Hallo zusammen, die Agfa-Modelle Click I, II, III und IV waren als Einsteigerkameras recht erfolgreich. Mit dem Modell Click V unternahm Agfa den Versuch, eine sogenannte "Vater und Sohn" - Kamera am Markt zu platzieren.
Die Kamera hatte neben dem 120-Film Rollfilmteil und dem Hauptobjektiv (dessen Stärken eher in der Schwarz-Weiss-Photographie liegen) einen zusätzliches weiteres farbkorrigiertes Objektiv und Belichtunszone für einen 16 mm Rollfilm eingebaut. Durch geschickte Raumausnutzung waren beide Kamerateile unabhängig nutzbar: Vater machte seine Aufnahmen mit der Hauptkamera, der Sohn mit der kleinen Zusatzkamera.
Belichtete Bilder keinen einzeln für jeden Film weitergedreht werden. Transportknopf gezogen= Sohn-Kamera, gedrückt = Vater-Kamera.
Wenn die Kamera nur vom Vater genutzt wird, hat er mit dem Sohn-Teil quasi 16 Reserve-Aufnahmen. Bei Aufnahmen im 4,5 x 6 cm Format erfolgen die Aufnahmen im Hochformat.
Der Filmtransport erfolgt für das Großformat normal, für das kleine Format muss der Transportknopf etwas herausgezogen werden, dann schaltet sich ein Umlenkgetriebe mit Drehstangen-Weiterleitung hinzu.
Daten Hauptkamera (Vater):
Hersteller: Agfa
Modell: Click V (Klick V) *
Baujahr: 1. April 1963
Format: 120 Rollfilm 4,5 x 6 cm Filmlage: gerundet .
Objektiv: Meniskus. Fixfocus (1,5 Meter - unendlich)
Aufnahmen: 16
Blenden: 2 Stufen
Verschluss: Eine Verschlusszeit 1/30 Sek
Blitz: Blitzschuh für Clibo Blitz, Blitzsynchronisationsanschluss. Wenn Blitz aufgesteckt ist, wird er beim Auslösen mit gezündet.
Belichtungsmesser: nein
Filmzählwerk: Fenster in Kamerarückwand
Sucher: Durchsichtssucher mit Spezialrahmenmarken
Filmtransport: Drehrad (gedrückt 4,5 x 6 cm Kamera)
Endlich ist es auch mir gelungen, eine der rarsten Click-Versionen zu (er)finden . Die hier vorgestellte Click-IV in der Goldausführung dürfte den von dir angesprochenen Sammlerpreis noch deutlich übertreffen.
Ich kann mir immer noch nur schwer vorstellen wie diese Kamera überhaupt funktioniert!
Das zweite Objektiv liegt direkt vor der 120 Spüle. Dadurch fehlt mir neu schwer eine erfolgreiche Belichtung des 16 Filmes, auch wenn eine andere Spüle dafür verwendet würde. Dies war auch damals Kinofilm; müsste man dann dieser Film "Umpacken"?
Wenn du ein Bild (wie oben) von der Kamera posten könntest, dann wären bestimmt alle meine Fragen beantworten! (Oder vielleicht dann habe ich mehr! ;-) )
Hallo zusammen, kein Problem. Hier also die Innenansicht :
Wie konnte man sozusagen zwei Kameras (im unterschiedlichen großen Bildformart) in ein Agfa Click - Gehäuse unterbringen?
1) Das Gehäuse ist ca 10 % größer, als bei der Standard Click.
2) Es musste beim Großformat von 6 x 6 cm auf nunmehr 4,5 x 6 cm umgestiegen werden.
3) Es wird bei beiden Formaten unsymmetrisch photographiert. Das bedeutet: Die Filmflächen liegen nicht mittensymmetrisch zu optischen Achse. Das ist an sich kein Problem, wenn die Sucher-Marken darauf Rücksicht nehmen.
4) Das Filmnachladen ist etwas umständlich, da das kleine Format etwas hinter dem Großformat liegt. Der Kleine Film kann nur entfernt werden, wenn der große Film entnommen wurde und ein Teil der Filmhalterung entfernt wird. Filmentnahme, nur wenn beide Filme zu Ende belichtet wurden.
5) Der Filmtransport erfolgt für das Großformat normal, für das kleine Format muss der Transportknopf etwas herausgezogen werden, dann schaltet sich ein Umlenkgetriebe mit Drehstangen-Weiterleitung hinzu.