mir ist noch eine Minolta x-300 mit Kondensatorschaden zugelaufen. Allerdings ist bei dieser Kamera der Elektrolytausfluß aus dem Kondensator deutlich heftiger. Während sich das "gesunde" Beinchen einfach ablöten ließ sträubt sich das "kranke" Beinchen standhaft. Offensichtlich bekomme ich nicht genug Temperatur in den Lötpunkt. Hat das Elektrolyt die Eigenschaften des Lötzinns verändert? Bevor ich mir nun mit wilden Versuchen die Leiterfolie zerschieße würde ich gerne die Meinung der Profis einholen. Lötpraxis habe ich von meinen zahlreichen Märklin Lokomotiven, aber da sind ausgelaufene Kondensatoren doch eher die Ausnahme
-------------------------------------------------- Mit besten Grüßen aus dem "echten Norden" Andreas
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Hi, ist mir unerklärlich, aber ich hasse es, nix zu sagen zu haben ;) . Was ist denn auf der anderen Seite der Platine - evtl. kompaktes Metall, das die Hitze erstmal abführt, bis das ganze Teil auf Schmelztemperatur ist? Und wieviel Watt hat Dein Lötkolben?
D.h. während ein z.B. 30-Watt-Lötkolben vielleicht in seiner Kupferspitze reichlich Wärmeenergie gespeichert hat, um sofort den Lötpunkt zu schmelzen, sodass man den Lötkolben so schnell wie möglich abheben kann, um nicht das ganze Gerät zu braten, würde man eine 12V-10-Watt-Lötnadel oder einen Blitzlöter so lange draufhalten müssen, bis er neben dem Lötpunkt die ganze Platine schön warm aufgeheizt hat. Was die anderen Bauteile nicht unbedingt gern haben.
Und kannst Du die graue Schicht bis zu glänzendem Zinn abkratzen? Normal würde man ja die Spitze eines flußmittel-gefüllten Lötdrahtes auf die zu lösende Lötstelle halten und auf dieselbe den Lötkolben tupfen. Wenn aber diese Zinnpest, ausgelaufenes Elektrolyt oder was-auch-immer eine thermische Isolationsschicht bildet, ist vielleicht die Power nicht genug.
Greetz, Hannes Ex-Löter (angelernt) in der Zander KG Schaltgerätefabrik Aachen vor gut 50 Jahren [hust], und fanatischer Selberlöter
da könnte eine Oberflächenoxydation oder Ablagerung von ausgelaufenen Elektrolyt vorliegen, die kann u.u. schlecht Wärme leiten. Wenn Du einen Glaspinsel im Werkzeugkasten hast, mit dem versuchen diese Auflage abzutragen, Glaspinsel ganz kurz einstellen, danach sorgfältig die Glasreste vom Pinsel entfernen, die können unangenehm picksen. Klar, auch die Oxyd und oder Elelekrolytreste müssen komplett weg vom Gerät, das Elektrolyt kann sonst Kurzschlüsse hervorrufen.
Beste Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
ich verwende einen ganz normalen 30 Watt Lötkolben (ohne irgendwelche elektronische Steuerung) der mir bei der Modellbahn schon lange Jahre gute Dienste leistet. Bei der anderen Minolta war es so, dass es am "verseuchten" Beinchen auch einen Moment länger gedauert hat, bis der Lötpunkt sich löste. Bei dieser Kamera tut sich leider (noch) nichts. Morgen werde ich mal vorsichtig versuchen soviel wie möglich von dem Oxidat zu entfernen.
-------------------------------------------------- Mit besten Grüßen aus dem "echten Norden" Andreas
Hi, sehe ich auch so. Mein "mittlerer" ist ein Ersa 30, und zu seiner Zeit konnte sich keiner denken, was eine elektronische Steuerung an einem Lötkolben sein soll. Dafür hat er eine verstählte Spitze, sehr angenehm. Meinem 80er, der mir mal zugelaufen ist, hatte ich einen Steller (Phasenanschnittsteuerung) im Kabel verpasst, aber der wäre nichts für eine wenn auch hartnäckig sich verweigernde Kameraplatine. War eher zum Plastik schweissen gedacht. Ich würde noch versuchen, rauszukriegen, was auf der anderen Seite der "unlösbaren" Lötverbindung ist. Manchmal sind sogar Befestigungselemente mit festgelötet. Da kann und muss man natürlich länger draufhalten als wenn nur ein winziges Beinchen eines temperaturempfindlichen Bauteils zu lösen ist. Was die matte, graue Schicht auf der Lötperle betrifft, so sagte ich "abkratzen", Rainer "Glasfaser-Radierer". Vielleicht geht's auch mit dem nutzlosen Zeug, mit dem ein Dremel kommt (falls Du einen hast), längliche zylinderförmige Schleifkörperchen, die sich auf härteren Metallen sofort in Staub auflösen, Fräsköpfchen, die sogar auf Hartholz gleich stumpf sind oder Ähnliches? Für schuppiges Zinn mag's gerade richtig sein. Wenn gar nichts hilft, mit einem Fingernagelknipser abknipsen und das zweite Bein eines Ersatzkondensators an den Punkt mit der weißen Litze anlöten. Wobei mir bei nochmaligem Ansehen Deines Fotos auffällt, daß ja die ganze Leiterbahn unterhalb der gammeligen Lötstelle irgendwie dunkel überzogen ist. Keine Ahnung, was das ist und ob es sich rächt, wenn man's ignoriert oder halt an den Schmodder nicht rankommt, wenn er weiter gelaufen ist...?
wo der ganze Schmodder noch hingelaufen sein könnte müsste natürlich erst einmal ergründet werden. Das wird ein Projekt für lange Winterabende. Ist ja nicht so, dass man nur die eine Kamera hätte -------------------------------------------------- Mit besten Grüßen aus dem "echten Norden" Andreas
Moin, vielleicht auch mal 'nen Kontaktspray ausprobieren. Meiner (liegt seit Jahrzehnten hier rum, DeoIt D5, "best used before 2009"), verspricht nicht nur, dass er, an einem BlueMoon Tag zur Geisterstunde angewandt, jedes elektronische Gerät wiederherstellt, auch wenn es von einer Dampfwalze plattgerollt sein sollte, sondern auch, dass er "break up oxides and contamination" - Schichten auflöst. Vermutlich tut das jeder Kontaktspray, auch wenn man einen wählt, der nicht die vielen teuren Werbeversprechungen aufgedruckt gekriegt hat. Wenn Du sowieso einen Kontaktspray herumliegen hat, wäre es vielleicht der Mühe wert, zu probieren, ob er sich auf die graue Schicht auf der Lötperle oder die braune Verfärbung auf der zugehörigen Kontaktbahn auswirkt. Dann kann man mit Wattestäbchen oder sowas weitermachen. Wobei ich mich bei letzterer frage, ob die Platine lackiert ist und etwas von dem Elektrolyten unter den Lack gelaufen sein könnte. Aber ich würde erst mal die Schicht von der Lötperle abkratzen/fräsen und es nochmal probieren. Es wäre eine ingenieurstechnische Sensation, wenn man auf eine Lötstelle gestoßen ist, die durch Beschichtung mit einem Elektrolyt unauflöslich geworden sei. Unter Ebay 404460785091 ist eine X300 gerade funktionsfähig für neunfuffzich weg gegangen. Also selbst wenn man den Lötkolben was zu lange draufhält, ist man noch nicht ruiniert.
die gezeigte Lötstelle sieht mit ihrer Verkrumpelung schon nach Elektrolytberührung mit anschließender dortiger Antrocknung über viele Jahre aus. Das Zeug sitzt dann ziemlich fest. Abtragen, abkratzen, abschleifen müsste aber gehen. Ich habe in meiner Berufstätigkeit so einige dieser Lötstellen vor dem Lötkolben gehabt. Mit besagten Glaspinsel ging eigentlich immer diese Schicht ab.
Auf dem Foto ahnt man auch, dass sich vom Elko eine Austrittspur zur Lötstelle hinziehen könnte. Kommt auch darauf an, wie das Gerät lange Zeit lag.
An einen Hartlötpunkt glaube ich nicht, es könnte aber zusätzlich unter der Platine elektrisch leitend eine massereiches Chassisteil verborgen sein, welches Hitze abzieht (wie Hannes schon angesprochen hat). Übrigens kann das Auslaufen des Elkos auch eine nicht-endogene Ursache haben, also aufpassen nach Eleko-Austausch.
Ach ja, das gute alte Kontakt 60, es spielt in meinem Leben schon seit 1964 eine Rolle, man kann viel damit machen ...
Beste Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
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