bei der Ernemann Rolf I handelt es sich um eine sehr einfach ausgestattete Westentaschen-Rollfilmkamera für das Format 4x6,5.
Das Modell kam 1922 auf den Markt und rundete das Angebot der Bob-Kameras nach unten ab; die Rolf I wurde für 27 RM angeboten. Der Katalog 1925 bewirbt die "Rolf-Camera, leicht, äußerst klein und doch dabei sehr sorgfältig gearbeitet", als "sehr preiswerte[n] Westentaschen-Apparat, der gute Ergebnisse gewährleistet. Alle empfindlichen Teile liegen bei der geschlossenen Camera innerhalb des Gehäuses, sodaß sie ohne Umhüllung in der Tasche getragen werden kann" (S. 15).
Die Kamera besitzt ein simples Blechgehäuse mit Kunstlederbezug, der Balgen besteht aus Leder. Geladen wird sie mit dem Film A-8 (127). Konstruiert ist sie als Laufbodenkamera; die Entfernung wird ohne Trieb mittels Verschieben des Schlittens eingestellt. Verbaut ist ein unbezeichnetes Objektiv der Lichtstärke 1:12 (lt. Katalog ein "Doppel-Objektiv" 12/7,5) in einfachem Automat mit einer Momentzeit und Z[eit]. Es kann zwischen den Blenden 12 und 18 gewählt werden (letztere aber nur in Verbindung mit Z). Weitere Einstellelemente besitzt die Kamera nicht; die Frontplatte wirkt daher sehr 'aufgeräumt'.
Als Sucher fungiert ein drehbarer Brillantsucher. Immerhin sind Stativgewinde und Drahtauslöseranschluss vorgesehen.
Gegenüber einer Box-Kamera wie der Film K 4,5x6, die 1925 schon für 12,50 RM zu haben war und wohl eine ähnliche Zielgruppe ansprach, hat die Rolf I den großen Vorteil des taschentauglichen Gehäuses und immerhin die Möglichkeit der Entfernungseinstellung.
1925 kam ein besser ausgestattetes Schwestermodell hinzu, die Rolf II mit besserem Chronos- Verschluss und verschiedenen Objektiven der Lichtstärke 6,8 (--> https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...&thread=278), allerdings zu Preisen zwischen 45 und 75 RM. Dieses Modell scheint schon frühzeitig geplant gewesen zu sein, wie die Bezeichung Bob I für das frühere Modell nahelegt. – Für die Bob V im selben Format (--> https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...&thread=260) waren je nach Bestückung zwischen 85 und 175 RM anzulegen. Die Unterschiede betreffen nicht nur die Ausstattung, sondern auch Material und Verarbeitungspräzision.
Zum Vergleich: Rolf I, Rolf II und Bob V (hier mit Ernar 6,3 in Chronos C):
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