Es handelt sich um eine Spreizenkamera im (Nenn-)Format 5x8; sie lieferte 6 Aufnahmen auf dem Rollfilm N6 (Kodak: 129). Die Kamera war konstruktiv von der Plattenkamera Knirps (später Nanos, 4,5x6) abgeleitet (--> https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...&thread=348). Sie erinnert in vielerlei Hinsicht an die Piccolette (4x6,5) von Contessa Nettel (--> https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...&thread=255), die allerdings Scherenspreizen besitzt. Gemeinsam ist diesen Kameras, dass das Gehäuse keine Rückwand besitzt, sondern eine Gehäusehälfte seitlich abgezogen wird; die Verriegelung erfolgt mittels eines Drehknopfes. Dieses Prinzip wurde auch bei den späteren Rollette-Modellen beibehalten. Das Gehäuse ist nicht beledert, sondern mit schwarzem Lack versehen. Hinter der Frontplatte ist ein Brillantsucher versteckt, der für Querformataufnahmen umgelegt werden kann. Zusätzlich gibt es einen ausziehbaren Rahmensucher; das Visier ist als Schieber ausgeführt, der aus der Rückwand gezogen wird. Die Entfernungseinstellung erfolgt über einen Hebel auf der Frontseite; die Mechanik bewirkt eine Verschiebung des Verschlusses.
Das vorliegende Exemplar ist mit einem Meyer Helioplan 5,4/75 in einem einfachen Pronto ausgestattet. Üblich waren für dieses Format später Brennweiten von 8-9 cm; das 75-mm-Objektiv leuchtet das Bildformat allerdings aus. Es waren auch andere Objektive lieferbar, auch in Compur. Diese Rollette blieb unter den 5x8-Kameras die einzige Spreizenkonstruktion. Sie erschien wohl 1923; schon im Folgejahr kam Typ 2 auf den Markt, noch mit unbeledertem Gehäuse, aber mit Laufbodenkonstruktion. Warum sich das Spreizenprinzip in diesem Segment nicht etablieren konnte, erschließt sich mir nicht; möglicherweise ist die gewählte Spreizenkonstruktion etwas zu umständlich; die Piccolette mit ihren Scherenspreizen lässt sich jedenfalls deutlich schneller öffnen und schließen.
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Re: Krauss Rollette 5x8, Typ 1 (Spreizenkonstruktion)
Herzlichen Dank, Axel, dieser Beleg hat noch gefehlt! Da wurden bislang unterschiedliche Angaben gemacht (Förster nennt 1921, Batz gibt 1923 an). Und die Stereoplast wird im Artikel auch genannt; da muss ich meine Datenbank gleich korrigieren...