die Westentaschenkamera Piccolette wurde an anderer Stelle bereits vorgestellt (--> https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...mp;thread=255#1). Zu Von diesem Modell brachte Contessa Nettel 1924 eine ‚Luxusversion‘ auf den Markt. Üblicherweise sind solche Luxusvarianten nur äußerlich aufgewertet – durch andersfarbige Balgen, Belederung und Beschläge. Bei der hier vorzustellenden Kamera geht die äußerliche Gestaltung mit einer Neukonstruktion einher; es handelt sich somit eigentlich um ein eigenständiges Modell.
Die Piccolette Lux, wie sie anfangs hieß, ist eine Rollfilmkamera für das Format 4x6,5 (Rollfilm 127). Die Standarte ist wie bei der einfachen Piccolette mittels Scherenspreizen mit dem Gehäuse verbunden, wird aber auf einem Laufboden geführt. Damit ist auch eine Änderung in der Konstruktion der Entfernungseinstellung verbunden; sie erfolgt jetzt mittels Radialhebel.
Die Konstruktion des Laufbodens ähnelt der der 1924 bzw. 1925 überarbeiteten Platten-Modelle Duchessa 4,5x6 und Sonnet; modellpolitisch handelt es sich bei der Luxus-Piccolette somit eher um die Rollfilm-Version zur Duchessa 4,5x6 (--> https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...0&page=2#14). Der Klappdeckel besitzt keine Spreizen zur seitlichen Befestigung; es ist keine Laufbodenkamera. Die seitlichen Schienen dienen allenfalls der zusätzlichen Stabilisierung des Spreizensystems. Damit der Deckel aufklappt, sind die Handhaben federnd gelagert, sie wirken sie Puffer, die den Deckel herausdrücken. Ungewöhnlich ist der Aufsteller, der nach vorn herausgezogen und dann nach hinten umgeklappt wird.
Das Gehäuse selbst ist gegenüber der Standard-Piccolette unverändert.
Der Einsatz mit Filmspulen und Filmfenster wird seitlich herausgezogen. Das Objektiv ist bei Bedarf durch eine Aussparung in der Mitte der Rückwand zugänglich, die mit einem Deckel verschlossen ist. Das Visier des Rahmensuchers fungiert zugleich als Rotfensterverschluss. Diese Gehäusekonstruktion gibt es außer bei der Piccolette auch bei der Laufbodenkamera Cocarette (--> https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...&thread=297).
Die äußerliche Gestaltung mit dunkelbrauner Belederung, cognacfarbenem Balgen und silberfarben vernickelten Kanten entspricht dem üblichen Erscheinungsbild der Luxusversionen. Auch in technischer Hinsicht ist die Piccolette bestens bestückt – hier mit einem Tessar 4,5/7,5 in Rad-Compur.
Die Luxus-Piccolette kam, wie erwähnt, 1924 auf den Markt; sie wurde 1926 ins Zeiss Ikon-Programm übernommen und bis März 1931 verkauft. Nähere Informationen zu diesem und den anderen genannten Modellen liefert Bernd K. Otto in einem Photo-Deal-Artikel „Drei Kleinode von Contessa Nettel“ (Nr. 64, 2009).
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