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Zu hause analog entwickeln, dann digital verarbeiten
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29.12.20 14:41
Rainer 

Administrator

29.12.20 14:41
Rainer 

Administrator

Zu hause analog entwickeln, dann digital verarbeiten

Hallo zusammen,

schade ist es um die analogen Kameras die man sammelt oder die irgendwo ungenutzt herumstehen.

Warum nutzt man die Analogtechnik nur noch wenig oder gar nicht? Weil man vielleicht von der digitalen Technik verwöhnt ist. Kein Film zum Entwickeln und Papierabzug herstellen bringen / schicken. Sofortige Bearbeitung daheim. Etwas Aufwand ist es schon ...

Man kann aber beide Welten auch heute so verbinden, dass man sofort daheim einen belichteten Film (natürlich cool schwarz-weiß) in einer Tageslicht-Entwicklerdose entwickelt, fixiert, dann trocknet. Nun steht der digitalen Weiterverarbeitung nichts mehr im Weg. Viele haben einen Flachbett-Scanner, der auch mit Durchlichtaufsatz Negative einscannen kann oder nutzt einen der preiswerten Stand-alone Optik-Scanner oder auch einen DIA-Duplikator. Natürlich kann man auch den weiteren Weg analog gehen, also vergrößerte Papierbilder entwickeln, fixieren, wässern, trocknen. Ich will hier sozusagen nur eine Hybridmethode als "kleine Lösung" darstellen.

Was braucht man konkret bei diesem Mischkonzept neben einer analogen Kamera und einem SW-Negativfilm?

1) Entwicklerdose mit Dunkelkammersack zum Filmeinlegen.
1a) Tageslicht-Entwicklerdose (z.B. die Lab-Box * oder vergleichbares Gebraucht-Produkt).
2) Entwickler-Chemikalie * (z.B. ADOX ADONAL , Tetenal Neofin blau oder vergleichbares Produkt)
3) Fixierbad * (z.B. Tetenal Variofix Powder Fixiersalz oder vergleichbares Produkt)
4) Wasser zum Zwischen- und Entwässern
5) Ein Laborthermometer für die berühmten 20 Grad
6) Trocknerklammer
7) Schere zum Portionieren des Filmstreifens (es geht bei diesem Beispiel um KB-Film).
7a) Einlegebögen für die Aufbewahrung der Negativ-Streifen
8) Scanner
9) PC zur Bildbearbeitung
10) Fotodrucker, falls Papierabzüge gewünscht sind


Ich habe so schon so einige analoge Kameras wieder belebt und die so entstandenen Negativstreifen für meine WEB-Seiten verwenden können und auch Papierabzüge mit meinen Fotodrucker hergestellt, ohne das irgendwas irgendwohin geschickt / gegeben werden musste. Klar ist: Man braucht einen kleinen Vorrat an Laborchemie und Negativfilmen.

Die dabei verwendeten Stand alone Scanner * habe ich im Forum vorgestellt:

https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...3&thread=32

https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...3&thread=17


Was, nur schwarz-weiß-Fotos? Ja, die sind zum Teil sehr interessant und heute schon bei jüngeren Leuten exotisch und bestaun-bar ...
Nach einer kurzen Eingewöhnung kann ein solcher Film in der Küche / im Badezimmer in knapp einer halben bis einer Stunde getrocknet digital weiter bearbeitet werden. Spaß macht es auch noch. Die Entwicklungs- / Fixierzeiten und Prozeduren sind den Bedienhinweisen der Chemikalienhersteller zu entnehmen.



* = Das sind NUR Produktbeispiele. Es gibt von anderen Firmen ebenso gut nutzbare Produkte, die ich nur nicht alle aufzählen kann!

Grüße von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

Analog: Aus Negativ wird Positiv.
Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.


Hinweise:

  • Urheberrechte 1: Keine Scans von Prospekten, Bedienungs-Anleitungen, Prominentenfotos, Kunstobjekten oder Buch/Zeitschriften-Artikeln.

  • Urheberrechte 2: Nur selbst aufgenommene Fotos. Keine Fotos auf und in fremden Grundstücken / Gebäuden / Museen, Ausstellungen, Theatern, usw.

  • Urheberrechte 3: Textpassagen von fremden Quellen vermeiden, höchstens einige Zeilen deutlich als Zitat erkennbar mit genauer Quellenangabe.

  • Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar oder zuord-bar sind, ohne deren schriftliche Genehmigung (DSGVO). Ebenso keine erkennbaren KFZ-Kennzeichen oder Fragmenten davon! !

  • Fotos: Für beste Darstellung die Fotos (Thumbnails) unter den Textbeiträgen anklicken.

  • Der Zähler der Vorschaubilder zeigt NICHT die echte Zugriffszahl, die Bild-Anklicke direkt im Text werden nicht gezählt!


29.12.20 15:56
Scannerhannes 

BZF-Meister

29.12.20 15:56
Scannerhannes 

BZF-Meister

Re: Zu hause analog entwickeln, dann digital verarbeiten

Noch schöner wäre es, wenn es die Polaroid-Kleinbildfilme noch gäbe, die sich selbst entwickeln :) . Ich glaube, das System war, daß man sie nach Belichtung durch ein Gerät spulte und einen fertigen, haltbaren Diafilm kriegte.
Es gab ja sogar auch einen Sofort-Schmalfilm von Polaroid.
(Nicht zu verwechseln mit normalen Kleinbildfilmen, die es mit dem Niedergang der Analogfotografie auch unter dem Namen Polaroid gab. Ich wohne ca. fünfhundert Meter von dem ehemaligen Agfa-Werk entfernt und bei einem Tag der offenen Tür konnte ich dann alle Film-Fabrikate sehen, Agfa, Perutz, Rollei und eben auch Polaroid ... natürlich alles mit demselben 35mm Film drin).

29.12.20 17:19
Rainer 

Administrator

29.12.20 17:19
Rainer 

Administrator

Re: Zu hause analog entwickeln, dann digital verarbeiten

Hallo Hannes,

oh ja, der Polaroid Sofort-Bild-Kleinbildfilm! Das war was. Ein Freund hatte das probiert. Ich weiss nur noch, dass er damit nicht zufrieden war. Habe aber keinen gesehen. War das nicht DIA-Material? Ich überlege, ob das mit jeder Kamera ging. Wurde das mit einer externen "Entwicklerdose" gemacht? Muß mich mal belesen ....


Grüße von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

Analog: Aus Negativ wird Positiv.
Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.

29.12.20 17:41
Rainer 

Administrator

29.12.20 17:41
Rainer 

Administrator

Re: Zu hause analog entwickeln, dann digital verarbeiten. Polachrome

Hallo zusammen,

der DIA-Sofortkleinbildfilm von Polaroid hieß Polachrome. Gab es als 12 Bilder und 36 Bilder. Dazu wurde der in normalen Kameras belichtete Film im Polaroid Instant Slide System Processor entwickelt. War etwas umständlich. Bei youtube gibt ein Demo dazu:

https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=L4vdOGkTSjY (externer Link)


Grüße von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

Analog: Aus Negativ wird Positiv.
Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.

29.12.20 17:53
RolandG 

BZF-Meister

29.12.20 17:53
RolandG 

BZF-Meister

Re: Zu hause analog entwickeln, dann digital verarbeiten

Hallo miteinander,

das hab' ich tatsächlich (mit Zwischenschritt über Papierbild wegen 300? dpi-Scanner) Mitte der 90er so gemacht.

Heute hätte ich hier (bei Stuttgart) massive Probleme die Rest-Chemie "ordnungsgemäß" zu entsorgen. Ich muss mich zurzeit mit dem Thema Entsorgung auseinandersetzen und was da heute alles "nicht mehr geht" ist einfach nur - interessant. (Spanplatten im Restmüll :ok , unbehandeltes! Altholz: bitte 20 km mit eigenem Fahrzeug anliefern. Und "Chemikalien" darf man ja sowieso gar nicht erst besitzen... und dann zum kostenpflichtigen Spezialunternehmen bringen. Meine Tochter wohnt ca. 20 km entfernt im Landkeis Böblingen, da ist es noch schlimmer.)

Andererseits: wenn's nicht hauptsächlich darum geht die alten Schätzchen mal wieder richtig in Funktion zu nehmen:

Ich fand das angesprochene Thema "Schwarzweiss" durchaus interessant, weil lange vernachlässigt und hab's dann schnell 'mal rein digital versucht:

- Digital-Knipse:
wisch nach links, da wird u.A. "Schwarzweiss" und "Schwarzweiss, hoher Kontrast" angeboten - mit sofortiger sw-Anzeige
Bildqualität eher besser als über Film möglich, Empfindlichkeit bis 25000 ASA, MFT, also auch kleinere Schärfentiefe möglich

- Smartphone:
Meine Version von Open Camera kann noch kein Schwarzweiss, Es gibt aber genügend andere "Äpp"s;
über Nachbearbeitung:
Bildqualität immer noch besser als bei einer 8x11-Minox (Smartphone ist ja "eh dabei") Empfindlichkeit bis 1600 ASA, leider keine Langzeit

Ich kann durchaus nachvollziehen, dass mein fotobegeisterter Nachwuchs keinerlei Interesse an Analogfotografie mehr hat (die haben beide noch begeistert im Fotolabor mitgepanscht - als es halt noch keine brauchbaren Digitalknipsen gab - und dann gescannt um digital weiter zu verarbeiten; die Tochter war da noch keine 10 Jahre alt).
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass die Analogfotgrafie mit unserer Generation stirbt.


Mit freundlichen Grüßen
Roland

PS: Viele "Ich"s - also meine rein persönliche Ansicht und ich kann bestens damit leben, dass Andere das ganz anders sehen (weil sie z.B. ihre alten Schätzchen auch 'mal ausführen oder testen wollen ...)

Zuletzt bearbeitet am 29.12.20 18:46

30.12.20 18:59
Clack1967 

BZF-Meister

30.12.20 18:59
Clack1967 

BZF-Meister

Re: Zu hause analog entwickeln, dann digital verarbeiten

Lieber Roland,

das hoffe ich nicht! Jedenfalls stemme ich mich gerade dagegen. Mit etwas über 50 habe ich gerade einen alten "Rowi"-Schwarzweiß-Vergrößerer für Kleinbild erworben und begebe mich jetzt erstmals in die Welt des eigenen Entwickelns und Vergrößerns analoger Aufnahmen diverser "alter Schätzchen". Wenn schon analoge Fotografie, dann ganz! Je schneller und elektronischer unsere Welt wird, desto mehr Menschen sehnen sich doch nach greifbaren, konkreten und verstehbaren Dingen (vgl. Renaissance der Schallplatte, die Do-it-yourself-Bewegung...). Vielleicht kann ich meinen 14-jährigen Sohn ja doch noch 'mitnehmen', wenn er demnächst in der Entwicklerschale zum ersten Mal ein Bild heranreifen sieht. Die Analogfotografie wird sicher bleiben, freilich in einer Nische, wie so manches. Am Ende geht es ja darum, dass man Spaß dabei hat und das Hobby einen bereichert. Und solange es Filme und Fotopapiere gibt, steht dem ja auch nichts im Wege.

Herzliche Grüße

Heiko

30.12.20 22:54
RolandG 

BZF-Meister

30.12.20 22:54
RolandG 

BZF-Meister

Re: Zu hause analog entwickeln, dann digital verarbeiten

Lieber Heiko,

ich drücke Dir die Daumen, dass die Nische die weitere Film- und Fotopapier-Produktion trägt, das Selbstentwickeln auch rechtlich erlaubt bleibt und vor allem, dass Du Deinen Sohn für die Labor-Arbeit und die Analogfotografie begeistern kannst.

Aber sei bitte nicht traurig, wenn's doch nicht so kommt. Bilder können genauso gut digital erstellt werden. Und für die Sicherung unserer Daten müssen wir sowieso sorgen.

Genauso herzliche Grüße von

Roland

PS 1:
Vielleicht habe ja auch ich eine verquere Sicht auf "die Digitalisierung". Wir sind hier halt eine "Computer-Nerd-Familie". Bei meinem Schwiegersohn hat nicht einmal die Waldorf-Schule dagegen geholfen. :-)
Ja ich kann mich durchaus am Schnurren eines Verschlusses erfreuen, aber fotografieren muss ich mit den Apparaten nicht mehr.
Radiosendungen höre ich nur noch als Podcast, Nachrichten per Internet-Radio - der Weltempfänger auf dem Nachttisch ist einem Tablet gewichen, Radioaufnahmen macht der RasPi. Tempora mutantur, nos et mutamur in illis (Die Zeiten ändern sich, und wir ändern uns in ihnen)

PS 2:
Auch mit einer (richtigen) Digitalkamera kann man in Ruhe Bilder komponieren. "Die Digitalisierung" bedingt hier keine Beschleunigung - sie macht sie nur möglich.

PS3:
Die Renaissance der Schallplatte wird enden, wenn die letzten alten Pressen vollends verschlissen sind.
Ich hoffe für die Analogfotografen, dass es der Film-Produktion nicht genauso ergeht.

Zuletzt bearbeitet am 30.12.20 23:05

31.12.20 10:30
Rainer 

Administrator

31.12.20 10:30
Rainer 

Administrator

Re: Zu hause analog entwickeln, dann digital verarbeiten

Hallo zusammen,

eine Alternative: Negativ-Filme oder Negativplatten selbst herstellen?

Ich krame in meinen Erinnerungen: Mein Onkel Willi, der auch früher Radioamateur in den Zwanziger Jahren war, hat mir glaubhaft erzählt, daß er als junger Mann Glasplatten mit Foto-Emulsion überzogen hatte, weil fertige Fotoplatten ihm zu teuer waren.

Muss mal in meinem Buch "Kompendium der Photographie" von Prof. F. Schmidt von 1908 oder anderen Quellen nach einer Beschreibung der Selbsterstellung suchen ...



Grüße von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

Analog: Aus Negativ wird Positiv.
Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.

Zuletzt bearbeitet am 31.12.20 11:38

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