Ich stelle heute eine besonders schöne japanische Sucherkamera vor, die Revue auto s 22, eine sehr hochwertige Sucherkamera aus dem Jahr 1967. Es handelt sich eigentlich um eine Konica S 2, die ab 1968 von Foto Quelle unter der Marke „Revue“ vermarktet wurde. Der Preis betrug damals 299,- DM, was schon ziemlich stattlich war. Sie hat das lichtstarke Hexanon 1:1,8 / f = 45mm von Konica, das besonders farbintensive, scharfe Aufnahmen macht.
Die Kamera hat einen sehr hellen Leuchtrahmensucher. Auf der Oberseite befinden sich die Film-Rückspulkurbel, der Zubehörschuh (ohne Mittenkontakt), das Sichtfenster des gekuppelten Belichtungsmessers (mit Blendenanzeige), der Auslöser (mit Drahtauslösergewinde) und der Schnellspannhebel. Auf der Vorderseite befindet sich ein Blitz-Synchronkontakt.
Die Unterseite hat den Entriegelungsknopf, einen Batterietest-Knopf, ein Stativgewinde und das Batteriefach. Die Kamera hat am Objektiv eine CdS-Messzelle, die regulär von einer PX625-Batterie (1,35 V) gespeist wird (heute kann man Hörgeräte-Batterien oder Weincell-Ersatz verwenden). Aber natürlich funktioniert die mechanische Kamera im manuellen Modus auch ganz ohne Batterie.
Die Kamera ist unglaublich wertig und griffig. Alle Einstellungen werden am Objektiv vorgenommen. Die Zeiten reichen von 1 Sekunde bis 1/500, die Blenden von 1,8 bis 16. Am Objektiv stellt man auch die Entfernung ein (0,9 m bis unendlich), die Filmempfindlichkeit (DIN 15-27 bzw. ASA 25-400) und die Blitzsynchronisation (X oder M). Im Objektiv sitzt auch der Zeitauslöser (nur bei gespannter Kamera einstellbar).
Die Kamera hat einen optionalen Automatikmodus A, d.h., sie ermittelt dann zur manuell eingestellten Belichtungszeit selbsttätig die passende Blende. Im Belichtungsmesser-Fenster erscheint jeweils die Blende, die man bei manuellem Modus zur gewählten Belichtungszeit einstellen muss, um eine korrekte Belichtung zu erhalten.
Der Sucher ist die reine Freude. In ihn werden nicht nur zusätzlich die empfohlenen Blendenwerte eingespiegelt, sondern auch der Mischbildentfernungsmesser ist klar und präzise erkennbar.
Eine wunderschöne, erstaunlich große Kamera, leicht zu bedienen und mit guter sechslinsiger Optik. Bei meinem Exemplar saß der Filmtransport fest. Die Kamera-Werkstatt Olbrich in Görlitz, die ich nur nachdrücklich empfehlen kann, konnte das Problem beheben, und hat dabei gleich die Spannung des Belichtungsmessers auf 1,5 V umgestellt, so dass das leidige Batterieproblem damit gelöst ist.
Die Kamera macht optisch und in der Benutzung einfach Freude. Nur die billige Plastik-Bereitschaftstasche von „Revue“ passt nicht recht dazu…
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Glückwunsch! Diese Kamera und Verwandte hat viele Namen. Für mich ist es die beste Kamera ihrer Art (Rangefinder) und ihres Formats (Kleinbild), die ich je hatte ... vielleicht die beste, die je gebaut wurde. Artikel: https://www.cameraquest.com/kons3.htm Meine Bildbeispiele für ihre Version oder ihren Clone Revue 400SE ... Ziegelsteinstruktur am Horizont noch aufgelöst:
ja, das sehe ich auch so, und auf Deinem Foto kann man neben der hervorragenden Schärfe auch gut die Intensität der Farben erkennen. Diese Kameras waren vor allem auch nicht so "over-engineered" wie manche Voigtländer- und ZI-Modelle aus derselben Zeit .
mir gefällt die Revue Kamera auch echt gut, sie ist sicher zu den Bauhaus-Stil-Kameras zu zählen. Gerade die Japaner haben in den sechziger Jahren bemerkenswerte Gehäuseformen kreiert. Ich habe die Kamera deshalb auch in den Thread über Bauhaus.Typ-Kameras aufgenommen.