die goldenen Zeiten der DIA-Shows (Lichtbild-Schauen) waren sicher die fünfziger und sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Viele Urlaubsbilder wurden mit Umkehrfilmen hergestellt und dann zu regel-gerechten DIA-Abenden gestaltet. Nicht selten ging dabei dem stolzen Fotografen "die Pferde durch" in dem er 120 DIAS zeigte. Das hielten nur wenige Verwandte und Bekannte durch. So wurden leider viele DIA-Abende zur Tortur für die Gäste.
Wie dem auch sei, es gestalteten aber viele Hobby-Fotografen ihre DIA-Shows interessanter, in dem sie diese Bildpräsentationen mit synchronem Ton aufpeppten.
Man konnte so Musik und Sprache mit einem Tonbandgerät passend zu jedem Bild aufzeichnen. Das Tonband konnte dann, nach fertiger Tonbearbeitung mit einem Zusatzgerät mit Schaltmarken versehen werden, die mit diesem Gerät dann an gewünschter Stelle den DIA-Projektor weiter schalteten.
Der Ablauf war (aus meiner Erinnerung) dieser:
1) Das Tonband wurde abgespielt während es durch das DIA-Synchrongerät lief. War der Augenblick gekommen, wo ein Bildwechsel erwünscht war, wurde eine Taste am Zusatzgerät gedrückt. Damit wurde das Tonband mit einer Marke versehen und gleichzeitig der DIA-Projektor über seine drahtgebundene Fernbedienung ein Bild weiter geschaltet.
2) Dieser Vorgang wurde so lange wiederholt, bis die DIA-Show zu Ende war.
3) Jetzt konnte zu jeder Zeit die DIA-Show ablaufen. Das Zusatzgerät schaltete brav an den gewünschten Stellen zum nächsten Foto, die Show lief ab und am Ende wurde Beifall geklatscht.
4) So die Theorie, leider liefen diese DIA-Shows im Kreise der Verwandten und Bekannten zumeist anders ab. Erkannten Besucher Bildinhalte (z.B. Urlaubsorte) wurde munter in den DIA-Vortrag hinein-geredet oder gewünscht das vorige Bild noch mal zu zeigen, die fleissig gestaltete Show zerredet.
Ich habe erlebt, wo solche Präsentationen dann sogar abgebrochen wurden.
Aber technisch war das Verfahren schon interessant. Es gab auch eine Billigvariante, wo der Regisseur bei der Herstellung des Tonbandes an der Bildwechselstelle einfach ein leises Glöckchen ertönen ließ und somit bei der Vorführung das nächste Lichtbild schalten konnte.
Die Firma Grundig stellte beispielsweise ein solches Synchrongerät her: Grundig DIA-Sono. Es wurde rechts neben das Tonbandgerät gestellt. Das Tonband vom Tonbandgerät wurde bevor es zum Aufwickelteller kam durch das DIA-Sono geleitet. Mit der Synchrontaste konnte ein 100-Hz-Ton neben der Audio-Spur als Marke gespeichert werden. Später, bei der Show schaltete dieses Gerät per Fernsteuerung den Projektor ein Bild weiter.
Klar ist, dass das nur bei DIA-Projektoren funktionierte, die eine Fernbedienungsfunktion hatten.
Hier das Dia-Sono-Gerät von Grundig von 1961 in Verbindung mit einem Grundig TK24 Tonbandgerät:
Besonders gut waren Projektoren geeignet, die über eine Dunkelwechsel-Funktion verfügten, der Bildwechsel ohne Helligkeitssprünge erfolgte. Weiter war eine automatische Scharfeinstellungsoption angenehm, da so der Show-Vorführer nicht ständig nachstellen musste.
Wie das DIA-Fotografieren funktionierte, ist hier beschrieben:
Urheberrechte 1: Keine Scans von Prospekten, Bedienungs-Anleitungen, Prominentenfotos, Kunstobjekten oder Buch/Zeitschriften-Artikeln, die über begründete Bildzitate hinaus gehen.
Urheberrechte 2: Nur selbst aufgenommene Fotos. Keine Fotos auf und in fremden Grundstücken / Gebäuden / Museen, Ausstellungen, Theatern, usw.
Urheberrechte 3: Textpassagen von fremden Quellen vermeiden, höchstens einige Zeilen deutlich als Zitat erkennbar mit genauer Quellenangabe.
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar oder zuord-bar sind, ohne deren schriftliche Genehmigung (DSGVO). Ebenso keine erkennbaren KFZ-Kennzeichen oder Fragmenten davon! !
Fotos: Für beste Darstellung die Fotos (Thumbnails) unter den Textbeiträgen anklicken.
Der Zähler der Vorschaubilder zeigt NICHT die echte Zugriffszahl, die Bild-Anklicke direkt im Text werden nicht gezählt!
Hallo, ich muss sagen das ich diese Dia Vorführungen eher mit gemischten Gefühlen erlebt habe. Nach dem 20ten mal wird es langweilig jedes mal zu loben, wenn Tante Margot einem von der Leinwand zuwinkt, beim 100tsten mal würde man den stolzen Fotografen dann gerne mit dem Hammer schlafen schicken :-)
Mir haben Dia-Abende noch in den 90er Jahren immer blaue Flecken eingetragen. Mein jämmerliches Plädieren, doch die Anzahl auf 50 Dias zu beschränken, wurde von dem Kumpel geflissentlich überhört. Ich kriegte dann jedesmal einen Rippenstoß von meiner Lebens-Abschnitts-Gefährtin verpasst, wenn ich im Dunkel beim 180sten oder 250sten Weltreisefoto eines südamerikanischen Kleinkindes zu schnarchen anfing
naja Weltreisefotos sind doch immerhin was, wobei ich muss zugeben in Japan ( bitte lass es nächstes Jahr wieder möglich sein dahin zu reisen ) hab ich auch hunderte Fotos gemacht, aber ich hab niemanden gezwungen sie anzuschauen..... aber irgendwie hat man dann doch darauf bestanden sie zu sehen... Kommentar: du bist ja nur auf ein zwei drauf..... als Alleinreisender eigentlich klar, auch wenn man in Japan relativ sorglos jemandem seine Kamera in die Hand drücken kann.
es gab damals aber schon auch richtig gute vertonte DIA-Shows. So habe ich so einige Ton-Dia-Vorträge in Volkshochschulen und der Berliner Urania sehen und hören können, die mir gut gefallen haben.
Wenn man die Zahl der DIAS deutlich begrenzte und die Verweilzeit pro Bild nicht zu lang ansetzte, konnte eine solche Vorführung durchaus interessant werden.
Hier im Forum hat Nutzer Willi auch eine gute Überblend-Kombination mit zwei Projektoren vorgestellt: