Die Korelle 6x9 erschien um 1934 und stand wohl ein wenig im Schatten ihrer kleineren Korelle-Schwestern. Zumindest findet man nur wenige Informationen im WEB und auch die Kamera selbst ist seltener zu finden als andere Korelle-Modelle. Nichtsdestotrotz ist die Korelle 6x9 eine solide und funktionale Rollfilmkamera.
Das vorliegende Exemplar ist mit einem Schneider-Kreuznach Radionar 4.5/10,5 und einem Pronto-Verschluss ausgestattet. An anderen Ausstattungsvarianten habe ich noch das Ludwig Victar 6.3 mit Vario-Verschluss und das Radionar 4.5 mit Compur-Verschluss gefunden. Die hier vorgestellte Kamera ist für Rollfilmaufnahmen auf 120er Rollfilm im Format 6x9 vorgesehen. Es gab diese Korelle aber auch mit Einlegemaske für das Format 4,5x6. Die Kamera öffnet sich auf Knopfdruck und wird von Hand in die Aufnahmestellung geklappt. Um die Kamera wieder zu schließen, muss man die zwei Knöpfe unterhalb des Objektivs zusammendrücken. Die Fokussierung erfolgt über die Frontlinse.
Interessant ist Kochmanns Lösung für die Filmspulenhalterung. Durch Verschieben eines kleinen Blechs springt der Spulenhalteknopf nach außen und die Spule kann eingelegt werden. Danach drückt man den Knopf wieder hinein und schiebt das Verriegelungsblech darunter. Das Filmeinlegen funktioniert damit sehr leicht.
Eine weitere interessante Einrichtung ist auch der Pseudo-Gehäuseauslöser bzw. Drahtauslöserhalter. Ich habe dieses Prinzip in ähnlicher Form schon an Plattenkameras gesehen, aber noch nicht an einer Rollfilmkamera.
„Das Atelier des Photographen“ berichtete 1934 über diese Kamera: „Auch Franz Kochmann, Dresden, zeigt fast zu jeder Messe etwas Neues. Diesmal ist es die „Korelle“ 6x9 mit Schnellfokuskonstruktion und Markenoptik bis zur Lichtstärke 1:4,5 F 105 mm. Der Drahtauslöser kann auch direkt vom Kameragehäuse aus betätigt werden. Das Gehäuse ist aus Aluminiumspritzguss und daher entsprechend leicht und stabil.“
Urheberrechte 1: Keine Scans von Prospekten, Bedienungs-Anleitungen, Prominentenfotos, Kunstobjekten oder Buch/Zeitschriften-Artikeln.
Urheberrechte 2: Nur selbst aufgenommene Fotos. Keine Fotos auf und in fremden Grundstücken / Gebäuden / Museen, Ausstellungen, Theatern, usw.
Urheberrechte 3: Textpassagen von fremden Quellen vermeiden, höchstens einige Zeilen deutlich als Zitat erkennbar mit genauer Quellenangabe.
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar oder zuord-bar sind, ohne deren schriftliche Genehmigung (DSGVO). Ebenso keine erkennbaren KFZ-Kennzeichen oder Fragmenten davon! !
Fotos: Für beste Darstellung die Fotos (Thumbnails) unter den Textbeiträgen anklicken.
Der Zähler der Vorschaubilder zeigt NICHT die echte Zugriffszahl, die Bild-Anklicke direkt im Text werden nicht gezählt!
vielen Dank, das sind ja sehr interessante Details bei einer vergleichsweise einfachen Kamera.
axel:Interessant ist Kochmanns Lösung für die Filmspulenhalterung. Durch Verschieben eines kleinen Blechs springt der Spulenhalteknopf nach außen und die Spule kann eingelegt werden. Danach drückt man den Knopf wieder hinein und schiebt das Verriegelungsblech darunter. Das Filmeinlegen funktioniert damit sehr leicht.
Eine weitere interessante Einrichtung ist auch der Pseudo-Gehäuseauslöser bzw. Drahtauslöserhalter. Ich habe dieses Prinzip in ähnlicher Form schon an Plattenkameras gesehen, aber noch nicht an einer Rollfilmkamera.
Das habe ich auch noch nie gesehen. Funktioniert das denn zuverlässig? Die alten Drahtauslöser bleiben ja ganz gern mal stecken, wenn sie zu stark gebogen werden...
Die Prontos mit der art-déco-Platte haben schon ihren Reiz...
das funktioniert eigentlich gut und genickt werden muss der Drahtauslöser dabei nicht. Ich hatte für die ersten Bilder einfach den erstbesten Auslöser gegriffen, der mir in die Hände fiel. Jetzt nochmal in Ruhe probiert, hat sich auch ein passender für die Fassung gefunden (siehe Bilder). Das ganze ist natürlich nicht vergleichbar mit einem richtigen Gehäuseauslöser, da man den Drahtauslöser beim Öffnen und Schließen der Kamera immer wieder an- und abschrauben muss.