oh, eine Kamera im Quelle-Katalog für vier Mark, und das mit dem wirtschaftlichen Format von sechzehn Bildern 4x4 auf 120 Film? Das gab der Taschengeld-Etat noch her. Es handelt sich um eine "Diana", als Revue gelabelt.
Daten:
Hersteller, Modell: Great Wall (Hongkong) zugeschrieben, Modell dann Diana Baujahr: Von mir erworben 1966, aus dem Quelle-Katalog 1965/66 Format: 4 x 4 cm auf Rollfilm 120 Objektiv: einlinsiges Plastik-Objektiv Aufnahmen: 16 Blenden: 2 kleine eingestanzte Lochblenden, ergibt 11, 14 und 22 Verschluss: selbstspannender Verschluß ohne Doppelbelichtungs- oder Leerlaufsperre, betätigt durch Hebel am Objektiv, 1/100, B Blitz: nein Belichtungsmesser: nein Filmzählwerk: ja, auf Film Sucher: Durchsichtsucher ohne optische Elemente Filmtransport: Transport-Drehknopf. Entfernungsmesser: nein Selbstauslöser: nein Film-Empfindlichkeiten: alle Filmtyp-Merkscheibe: nein Gewicht: 139 Gramm
Niemand, der sie nur von weitem vorzeigte, brauchte sich ihrer zu schämen, hatte sie doch einen Fake-Belichtungsmesser-Ring um's Objektiv und lässt eine Linse von 19 Millimeter Durchmesser erkennen, was einer Lichtstärke von 2.4 entspräche. Optisch wirksam ist natürlich als größte Lichtstärke die Öffnung im Strahlengang für Blende 11 "Wolken". Dieses Exemplar ist etwas mitgenommen, vermutlich durch einen festen Griff oder ein sonstiges Mißgeschick waren mal die planen Plastikscheiben im Sucher herausgeflogen.
Bis auf zwei Nieten und, vermutlich, die Feder im Verschluß eine reine Plastik-Bauweise, was zu einer Kratz-Filmführung ohne Rollen, einer Rückwand ohne Formstabilität und daher mit Fremdlicht-Garantie sowie einer festen Fake-Filmandruckplatte führte.
Dennoch, was den Unterschied in der Brauchbarkeit gegenüber vielen Box- und Pocketkameras ausmacht: sie hat eine Entfernungseinstellung von ein Meter bis unendlich.
Drei aussagefähig bezeichnete Blenden runden die professionelle Ausstattung ab. Mit der Leica hat sie die Bezeichnungen open/Auf - lock/zu am Entriegelungshebel gemeinsam.
Lomografen lieben sie, hier sieht man, warum: die Bauweise bewirkt authentische Vignettierung, typischer Lichteinfall, sphärische Aberration, Verzerrung in Richtung der Ecken und unleugbare Ecken-Unschärfe, die auf diesem Bild noch die Freistellung durch löblicherweise vorhandene Entfernungseinstellung verstärkt. Foto: Herbst 1966, die Bauernfamilie B. auf ihrem Acker in Kappel/Schwarzwald, heute ein Ortsteil von Freiburg i.Br. Bei ihnen holte ich als Kind jeden Abend eine Kanne frische warme Milch und spielte mit ihren Katzen. Ich gönne es ihnen herzlich, daß sie im Laufe der Jahre zu Wohlstand gekommen sind - der Acker ist auf einigen meiner, in diesem Forum veröffentlichten Bildern voll bebaut zu sehen und muss hohe Grundstückspreise erbracht haben.
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09.08.17 11:08
Tengor
nicht registriert
09.08.17 11:08
Tengor
nicht registriert
Re: Von Lomografen geliebt: Revue (Diana)
Die Qual der Wahl gab es nicht - die Kamera hat als Momentzeit 1/100 Sekunde. Dachtest Du an eine Lochkamera? Die sind doch nur ein müder Trick, um von den Millionen Agfa Clack, die gebaut wurden, noch welche für teures Geld an Lomo-Begeisterte zu verscherbeln . Nein, ich kenne Iris- und Lochblenden an Kameras (und übrigens an Mikroskopen).