die Ricoh FF-70 ist eine typische Automatik-Kamera der achtziger Jahre und gehört somit zu einer Kamerageneration, die in Sammlerkreisen (noch?) nicht in den Fokus gerückt ist. Dabei haben diese Kameras ordentlich Elektronik verbaut, die das Fotografieren deutlich erleichtern und dabei auch eine recht gute Bildqualität liefern.
Automatik-Fokus, Automatik-Belichtung, Automatik-Filmtransport und Einfädelung / Rücklauf, Blitzautomatik, ASA-Automatik (DX), das waren beeindruckende Features damals.
Wie schon im Startbeitrag erwähnt, hatte die Kamera oben on top eine gute Bedien-Option mit zwei Anzeige-Ebenen.
Mir ist bei Herstellen der Ergänzungsfotos (siehe Startbeitrag) an der Kamera-Unterseite ein Schlitz aufgefallen, der vielleicht zum Einstecken eines Messadapters zum Kalibrieren der Kamera während der Produktion diente. Bin mir da aber unsicher. Hat Jemand Informationen dazu?
Jedenfalls trotz des etwas klobigen Brikett-Design aus meiner Sicht eine bemerkenswerte Kamera, die auch noch aus meiner Familie stammt.
In der Mitte ist gut der Schlitz zu erkennen. Wofür ist der da?
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts. Ein Leben ohne Facebook ist möglich.
zum Schlitz kann ich Dir leider nicht sehr viel sagen, außer, dass er vermutlich von der Seriennummer verdeckt war:
Das ist die Unterseite des Vorgängers Ricoh FF-3 AF von 1982. Du hast ja schon geschrieben, dass der Schlitz vermutlich im Produktionsprozess benötigt wurde.
Der Vollständigkeit halber die FF-3 AF von vorne:
wesentliche Unterschiede zur FF-70: - Lichtstärke 1:3,2 statt 1:2,8 (aber auch 5-Linser) - noch keine DX-Erkennung - kein LCD - Blitz manuell zu schalten (Blitzsymbol im Sucher; ohne Blitz Langzeit-Aufnahme bis ca 1 sec)
Mit freundlichen Grüßen Roland
Mir ist aufgefallen, dass die Auslöseverzögerung fast 1/2 sec dauert (und dass die Kamera nach > 8 Jahren Nichtbenutzung nach Einlegen von Batterien sofort funktioniert hat).
bei meiner silbernen FF-70 befindet sich ebenfalls an der Stelle des Schlitzes die Seriennummer.
Zu der Frage, welche Funktion die Kontakte unterhalb des Filmfensters haben könnten folgende Theorie:
Da die Kontakte vom Abstand her wunderbar zur Perforation des Filmes passen
und sich auf der Filmandruckplatte zwei federbelastete Gegenstücke finden lassen
vermute ich, dass über diese Kontakte der automatische Filmvorschub gesteuert wird. Die Elektronik zählt die Anzahl der geschlossenen Kontakte während des Filmvorschubes und weiß dann genau wann der Film ein Bild weiter transportiert wurde. Ein ähnliches Prinzip also wie Achsenzähler an automatischen Bahnübergangen.
-------------------------------------------------- Mit besten Grüßen aus dem "echten Norden" Andreas