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[2 x iIa] Welta Radial 6x9 (zwei Varianten)
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02.10.23 22:41
axel 

Moderator

02.10.23 22:41
axel 

Moderator

[ 2 x iIa ] Welta Radial 6x9 (zwei Varianten)

Hallo zusammen,

die Welta Radial wurde ab ca. 1925 hergestellt und änderte in den rund 10 Jahren ihrer Produktion mehrfach ihr Erscheinungsbild. Zwei unterschiedliche Exemplare im Aufnahmeformat 6x9 möchte ich hier kurz vorstellen.



Die ältere dieser beiden Kameras ist unbezeichnet und kann auf Grund des verbauten Compur-Verschlusses und des Rodenstock Trinars 10,5 cm/ 4.5f auf ca. 1930 datiert werden. Für 91,50 RM war die Radial in dieser Ausstattung im Jahr 1930 zu haben.



Die ältere Radial ist eine Laufbodenkamera mit einfachem Auszug und besitzt ein schwarz beledertes Leichtmetallgehäuse. Als Sucher dienen ein Brillantsucher und ein Drahtrahmensucher mit Visier. Die Fokussierung erfolgt über einen seitlich angebrachten Radialhebel (im Gegensatz zur Welta Perle, die einen frontseitigen Radialhebel besitzt). In dieser Form wurde die Welta Radial ca. von 1928 bis 1931 gebaut. Ältere Exemplare der Welta Radial besitzen noch nicht den bei Welta „Ikonometer“ genannten Drahtrahmensucher.


Laufboden mit Radialhebel der älteren Welta Radial

Die jüngere der beiden Kameras trägt jeweils eine Lederprägung „Welta“ auf der Vorder- und der Rückseite. Der Verschluss ist mit „Welta-Kamera-Werke“ beschriftet. Das Schneider-Keuznach Xenar 10,5 cm/ 4.5f datiert die Kamera ins Jahr 1931. Als Verschluss wurde ein AGC IBSOR mit Fadenauslöser verbaut. Die Kamera kostete 1932 in dieser Ausstattungsvariante 80,50 RM.



Sie besitzt einen einfachen Auszug, das Metallgehäuse ist schwarz beledert und mit Leichtmetallleisten versehen. Die Kamera hat nun wesentlich kleinere Außenmaße. Ein Brillantsucher und ein Drahtrahmensucher mit Visier sind vorhanden. Statt der vorher gebogenen Handhaben besitzt sie nun zwei Knöpfe an einer Kippstandarte. Wesentlich verändert wurde die Fokussierung, die nun über ein Triebrad auf der Außenseite der Frontklappe erfolgt. Der Katalog berichtet dazu: „Die Königin der Kleinrollenfilm-Kameras mit neuartiger Triebeinstellung. […] Ganz modere Triebeinstellung. Man nimmt die Kamera, ohne sie zu öffnen, in die linke Hand, faßt mit dem Daumen und Zeigefinder der rechten Hand den Knopf und stellt den Apparat auf die notwendige Entfernung ein. Einfach, aber doch verblüffend.“ Welta ließ sich diese „Vorrichtung an photographischen Apparaten zur Entfernungseinstellung des Objektivträgers bei geschlossener Kamera“ im November 1930 patentrechtlich schützen (DRP 546105). Gebaut wurde die Radial in dieser Form circa von Ende 1930 bis 1933.



Ab etwa 1933 wurde die Welta Radial wieder mit Radialhebeleinstellung ausgestattet, wobei die zwei Knöpfe an der Kippstandarte beibehalten wurden. Der moderne neuartige Trieb hatte wohl doch nicht den erhofften Erfolg gebracht?! Etwa im Zeitraum von 1927 bis 1933 war die Welta Radial auch für das Aufnahmeformat 6,5x11 erhältlich.


zwei ungleiche Schwestern

Beste Grüße

Axel

Zuletzt bearbeitet am 03.10.23 10:24

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03.10.23 11:14
Freier-Sascha 

Moderator

03.10.23 11:14
Freier-Sascha 

Moderator

Re: Welta Radial 6x9 (zwei Varianten)

Hallo Axel,
die 2. Version ist sehr selten, Gratulation zu diesem schönen Stück,
Gruss
Sascha Frei

03.10.23 12:15
Jan_S 

Moderator

03.10.23 12:15
Jan_S 

Moderator

Re: Welta Radial 6x9 (zwei Varianten)

Hallo Axel,

das ist ja sehr interessant! Beim Braunschweiger Mitbewerber baute man ab 1932 die 'Springkameras', die ebenfalls im geschlossenen Zustand fokussiert werden konnten, z. B. Voigtländer Inos II. Offenbar hatte Welta sich diesen Fokusmechanismus zuerst patentieren lassen. Bemerkenswert, dass die entsprechenden Voigtländer-Modelle recht häufig sind, während man diese Welta kaum sieht. Ich wusste gar nicht, dass es das auch bei anderen Herstellern gab...

--
Beste Grüße
Jan

09.10.23 13:02
axel 

Moderator

09.10.23 13:02
axel 

Moderator

Re: Welta Radial 6x9 (zwei Varianten)

Hallo Sascha und Jan,

vielen Dank für die Antworten! Die Welta Radial mit dem außenliegenden Fokusrad ist auf jeden Fall eine technisch interessante Entwicklung. Sie scheint sich aber nicht wirklich durchgesetzt zu haben, da Welta 1933 wieder auf den Radialhebel zurückkam, bevor die Laufboden-Rollfilmkameras ganz aus dem Sortiment genommen wurden.


Welta Radial 1933

Beste Grüße

Axel

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1933-Radial.jpg 1933-Radial.jpg (75x)

Mime-Type: image/jpeg, 70 kB

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Schneider-Keuznach   „Ikonometer“   Erscheinungsbild   Fokusmechanismus   Leichtmetallgehäuse   Leichtmetallleisten   Entfernungseinstellung   Objektivträgers   Voigtländer-Modelle   Ausstattungsvariante   Compur-Verschlusses   Laufboden-Rollfilmkameras   photographischen   Radialhebeleinstellung   Laufbodenkamera   unterschiedliche   Drahtrahmensucher   Triebeinstellung   Kleinrollenfilm-Kameras   „Welta-Kamera-Werke“