die Zeiss Ikon Ikonta 520/2 wurde zwischen 1929 und 1937 von der Zeiss Ikon AG / Dresden in verschiedenen Variationen bezüglich des Verschlusses und des Objektives produziert. Das hier vorzustellende Exemplar ist mit einem DERVAL Verschluß und einem Carl Zeiss Jena "NOVAR" Anastigmat 1:6,3 ausgestattet. Leider hat das Gehäuse keine Seriennummer. Eine (ungefähre) Altersbestimmung dürfte sich daher nur über die Seriennummer des Objektives herleiten lassen.
Weiterhin unterschieden sich einige Ausführungen der Kamera über die Art und Anzahl der Sucher. Es gab Exemplare mit Sport- / Rahmensucher und Brilliantsucher sowie (wie die gezeigte Kamera) Apparate, die nur über einen Brilliantsucher verfügten.
Die Kamera belichtet Negative im Format 6 x 9 auf dem damals üblichen 120er Rollfilm. Dem Fotografen stehen also 8 Aufnahmen pro Film zur Verfügung.
Die Kamera ist sehr solide verarbeitet und hat die Jahrzehnte sehr gut überstanden. Das Gewicht von ca. 630 Gramm vermittelt einen (mein subjektives Empfinden) wertigen Eindruck.
Interessant auch, dass diese Kamera nicht in einer der üblichen, umhängbaren Bereitschaftstaschen ihr Zuhause hat sondern in einem kleinen Köfferchen aus violett eingefärbtem Leder mit violetter Samtpolsterung "wohnt".
Oberseite:
Rückseite: klappbare Rückwand mit nichtverschließbarem Rotfenster und Filmandruckplatte, Prägung "ZEISS IKON"
Unterseite: Stativgewinde (3/8"), Entsperrknopf für die Frontklappe, Filmtransportknauf,
Vorderseite: Prägung "Ikonta" und weiter unten "520/2", Frontklappe mit Stativgewinde (3/8") und Aufstellhilfe
Zubehör: violett eingefärbtes Echtlederköfferchen mit violettem Samt ausgeschlagen
Hersteller: Zeiss Ikon AG, Dresden Modell: Ikonta 520/2 Typ: Rollfilm (120) Sucherkamera mit einem schwenkbaren Brilliantsucher für Hoch- und Querformat, Format 6 x 9, max. 8 Aufnahmen Baujahr: 1929 - 1937 Seriennummer: Q 20494 Verschluß: DERVAL, "T", "B", 1/25 - 1/100 sec Blenden: 6,3 - 32 Objektiv: "Novar-Anastigmat" 1:6,3 / 10,5 cm, Seriennummer: 932842 Fokussierung: 2 Meter bis unendlich Gewicht: ca. 630 Gramm
Nachtrag: Dank des Hinweises von Jan konnte ich doch noch eine Seriennummer finden. Die Nummer wurde im Text oben ergänzt.
-------------------------------------------------- Mit besten Grüßen aus dem "echten Norden" Andreas
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Die Seriennummern sind oft sehr versteckt und schwer erkennbar angebracht; es durfte eine Prägung im Leder sein. Schau doch mal an den belederten Seitenteilen der Rückwand, die ins Gehäuse eingreifen. Eigentlich haben ZI-Kameras immer eine Seriennummer.
nach Ottos Carl Zeiss Kamera-Register war Deine Variante 520/2 E mit Novar 6,3 in Derval im Zeitraum 05/1929 bis 12/1933 im Angebot. Dazu passt die Seriennummer: Auch wenn in dieser Liste (http://camera-wiki.org/wiki/Zeiss_Ikon_serial_numbers) der Buchstabencode Q erst für die Zeit 1943/44 (wurden da überhaupt Kameras gebaut?) vorgesehen ist, müsste er um 1930 verwendet worden sein. Ich besitze jedenfalls 5 ZI-Kameras unterschiedlicher Modelle mit Seriennummern, denen ein Q vorangestellt ist und die in die Zeit um 1930 zu datieren sind.
Deine Variante wurde nach den von Otto ausgewerteten Katalogen bei Markteinführung für 40 RM, später für 48 RM verkauft.
vielen Dank für Deine Information und Recherche. Die Angabe 1943/44 für den Buchstaben "Q" hatte ich auf der von Dir genannten Seite auch gefunden und als nicht zutreffend erachtet, da diese Kamera ja nur bis 1937 gebaut worden sein soll. Ob 1943/44 noch Kameras (für den zivilen Bedarf?) gebaut worden sind? Schwer zu sagen, aber die Vermutung liegt nahe, dass in diesem Zeitraum nur kriegswichtiges Material produziert worden ist.
Im Netz hatte ich noch einige weitere Angebote gefunden, auch mit dem "Q" voran. Laut Angebotstext, dem man ja auch nicht immer glauben kann / soll, sollte das Baujahr dieser Kameras 1930 sein, was sich dann mit Deinem Hinweis decken würde.
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