebel, Einstellung für die Filmempfindlichkeit (11 - 25 DIN), Filmmerkscheibe, seperater Auslöser, Drahtauslöseranschluß, versenkter Rückspuldrehknopf, Bildzählwerk an der unteren Rückseite, am unteren Gehäusedeckel Stativgewinde und Entsperrknopf für die Filmrückspulung
Ein kleines Schmankerl zur Ergäzung: Die Entfernung wurde nach drei Symbolen eingestellt, das Symbol für die Portraitentfernung waren die Köpfe von Max und Moritz nach Wilhelm Busch. Meines Wissens gabs das nur einmal und nur bei der ersten Optima.
In dem Zusammenhang noch eine Frage, die ich bei meinen Recherchen im Netz leider nicht klären konnte. Von der Ur-Optima werden sicherlich auch Exemplare in den Export gegangen sein. Sind diese dann auch mit "Max und Moritz" ausgestattet gewesen? Ich denke, der Bekannheitsgrad der zwei Lausbuben dürfte im Ausland sicher nicht so groß gewesen sein.
So, auch diese Frage scheint geklärt. Bei einer Suche zu einem anderen Thema bin ich zufällig auf diese Seite mit einer englischen Anleitung zu der Optima gestoßen: