Beim Aufräumen des Kellers fand ich diese beiden 9x12 cm Plattenschachteln mit entwickelten Platten, die ich 1962 photographiert habe.
Agfa Isochrom Platten, völlig Lichthoffrei Format: 9x12 cm, 12 Stück Empfindlichkei: 18° DIN / 50 ASA, Schwarzweiß, Orthochromatisch Hersteller: VEB Filmfabrik AGFA Wolfen, Kreis Bitterfeld erzeugt vor 1962 Preis: ÖS 34,40 (auf der Packung vermerkt)
Agfa Isopan Portrait Platten, völlig Lichthoffrei Format: 9x12 cm, 12 Stück Empfindlichkeit: 20° DIN / 80 ASA, Schwarzweiß, Panchromatisch Hersteller: VEB Filmfabrik AGFA Wolfen, Kreis Bitterfeld erzeugt vor 1962 Preis: ÖS 49,60 (auf der Packung vermerkt)
Die Orthoplatten wurden bei dunkelrotem Licht entwickelt, die panchromatischen bei völliger Dunkelheit, nur in den letzten Minuten der Entwicklungszeit durfte der Grad der Entwicklung bei dunkelgrünem Licht überprüft werden. Die entwickelten Platten, vorwiegend Landschaftsaufnahmen aus dem Jahr 1962 (datiert), sind abgesehen von eingen Stockflecken noch in gutem Zustand.
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Ich hab vor einigen Jahren die alten Platten abphotographiert, um sie ins Digitalzeitalter hinüberzuretten.
Hier zwei Bilder aus meinem Archiv:
Das herbstliche Bach-Bild entstand 1962 mit meiner ersten Plattenkamera. Leider kann ich mich nach über 50 Jahren nicht mehr an das Kameramodell und das Objektiv erinnern.
Das Hafenbild entstand auch 1962. Hier ist gut meine fehlende Erfahrung am Beginn meiner Photographenlehrzeit bei der Entwicklung der Platte erkennbar. Die Schlieren im Himmel kommen von der ungenügenden Bewegung im Entwicklerbad und die zahlreichen Kratzer von der sorglosen Behandlung der nassen Platte.
Kann jemand die Kamera auf diesem Bild erkennen? Leider habe ich keine bessere Ansicht im Archiv. Das gute Stück wurde vor 50 Jahren leider wegen Verschlussdefekt entsorgt. Ich tippe auf eine Ernemann Heag aus der Zeit um 1910 - 1915.
Willi mit der Plattenkamera 1962
Liebe Grüße Willi
Nachtrag:
Ein Bild der desolaten Kamera nach dem Verschluss- und Blendendefekt mit selbstgebauter Aufsteckblende.
es tröstet mich ungemein, dass nicht nur ich in den Anfangsjahren Lehrgeld zahlen mußte. Aber in Deinem Fall ist das Wehklagen auf hohem Niveau
Das Bild des Gebirgsbaches gefällt mir gut, weil das Fließen des Baches im Vordergrund förmlich die Wasserbewegung spüren läßt. Ich überlege gerade, wie heute ein Photo von der selben Stelle aussehen würde.
Das Photo vom Linzer Donauhafen? erinnert fast an den Hamburger Hafen. Ist dort heute auch noch soviel Betrieb?
Der Blenden-Eigenbau weist schon früh auf den mutigen Praktiker hin!!!
Rainer:Das Photo vom Linzer Donauhafen? erinnert fast an den Hamburger Hafen. Ist dort heute auch noch soviel Betrieb?
Da hat sich vieles geändet in den 50 Jahren.
Die Massenschüttgutverladung gibt es in dieser Form fast nicht mehr. Die drei Hafenbecken wurden zur Hälfte verlandet und der Warenumschlag findet hauptsächlich im Containerterminal statt.
Willi:... Das herbstliche Bach-Bild entstand 1962 mit meiner ersten Plattenkamera. Leider kann ich mich nach über 50 Jahren nicht mehr an das Kameramodell und das Objektiv erinnern. ... Kann jemand die Kamera auf diesem Bild erkennen? Leider habe ich keine bessere Ansicht im Archiv. Das gute Stück wurde vor 50 Jahren leider wegen Verschlussdefekt entsorgt. Ich tippe auf eine Ernemann Heag aus der Zeit um 1910 - 1915.
Nachtrag:
Ein Bild der desolaten Kamera nach dem Verschluss- und Blendendefekt mit selbstgebauter Aufsteckblende.
Auf dem letzten Bild ist die Kamera etwas genauer zu sehen. Die hätte ich auch gern - wie kann man nur sowas wegwerfen - nur wegen eines vermutlich reparierbaren Fehlers ...
Ja, das dürfte eine Ernemann sein, allerdings sehe ich nur drei gewichtigere Indizien dafür und ein schwaches dagegen:
starkes Indiz: oberer Abschluß der Standarte pro: bei früheren Ernemanns häufiger (Heag 1, Bob 0, Bob I) kontra: es gibt ein paar ähnliche Ausformungen bei anderen Marken - doch die sehen etwas anders aus.
schwaches Indiz: Form der Spreizen, die die Bodenplatte halten (oder wie heißt das Zeug sonst?) - in dieser Form geschwungen öfter bei Ernemann kontra: i.d.R. Zulieferteil, kommt deshalb auch anderswo vor pro: es gibt einen ganzen Schwung anderer Formen
Griffe zur Höhenverstellung wie bei der Bob I (und, aber nur auf einer Seite, bei der Bob 0)
kontra: Drehknopf zur Entfernungseinstellung hat anderes Design als bei der Bob I (Aussagekraft kann ich nicht beurteilen. Viele Hersteller haben aber die Tendenz, solche Zulieferteile über längere Zeit beizubehalten)
Der Foto ist (k)eine Kamera und mit Kameras macht man keine Fotos. Re: Agfa-Platten ..
Hallo Willi!
Willi:
Laufboden:... Form der Spreizen, die die Bodenplatte halten (oder wie heißt das Zeug sonst?)...
Hallo Lauboden! Das "Zeug" heisst so wie du! LAUFBODEN
Das wußte ich im Prinzip auch, daß der Laufboden Laufboden heißt - nur daß auch diese Spreizen wirklich Spreizen heißen, wußte ich nicht
Bei all diesen Kammern - davon kommt schließlich der Name Kamera, und so wurden Kameras früher ja auch genannt, erscheinen Bezeichnungen schließlich als pars pro toto, also 'n Teilchen für alles, und zudem recht willkürlich.
Schließlich werden die Bezeichnungen Laufbodenkamera und Plattenkamera weitestgehend als Synonyma betrachtet, obwohl so manche Laufbodenkamera keine Plattenkamera und manche Plattenkamera keine Laufbodenkamera ist, doch niemand spricht bei Laufbodenkameras von Spreizenkamera, obwohl sie zwei Spreizen und nur einen Laufboden haben, zu Spreizenkameras werden nur Kameras geadelt, die vier oder noch mehr Spreizen haben, aber keinen Laufboden, aber auch nur dann, wenn diese Spreizen das Objektiv paralell zu Film bzw. Platte bewegen, während die Bezeichnung Reisekamera eigentlich nur für extra schwere Holzkameras, die auf Reisen unbequem sind, verwendet wird, und das nur, weil es auch noch schwerer auf Reisen mitnehmbare Studiokameras gibt. Laufbodenkameras für Rollfilm werden denn auch eher Rollfilmkameras als Laufbodenkameras genannt.
Kammer steht ja im wesentlichen auch für einen leeren Raum, der vom Rest der Welt abgegrenzt ist - und leerer Raum ist ja eigentlich kein sonderlich kennzeichnender Begriff. Als Kamera könnte genauso gut eine Höhle bezeichnet werden ...
Der Zweck des Objekts, Fotos zu machen, kommt in all diesen Begriffen überhaupt nicht vor. Die Schwaben verwenden genau genommen eine weit treffendere Bezeichnung. Bei ihnen heißt es nicht Kamera, sondern 'der Foto'. Bei Filmkameras sind die Schwaben weniger konsequent. Die heißen Kamera. Der Foto heißt dort aber nie Kamera
Digitale Fotokameras als Hightechprodukte heißen immer noch nach dem inzwischen vergleichsweise winzigen freien Raum im Inneren, digitale Filmkameras heißen immer noch nach Film - d.h. nach etwas, mit dem sie nichts anfangen könnten.
Von der XVI kenne ich nichteinmal ein Bild - außer denen hier - ist offenbar recht selten. Am besten solltest Du Dich einfach zurückbeamen und die Kamera, statt sie wegzuwerfen, gut aufbewahren und jetzt einfach mir anbieten - als defekt aber bitte unter €;30.-
das ist in seiner Stimmung ein gutes Bild einer früheren Industrielandschaft.
Rainer:Hallo Willi,
das Hafenphoto hat mir keine Ruhe gelassen :
Linz galt um diese Zeit wegen seiner Industrie - Schwerindustrie (Eisenverhüttung, u.a. Linz-Donawitz-Verfahren zur Stahlproduktion, LD-Stahl), Chemie - als so häßliche und schmutzige Industriestadt, daß man lieber einen weiten Bogen rundherum machte statt Ausflüge dorthin. Ich bin deshalb nur bis St.Florian gekommen, und nie näher an Linz. Das St-Florians-Prinzip nutzte man natürlich auch in Linz aus - die von hohen Schornsteinen in größere Höhen geführte Abluft von Linz verätzte noch das Hügelland an der Grenze zu Niederösterreich und soll selbst dort noch zu Lungenschäden geführt haben. Der Treppenwitz daran ist, daß manche in Linz Gutverdienende - auch an der Dreckerzeugung maßgeblich Beteiligte - extra weit weg vom dreckigen Linz gerade dort ihr 'Häuschen' hatten.