heute soll eine frühe Roll-Tenax 8x10,5 aus dem Hause C. P. Goerz vorgestellt werden.
Es handelt sich um eine Laufbodenkamera für den Rollfilm 118. Sie besitzt ein Holzgehäuse, der Laufboden besteht aus Leichtmetall. Die Kamera besitzt einfachen Auszug, die Fokussierung erfolgt über einen Radialhebel. Das Objektivbrett ist vertikal und horizontal verschiebbar. Handhaben und Mechanik der Verstellung sowie das Design der Standarte entsprechen der früher Taro-Tenax-Modelle.
Auch die Bestückung mit Compound lässt auf ein frühes Baujahr schließen. Spätere Roll-Tenax-Kameras (1924ff.) besitzen zur Fokussierung ein längs angeordnetes Rändelrad und eine geänderte Standarte (s. hier: https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...&thread=308).
Die Bestimmung des Herstellers und des Modells fällt leicht – in die Laufschienen ist das CPG-Firmensignet integriert; man sieht es auch auf der Rückwand. Der Tenax-Schriftzug findet sich auf dem Brillantsucher und dem Aufsteller.
Die Kamera besitzt interessante Details, z. B. einen zusätzlichen Aufsteller für Querformataufnahmen. Raffiniert auch die Verriegelung der Filmspulen – wenn sie ausgeschwenkt werden, versinken die Dornen im Gehäuse und geben die Spulen frei.
Bemerkenswert ist, dass die Kamera zwei Entfernungsskalen (hier in ft.) besitzt – für Rollfilm und Platte. Der Unendlich-Anschlag bezieht sich auf die Rollfilm-Skala.
Interessanterweise bietet die Kamera in der vorliegenden Ausstattung keine Möglichkeit, eine Plattenkassette anzusetzen, obwohl viele Kameras dieses Formates für Rollfilm und Platte ausgelegt waren. Es ist zu vermuten, dass dafür ein gesondertes Rückteil mit Falz montiert wurde. Das kann ich aber nicht verifizieren, da mir kein zeitgenössischer Goerz-Katalog vorliegt. Überhaupt ist die Literaturlage zu den Goerz-Kameras recht dürftig.
Das vorliegende Exemplar ist mit einem Goerz Tenastigmaten 6,8/125 in 0-Compound (1–250) ausgestattet; das Objektiv dürfte gemäß Seriennummer im Zeitraum 1915–20 hergestellt worden sein, das dürfte auch die Produktionszeit der Kamera sein. Die neuere Version mit geänderter Standarte, die 1926 ins Zeiss Ikon-Programm übernommen wurde, kam lt. Otto jedenfalls erst 1924 auf den Markt.
Eine technisch interessante, sorgfältig verarbeitete Präzisionskamera.
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