die Icarette-Kameras der Ica sind durchdachte, sorgfältig verarbeitete und technisch interessante Apparate. Es gibt eine große Vielfalt an Formaten von 4x6,5 bis 6,5x11; die meisten sind für Rollfilm, einige zusätzlich auch für Platten bestimmt. Es gibt eine große Auswahl an Ausstattungsvarianten. Die Kameras interessieren mich wegen dieser Vielfalt und ihrer technischen Qualität – und nicht zuletzt wegen des berühmten Selbstportraits von Germaine Krull, das sie mit einer Icarette 6x9 zeigt (https://www.kunstleben-berlin.de/germain...in-gropius-bau/).
Hier die Icarette I (die römische Ziffern verweisen jeweils auf das Format) mit der Modell-Nr. 495; sie kam 1912 auf den Markt.
Es handelt sich um eine Laufbodenkamera für das Format 6x6 in sehr kompakter Bauart; ich kenne keine kleinere 6x6-Kamera (Abmessungen: 12,5 x 7 x 2,5 cm). Sie besitzt einen einfachen Auszug, die Entfernung wird mittels Radialhebel eingestellt. Die Standarte ist seitlich in beide Richtungen verschiebbar. Für Architekturaufnahmen usw. ist das natürlich praktisch, daher ist auch ein Einsatz der Kamera im 'Hochformat' vorgesehen, der Brillantsucher lässt sich entsprechend um 90° verschwenken, was bei einer 6x6-Kamera ja eigentlich nicht erforderlich wäre. Es gibt auch einen Ikonometer; der ausziehbare Diopter ist praktischerweise mit dem Rotfensterverschluss gekoppelt.
Die Kamera ist, wie schon gesagt, sehr kompakt gebaut; daher ist auch vorgesehen, dass der Sucherrahmen beim Zusammenklappen platzsparend in den Brillantsucher greift... Das funktioniert alles sehr gut.
Eigentlich auch heute noch eine schöne kompakte Mittelformatkamera, die ideal für Reisen geeignet wäre – aber sie ist für den Rollfilm 117 bestimmt – 120er Spulen passen leider nicht!
Das vorliegende Exemplar ist mit einem Tessar 4,5/7,5 in Compur 1–300 ausgestattet. Gebaut wurde es um 1923. Es gab auch ein Schwestermodell 496, das zusätzlich für Platten 4,5x6 eingerichtet war. Das Modell wurde später noch ins Zeiss Ikon-Programm übernommen.
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wenn die 120 Spule nicht passt dann wird es die Kamera für den 117 Rollfilm sein. Die Icarette 495 gab es für dieses Format, aber gab es eine für 620 ???? 117 noch geringfügig kleiner wie 620
vielen Dank für den Hinweis – in der Tat ist es (in Kodak-Terminologie) der 117er Film (bzw. bei Agfa B 1). Im Katalog 1925 ist das für das Modell 496 explizit erwähnt; ich korrigiere es oben.