auf die Modellreihe Rollette wurde im Forum bereits an verschiedenen Stellen hingewiesen. Diese Rollfilmkamera der Fa. Gustav Adolf Krauss in Stuttgart war offenbar das Modell, mit dem das Format 5x8 in Deutschland etabliert wurde. Die Rollette gab es in unterschiedlichen Bauformen und Entwicklungsstufen (vgl. http://camera-wiki.org/wiki/Rollette) – als Spreizenkamera, als Laufbodenkamera mit und ohne Radialhebel und schließlich als Springkamera (--> https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...&thread=319).
Die Laufbodenkameras waren auch als ‚Luxusversionen‘ mit farbigem Leder bzw. Balgen lieferbar. Hier die Luxusversion der Variante 5 (mit Radialhebeleinstellung); diese Ausführung fällt durch die Belederung (gelbes Schlangenleder) und die vernickelten und polierten Metallkanten auf.
Wie bei den anderen Rolletten auch wird eine Gehäusehälfte seitlich abgezogen – ein Prinzip, dass man beispielsweise von der Cocarette (Contessa Nettel bzw. Zeiss Ikon) kennt. Überhaupt sind die Kameras recht ähnlich, wie die Gegenüberstellung zeigt.
Das Visier des Rahmensuchers der Rollette ist versenkbar, allerdings nicht wie bei der Cocarette mit dem Rotfensterverschluss gekoppelt.
Das Exemplar besitzt die beste optische Ausstattung, ein Tessar 4,5/8 in Ring-Compur 1–300. An wen sich die Variante mit dem auffälligen Äußeren richtete, ist nicht ganz klar – war sie als elegante 'Damenkamera' gedacht, oder sollte sie insgesamt zur sozialen Distinktion dienen? Die Kamera kostete lt. der bei Kerkmann (Nr. 01071) abgedruckten Preisliste 127 RM – und damit 14 RM mehr als die schwarze Variante. Dafür bekam man etwa 14 Filme; die Differenz ist kleiner als der Unterschied zu den Varianten mit einfacheren Objektiven/Verschlüssen.
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Vielen Dank, Axel! – Einen solchen Hinweis auf die Eignung als 'Damenkamera' hatte ich schon einmal irgendwo gesehen, die Stelle aber nicht wiedergefunden. Bezeichnend an der Katalogseite ist ja, dass gar nicht die göffnete Kamera, sondern nur das Schlangenledergehäuse gezeigt wird...
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