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[iIa] Isoly Meniskus (Isoly Junior) und Isoly-Reihe
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07.03.20 22:31
Scannerhannes 

BZF-Meister

07.03.20 22:31
Scannerhannes 

BZF-Meister

[ iIa ] Isoly Meniskus (Isoly Junior) und Isoly-Reihe

In den 60er Jahren hießen die Agfa 4x4 Jugendkameras "Isoly", die 6x6 Modelle "Isola". Die ganz großen Vorteile der Isoly waren, daß man mit ihnen auch Dias im üblichen Rahmenformat 5x5 Zentimeter für jeden Kleinbild-Diaprojektor machen konnte, sie 16 Aufnahmen auf dem weitverbreiteten Rollfilmen 120 belichteten, statt 12 auf dem selteneren Rollfilm 127 und sie kleiner und handlicher waren als die "Isola", sowie ohne deren Springtubus auskamen und daher immer aufnahmebereit waren. Die Abmessungen der schmucken "Isoly" waren denen der aufkommenden Kleinbildkameras wie Agfa Silette vergleichbar.

Die einfachste Isoly konnte die Verwandschaft zur 6x6 Agfa "Click-1" nicht verleugnen:




Daten Isoly-Meniskus (Aufkleber vom Werk), als Isoly-Junior verkauft:

Hersteller: Agfa - Kamerawerk AG, München
Typ Isoly-Meniskus
Einführung 1961
Neupreis 25 DM
Filmtyp 120er Rollfilm, Negativformat 16 Bilder 4x4 cm
Optik Meniskuslinse 1:11/ 55 mm
Blendenbereich: zwei, Sonne und Wolken
Entfernungseinstellung: Fixfocus 4mtr bis Unendlich, Vorsatzlinse bei der "Wolken" Blende, wegen ihrer geringeren Tiefenschärfe, einschwenkbar für 2-4mtr.
Verschlußzeiten: Momentaufnahme
Auslöser: am Objektiv, ohne Doppelbelichtungssperre
Blitz: Blitzschuh mit Mittenkontakt
Sucher: Fernrohrsucher
Selbstauslöser: ohne
Abmaße, gemessen: 130 x 91 x 67 mm
Gewicht, gemessen: 213 Gramm ohne Film
Sonstiges: Filmfenster für Bildzahl in Rückwand, ohne Abdeckung. Stativgewindebuchse aus Leichtmetall, eingelassen in dem dünnen Plastik der Rückwand.

Eine sehr einfache Kamera mit Sucher, Auslöser am Objektiv und Filmtransportknopf:




... und immerhin einem Hebel für Sonne, Wolken und Nahbereich:




Die Isoly hatten einen Hotshoe. Die Oberfläche hat die Jahrzehnte nicht gut überstanden (Bild trotz Politur).




An der Rückansicht sieht man, daß die Bildzahl/Lage für den Abstand von 4.5 x 6 Zentimeter gedacht war, nicht die Höhe für 6x6 oder ganz oben 6x9:




Die 6cm Filmspulen sind platzsparend untergebracht:




Sie werden in Längsrichtung eingeschoben, daher ist der untere Spulenkern klappbar:




Die Spulenaufnahme links. Dieses Bild zeigt, daß die Spulen so hoch wie möglich im Oberteil der Kamera verschwanden, um den Vorteil des 4x4 Formates, die kleinere und handlichere Kamera, zur Geltung zu bringen:



Eine federnde Filmandruckplatte oder Rollen, über die der Film kratzerfrei laufen könnte, existieren nicht.
Wie bei den einfachsten Kameras gewohnt, ist das Bildfenster gewölbt, um die Bildfeldwölbung des Meniskus-Objektives auszugleichen:




Dieses Modell heisst laut Aufschrift um das Objektiv nur "Isoly", ist aber per Aufkleber in der Rückwand "Isoly-Meniskus" eindeutig identifiziert:



Die Isoly gab es in mehreren Modellen mit unterschiedlicher Ausstattung, von der "Junior" für nur 25 Mark über die "Isoly", später zu Modell I geworden, die gesondert vorgestellt wird, II und III von 37 bis 69 Mark bis zur "Mat" von 1962 mit Blendenautomatik bei der festen Zeit von 1/70stel Sekunde.

1980 kam noch einmal eine Isoly 100 auf den Markt, aber das war eine Primitivkamera im Kleinbildformat, zugekauft (original "Welisa" genannt) bei Certex.

Eine interessante Frage taucht in dem Zusammenhang über die Objektive Agfa Agnar und (vermeintlich) Agfa Apotar auf. Es hat auch eine Isoly IIIa gegeben, die das Objektiv Agfa Color-Agnar 60mm, mit f=3.5 noch lichtstärker, in Prontor-250S Verschluß (gleiche Daten) hat. Das Agnar war bis dato an den billigeren Kameras der Agfa-Baureihen verwendet und mit geringeren Lichtstärken von z.B. f=6.3, das Agfa Apotar an den höherwertigen. In Foren wurde darauf hingewiesen, daß in neuerer Zeit die Kamerabesitzer mit einem Agnar dieses keineswegs als weniger scharf als die Modelle mit Apotar fanden.
Interessanterweise gab es bis um 1950 das Apotar an Agfa-Kameras von Steinheil gefertigt, wie eine Google-Suche mit den Stichworten "agfa steinheil apotar" massenhaft zutage bringt. Es gab noch mehr Agfa-Kameras mit Fremdobjektiven wie Schneider Radionar. Vielleicht bestand der Unterschied nicht - nur - in einer Qualitätsfrage oder einer Glassorte mit Seltenen Erden, sondern in Lizenzgebühren für das Apotar vs. Eigenfertigung?

Zuletzt bearbeitet am 07.03.20 22:36

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