heute nutzt man den Beamer um Handy-Fotos oder Digitalkamera-Fotos in groß an der Wand zu betrachten. Zur Zeit der analogen Fotografie ging das anders.
Man kaufte sich einen sogenannten Umkehrfilm oder DIA-Film. Diese Filme lieferten keine Negativ-Bilder, wie bei der Papierbildherstellung üblich ....
... , sondern diese Umkehrfilme lieferten vielmehr ein richtig-farbendes kleines Durchsicht-Bild. Um es groß an einer weißen Wand oder Leinwand (für grossen Betrachtungswinkel) oder Silberwand (auch für Polarisations-Stereo-DIAs) oder Perlleinwand (hohe Brillanz, aber geringer Betrachtungswinkel) ) mehren Menschen gleichzeitig zeigen zu können, benötigte man einen DIA-Projektor. Um diese DIAs in den Projektor einlegen zu können, mussten die DIAs (zumeist Kleinbildfilm-DIA-Streifen) in Einzelbilder zerschnitten werden. Nun wurden diese Bildchen in kleine Rahmen (Glasrahmen und glaslose Rahmen) eingesetzt werden und seitenverkehrt und kopf-stehend in einen DIA-Magazin eingesetzt werden.
Der DIA-Projektor verfügte über eine helle Lampe mit ca 50-150 Watt, einem Kühlgebläse und oft über eine kabelgebundene Fernbedienung. Das Bild wurde - wie schon erwähnt - an die (weiße) Wand geworfen oder auf eine aufstellbare Leinwand. Typische Bildgrößen lagen in der Breite um ca 100 - 150 cm.
Manche Hobby-Fotografen vertonten ihre DIA-Serien mit Musik und Text zu einer Media-Show.
Ein typischer DIA-Projektor von Braun (D40) hier ohne eingesetztem DIA-Magazin:
(Foto von lasse.ljungadal aus dem Forum)
DIA-Rahmen-Magazin nach dem System Braun mit zwei davor liegenden DIA-Rahmen-Fotos:
DIA-Rahmen (glaslos) fertig montiert und vor der Montage eines DIA-Filmbildes:
Eine aufgespannte DIA-Perlleinwand:
Ein typischer DIA-Kleinbildfarbfilm, der Agfa Chrome CT64 aus den späten siebziger Jahren:
p.s. Chrome stand für Umkehr (DIA) - Film, Color stand zumeist für Farbnegativ-Film.
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zur Projektion von DIA's waren Bildrahmen nötig in denen das jeweilige Stück DIA-Kleinbildfilm eingelegt wurde. Es gab auch DIA's in anderen Formaten als 24 x 36 mm, aber ich bleibe hier in diesem Beitrag beim Kleinbild-Format.
Es wurden verschiedene Rahmen-Arten angeboten für KB angeboten, zumeist im sogenannten Braun-Format, welches quasi zur Markt-Norm wurde. Hier einige dieser Rahmentypen:
Vollglas-Rahmen. Selten. Das Filmstück wurde zwischen zwei Glasplatten verklebt mit einer Maske dazwischen.
Plastikrahmen mit Glasflächen, dazwischen kam das Filmstück
Plastikrahmen mit Glasflächen (die Anti-Newton-Beschichtung hatten), dazwischen kam das Filmstück
Plastikrahmen mit Klappfixierung (glaslos)
Plastikrahmen mit Klemmfixierung mit und ohne Glas
Dünne Pappkleberahmen (Kodak) ohne Glas
Vor- und Nachteile:
Eingeglaste DIA's lagen stabil, es musste seltener die Schärfe nachgestellt werden, hatten aber die Gefahr, dass sich im Projektionsbild sogenannte Newton-Ringe zeigten und dass sich Feuchtigkeit zwischen dem Glas und dem Filmstück ansammeln konnte. Auch war eine Trübung möglich.
Glaslose DIA's zeigten keine Newton-Effekte und Trübungen, waren aber teilweise nicht völlig plan eingespannt, so das Randbereiche mit Bildmitte unterschiedliche Bildschärfen zeigen konnten.
Einige DIA-Rahmen:
Es hat diverse Fabrikate von DIA-Rahmen gegeben. Bei einigen konnte das Lichtbild nach dem Einsetzen feinjustiert werden, z.B. bei GEPE A-DIA-Rahmen. Bei DIA-Rahmen mit zwei Gläsern war es auch wichtig beim Einsetzen auf Fusselfreiheit zu achten, da kamen gern auch dafür spezielle DIA-Schneider / DIA-Schließer (z.B. Loersch Quickpoint - Profi-System) zum Einsatz.
Empfehlenswert waren sicher auch DIA-Betrachter mit Eigenlichtquelle um erstmal die besten DIA's für eine Vorführung auszusuchen und auch zu prüfen, ob sich Fussel oder Stau an / in den Rahmen festgesetzt haben.
Fortsetzung im Folgebeitrag ....
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
Kodak bot u.a. auch einfache Papier (Papp) - Rahmen für schnelle glaslose Montage von Kleinbild-DIAs an. Man legte das Umkehrfilmbild passgenau in den Papierrahmen, klappte das Oberteil herum und drückte die Selbstkleberänder zusammen. Fertig war das gerahmte DIA.
Lagerte man die Dias trocken, gab es mit dieser Lagerung keine Probleme, die Rahmen verzogen sich dann auch nicht.
Allerdings kamen nicht alle Projektoren mit diesen schmalen Rahmen gut klar.
Der DIA-Rahmen im geöffneten Zustand.
Fortsetzung im Folgebeitrag ....
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
es gab über die Jahrzehnte verschiede Kleinbild-DIA-Magazine. Hier eine Auflistung einiger dieser Systeme:
Paximat-Magazin: Verwendet auch von Braun, Philips, Quelle, Revue. 36 und 50 DIA's Magazine. Zum Transport mit entnehmbaren Schiebedeckel. DIA's können bei falscher Handhabung herausfallen.
LMK-Magazin: Verwendet von Leica, Kindermann, Reflecta. 60 und 80 DIA-Magazine. DIA's sind herausfallsicher.
Universal-Magazin nach DIN 108. Konnte u.a. in Agfa, Braun, Hama, Hanimex, Leitz, Liesegang, Noris, Plawa, Reflecta, Rollei, Voigtländer, Zeiss-Ikon, - Projektoren verwendet werden. DIAS nicht herausfallsicher.
Liesegang-Magazin: Verwendete Liesegang. Für 30 und ? DIA's. Herausfallsicher.
CS-Magazin: (Compact and secure) Liesegang, Reflecta. Magazine die seitlich beschickt wurden und von 40 bis 100 DIAs aufnehmen konnten. Es gab einen Schutz gegen Herausfallen.
Rundmagazine: Für Endlos-Vorführung geeignet. Für die oben genannten Systeme gab es teilweise auch Rundmagazine mit unterschiedlicher DIA-Zahl für Endlos-Vorführung.
Andere Systeme: Es gab weitere Magazin-Systeme für KB-DIA's: z.B.: Braun (nicht Paximat), Cenei, Prinz, Voigtländer, usw.
Hinweis: Die Projektor-Firmen haben teilweise über die Jahre verschiedene Systeme (auch gleichzeitig) verwendet!
Es gab auch runde Karussell-Magazine für Endlos-DIA-Shows, die aber nicht in allen Projektoren verwendet werden konnten.
Die Systeme waren teilweise untereinander nicht kompatibel.
Stirnansichten der verschiedenen Magazin-Systeme als Skizze (nicht maßstäblich):
Betrachtung von vorn. Der DIA-Projektor (mit Objektiv ebenfalls nach vorn) wäre hier rechts neben den Magazinen.
Paximat-Magazin:
Universal-Magazin:
Liesegang-Magazin:
LKM-Magazin:
CSV-Magazin:
Fortsetzung im Folgebeitrag ....
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
im Laufe der Zeit konnten sich DIA-Bilder ansammeln und zu hohen Beständen anhäufen. Nicht selten waren DIA-Anzahlen von 1000. Das bedeutete, z.B. bei Paximat Magazinen 1000 / 36 = 28 Magazine.
Deshalb wurden Lagerungs-Kästen und Koffer angeboten. Teilweise boten diese Aufbewahrungen höhere Packungsdichten als z.B. das Paximat-Format an. Man musste dann aber für die Projektion umschichten / umbefüllen.
Intensive DIA-Freaks verwendeten deshalb Projektoren mit Magazinen mit einer höheren Packungsdichte der DIA-Rähmchen und konnten so mehr DIA's auf gleichem Raum lagern.
DIA's neigten bei langer Lagerungszeit (bei Glasrahmen und bei Glaslosrahmen) DIA zur Bildung von Schlierenschichten auf der DIA-Oberfläche oder / und den Glasflächen. Man schrieb diese feinen Ablagerungen der Zimmerluft (Ölheizungen, Küchendünste, Rauchen) zu. Hin und wieder wechselten die Freaks deshalb die DIA-Rahmen mit Schutzglas. Sogar Reinigungsversuche der DID-Film-Oberflächen wurden (erfolglos und erfolgreich) gereinigt.
DIA-Rahmen mit Gläsern von Agfa. Die Vorderseite und Rückseite werden justiert verklebt, auch das Filmbild wird eingeklebt. Trotz der Verklebung ist in 40 Jahren eine Schmierschicht innen auf den Gläsern entstanden. Eine Reinigung ist mit etwas Aufwand möglich, wobei die temporäre Entnahme des Filmstücks etwas Mühe macht:
Typische DIA-Aufbewahrungskästen (Koffer):
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
ich ergänze Deine Aufstellung um 2 DIA-Kästen aus Holz bzw. Kunststoff.
Außerdem sieht man verschiedene DIA-Rähmchen. Die selbstklebenden Papprähmchen halten nach einem halben Jahrhundert nicht immer zusammen.
Für die Projektion oder das Einscannen habe ich sie oft zusammengetackert.
DIA-Scanner Braun Multimag SlideScan 3600 von 2003. Auflösung 3600 x3600 dpi mit Vorbetrachtungs-Fenster:
So haben auch viele ihre DIAs (auch Positiv genannt) aufbewahrt. Es passen in ein Fach bis zu 2 Filme, wenn man sie sehr eng wickelt. Dies ist die erste Schachtel meines Vaters für Kleinbildfilme ab 1929.
Blick auf einen DIA Farbenfilm aus der 2. Schachtel aus dem Jahr 1937:
Manche haben ihre Kodachrome DIAS gleich in diesen Schachteln aufbewahrt.
Ich hatte mir den reflecta DigitDia 2005 neu gekauft, die Dias, die noch nicht in Magazinen waren, in LKM-Magazine gesteckt und 1/4 Jahr rund um die Uhr gescannt. Ob Papprähmchen oder Kunststoffrähmchen, es hat meistens geklappt. Ich musste den Scanner nur etwas schräg nach vorne kippen, damit die Dias alle gleiche Schräglage bekamen. Schwierigkeiten gab es eigentlich nur beim Transport von verglasten Dias. Den Scanner habe ich mit ca. 120 Euro Verlust nach 3 Monaten (mit voller Garantie!) wieder versteigert.
Die Qualität ist befriedigend. Das Beispiel zeigt einen Blick vom Colonius Fernsehturm auf Köln, freihändig mit der X700 fotografiert.
Zum einfacheren Vergleichen habe ich die Bildausschnitte auf gleiche Größe skaliert. Für das "Panorama" habe ich das DIA mit 3 Hochformataufnahmen fotografiert und diese zusammengefügt.
Es ist doch erstaunlich, was ich aus solch einem DIA alles herausholen kann, wenn ich durch mein neues Mikroskop genau hinschaue...
Da alle Bilder in Verzeichnissen sind, die die Namen der Kästen bzw. Magazine tragen, kann ich schnell auf einzelne DIAs zugreifen und -falls erforderlich- neu scannen (mit Coolscan V) oder abfotografieren.
*Lach* zu b-LM33B050 unten Mitte: in dem langen, 4-stöckigen Wohnblock hinter den zwei Hochhäusern ganz am unteren Bildrand mit den orange-braunen Ziegelmauern habe ich gewohnt, Aufnahme aus Appartment 330, genau in Gegenrichtung zu Deiner Aufnahmerichtung (wiewohl was früher aufgenommen):