[ iIa ] Sucherkamera oder SLR? Corfield Periflex Varianten
Die englische Corfield Periflex wurde 1953 vorgestellt. Anstelle eines Mischbild-Entfernungsmessers gab es das absenkbare Periskop mit einem kleinem 45 Grad-Spiegel. Bei den späteren Modellen war der Tubus nicht mehr freistehend, sondern ins Gehäuse integriert. Außerdem war die Absenkung (und der Filmtransport) mit dem Zeitenknopf gekoppelt. LTM.
Vom ersten Modell gab es vier Versionen: I: Mit Index-Strichen (Verschlusszeiten) und Doppelpfeil. Gelbbraunes Schweinsleder II: Ohne Index-Striche. Einfacher Pfeil. Schwarzes Kunstleder. III: Wie II aber mit Aluplättchen für die Zeiten. IV: Wie III, aber vollständig verchromt.
Gemeinsame Daten (in Bearbeitung):
Hersteller, Modell: Corfield Periflex
Baujahr: 1953
Format: Kleinbild
Verschluss: Schlitz. B, 1/30 bis 1/1000 Sek
Sucher: Varianten, auch Periskopsucher (Zur Scharfeinstellung) in den Strahlengang. Auch Aufstecksucher zur eigentlichen Bildbetrachtung.
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Re: Sucherkamera oder SLR? Corfield Periflex Varianten
Hallo Roland,
da hast Du echte Raritäten und auch noch dazu besondere Schlitzverschlusskameras. Der Periskop-Scharfeinsteller im Strahlengang, das hat schon was. Interessante Kameras. Hier in Europa (auf dem Kontinent (aus Briten-Sicht )) eher weniger bekannt.
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
Re: Sucherkamera oder SLR? Corfield Periflex Varianten
Für die Periflex I gab es einen "Eye Level Finder", der bei Nichtverwendung am Rückspulknopf angebracht werden konnte. Das Bild ist rel. dunkel und nicht nur seitenverkehrt, sondern (wie nicht anders zu erwarten) auch noch "upside down".
Re: Sucherkamera oder SLR? Corfield Periflex Varianten
Schon Jahre vor dem finalen Ausflug ins Mittelformat (Siehe Corfield 66) wurde eine technische Weiterentwicklung im KB-Bereich betrieben, die mit einer markanten Veränderung des Aussehens des neuen Modells "Periflex 3" gegenüber dem Vorgängermodell "Periflex (1)" einher ging.
Die hier gezeigte Corfield Periflex 3 (1957) wurde ganz bewusst ein Jahr vor der Budget Camera "Corfield 2" angeboten, da Sir Kenneth die Befürchtung hegte, man könne sich andernfalls zu sehr auf die "Billig-Variante" stürzen, und er und seine Mitarbeiter würden auf der weniger wohlfeilen Variante sitzen bleiben. Die Unterschiede waren nicht gravierend: keine 1/1000, keine Schraubsucher, keine LW-Skala und kein fragwürdiges drittes Okular, in dem sehr kleine Zahlen von 12 bis 16 (Häufige Lichtwerte?) und ein nicht reagierender Zeiger oder auch nur eine Markierungslinie knapp über der 14 zu finden sind. Sollte es sich hierbei jemals um etwas Sinnvolles gehandelt haben - ich kann mir auf das Ganze keinen Reim machen -, ist der Mechanismus "eingerostet".
Von oben betrachtet sieht die Periflex 2 viel aufgeräumter als die 3 aus. Die 1/1000 wurde in der Praxis ohnehin nur selten erreicht. Ich hätte mich auch auf die kostengünstigere 2 (ohne unnötiges Schnickschnack) gestürzt. Und ob man zu jeder Brennweite die richtige Vorsatzlinse oder wie für die 2 einen entsprechenden Aufstecksucher verwenden muss, läuft m.E. auf das Gleiche hinaus. Das einzig wirklich Brauchbare scheint mir die Parallax-Markierungslinie für Portrait-Aufnahmen zu sein. Dieses einfache Feature hätte man der 2 auch spendieren können.
Die hier gezeigte Kamera wurde entsprechend der eingeschraubten Sucher-Vorsatzlinse mit einem angeblich hervorragend korrigierten 45mm Normalobjektiv (Lanthanglas von Enna) auf den Markt gebracht. Mit dem 50 mm Objektiv des Vorgänger-Modells sieht die 3 etwas ueberdimensioniert aus (Bild1): da sticht der außergewöhnlich tief gelegene Objektiv-Flansch gleich viel mehr ins Auge. Das ist konstruktionsbedingt und lässt sich auch mit der auffälligen, auf den ersten Blick unnötig erscheinenden Aluplatte über dem Objektiv nicht kaschieren. Spätere Modelle weisen neben einem Schnellspannhebel den hochmodernen Zebra-Look auf, dem kurz vor 1960 zahlreiche Objektive zum Opfer fielen. Ganz in Schwarz (Periflex 3b) hat sie jedoch ihren eigenen Reiz. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten... Die schwarze Periflex (1) finde ich jedoch am schönsten. Ich mag auch die freiliegenden Ölleitungen englischer Motorräder aus den 50ern. Gleich geht's mit der Technik weiter.
Re: Sucherkamera oder SLR? Corfield Periflex Varianten
Mit der Periflex 3 wurde die 1 automatisiert: 1) Verschlussaufzug und Filmtransport sind nun gekoppelt (Kaum mehr als eine halbe Umdrehung!). 2) Das Periskop wird beim Aufziehen über eine Walze mit ziemlich steilem Schneckengang entgegen der Kraft einer Spiralfeder abgesenkt und springt kurz vor dem Auslösen des ersten Vorhangs wieder nach oben (Bild 2, das das Periskop und die geschlossenen Vorhänge auf halbem Weg zeigt, wurde folglich beim Aufziehen (Vierteldrehung) aufgenommen). 3) Die Okulare liegen nun nebeneinander. Kein Aufstecksucher nötig. Der kleine Spiegel zeigt einen Schnittbild-Indikator.
Ganz schön pfiffig, der Sir Kenneth!
Auf den Bildern kann man ausreichend gut die zusammengedrückte und entspannte Spiralfeder erkennen.