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Preisbindung für Kameras in Deutschland
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30.11.25 11:47
Rainer 

Administrator

30.11.25 11:47
Rainer 

Administrator

Preisbindung für Kameras in Deutschland

Hallo zusammen,

heute unbegreiflich: Es gab mal eine gewisse Preisbindung für Kameras (und vielen anderen Produkten) in Deutschland. Sogar heute gibt es so etwas noch im Bereich Bücher.

So war es üblich bis ca. 1973 eben auch für Kameras Preisbindung zu haben. Egal, an welchen Ort, in welchen Laden auch immer, für ein Kamera-Modell den gleichen Preis vorzufinden.

Mit gewissen Tricks versuchten Händler daran vorbei zu kommen: So erklärten sie Kameras zu Gebrauchtware, um sie dann leicht billiger anzubieten. Das konnte schief gehen, wenn dieses Gebaren von der Konkurrenz angezeigt wurde ...





Beste Grüße von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

Analog: Aus Negativ wird Positiv.
Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.


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01.12.25 12:08
Rainer 

Administrator

01.12.25 12:08
Rainer 

Administrator

Re: Preisbindung für Kameras in Deutschland

Hallo zusammen,

in dem Zusammenhang kann man mal einige Kameras von 1963 preislich vergleichen. Als Bezugswert nennen ich einen typischen Verkaufswert eines 1kg Brotes: 0,5 - 0,7 DM (50 - 70 Pfennig. in diesem Jahr. Einen Liter Benzin bekam man für ca. 0,5 DM. (DM = Deutsche Mark war damals die Währung in der BRD). Ab 2001 gab es dann den Euro, der 2001 mit 1 Euro = 1,955 DM umgerechnet wurde.


Hier einige Preisbeispiele von Kameras aus 1963, die auch im Forum vorgestellt werden:

Die Agfa Optima II kostete 238 DM:
https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...&thread=380



Die Agfa Silette F kostete 89,-- DM:
https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...&thread=109



Die Ihagee Exa II kostete 285.-- DM:
https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...8&thread=13



Die Kodak Retina 1B kostete 218,-- DM:
https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...&thread=267


Die Voigtländer Vitorett D kostete 139,-- DM:
https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...amp;thread=51#1


Die Voigtländer Bessamatic de luxe kostete 635,-- DM:
https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...&thread=198



Die Zeiss-Ikon Contaflex Super B kostete 725,--DM:
https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...8&thread=22





Beste Grüße von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

Analog: Aus Negativ wird Positiv.
Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.

Zuletzt bearbeitet am 01.12.25 12:18

01.12.25 17:50
Sammler 

Moderator

01.12.25 17:50
Sammler 

Moderator

Re: Preisbindung für Kameras in Deutschland

Hallo Rainer

die Vergleichspreise von 1963 kann ich so nicht nachvollziehen

1 kg Mischbrot lt. Statistisches Bundesamt 10/1963 1,22 DM

1 ltr. Benzin lt. ADAC 1964 0,60 DM





Gruß
Wolfgang der Sammler

01.12.25 19:48
Scannerhannes 

500 und mehr Punkte

01.12.25 19:48
Scannerhannes 

500 und mehr Punkte

Re: Preisbindung für Kameras in Deutschland

N' Abend,

also 1969 und davor, als ich mit meinem VW Käfer zur Arbeit in der Fabrik fuhr, hat der Liter Benzin stabil 49 Pfennige gekostet.
Noch 1988 habe ich das Kilo Roggenmischbrot bei Kaufhalle in Frechen bei Köln, an der Endhaltestelle der Straßenbahnlinie "7" für 89 Pfennig eingekauft.
Da gab's wohl auch regionale Unterschiede.

Greetz,

Hannes

Zuletzt bearbeitet am 01.12.25 19:54

Datei-Anhänge
Film049_03_360.jpg Film049_03_360.jpg (12x)

Mime-Type: image/jpeg, 20 kB

01.12.25 22:59
Sammler 

Moderator

01.12.25 22:59
Sammler 

Moderator

Re: Preisbindung für Kameras in Deutschland

Hallo Hannes

da muss es wohl tatsächlich sehr starke Regionale Unterschiede gegeben haben.
Ich kann mich nicht dran erinnern das ich je so billig getankt habe 1964 bin ich mit meinem Lloyd Alexander schon über die Landesgrenze gefahren da dort bei einer SVG Tankstelle der Sprit um 68/69 Pfennig gekostet hat.

Und beim Brot kann ich mich nicht so richtig erinnern aber beim Bäcker war da wohl für das 3 Pfünder bei 3,00 DM fällig, damals ab ca. mitte der 70er Jahre habe immer für 2 Haushalte Brot und Kaffe beim Bäcker des Vertrauens eingekauft und musste immer für 2 Brote und 2 Pakete Kaffe bei 20,00 DM zahlen.



Gruß
Wolfgang der Sammler

02.12.25 10:09
Rainer 

Administrator

02.12.25 10:09
Rainer 

Administrator

Re: Preisbindung für Kameras in Deutschland

Hallo zusammen,

diese Angaben sind alle nur Durchschnittswerte, die auch regional deutlich von einander abweichen können. Frage drei Quellen und Du wirst drei unterschiedliche Antworten bekommen. So kann ich mich in Berlin im Jahr 1966 an 59 Pfennig für Benzin verbleit (kein Super) erinnern und an Landbrotpreise von 99 Pfennig.

Bei meinen Angaben geht es ja nur um Größenordnungen im Vergleich zu Kameras.



Beste Grüße von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

Analog: Aus Negativ wird Positiv.
Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.

02.12.25 11:42
LumoStoria 

100-249 Punkte

02.12.25 11:42
LumoStoria 

100-249 Punkte

Re: Preisbindung für Kameras in Deutschland

Rainer:
Hallo zusammen,

heute unbegreiflich: Es gab mal eine gewisse Preisbindung für Kameras (und vielen anderen Produkten) in Deutschland. Sogar heute gibt es so etwas noch im Bereich Bücher.

So war es üblich bis ca. 1973 eben auch für Kameras Preisbindung zu haben. Egal, an welchen Ort, in welchen Laden auch immer, für ein Kamera-Modell den gleichen Preis vorzufinden.
Ergänzende Leseempfehlung: https://knippsen.blogspot.com/2024/05/pr...fotohandel.html

Mir war das Thema bisher nicht bekannt. Könnte auch daran liegen, daß ich im "anderen Teil" Deutschlands aufgewachsen bin . Interessant fand ich, daß die Hersteller die Preisbindung für bestimmte Artikel beim Bundeskartellamt anmelden konnten. Es war also keine allgemeine Preisbindung wie bei Büchern sondern eine "antragsbasierte".

Viele Grüße,
Sven

02.12.25 14:59
Sammler 

Moderator

02.12.25 14:59
Sammler 

Moderator

Re: Preisbindung für Kameras in Deutschland

Hallo

und genau aus dem Grund der Preisbindung gab es dann die vielen Händlermodelle.

Die Preisbindung galt für alle Modelle im Katalog des jeweiligem Herstellers.

für Händlermodelle ging die Masche so, ein Händler bestellte beim Hersteller nur geringfügig geänderte Geräte (anderer Name und evtl. noch geändertes Objektiv wie statt 2,8 dann 2,7 oder 2,9) und schon war es ein Modell des Händlers. Dieses Spielchen war für alle sehr lukrativ,da die Herstellerrabatte schon fast Sittenwidrig hoch waren.
Dieses Gebaren ist doch jetzt auch wieder zu beobachten. wie Handelsmarken vom Originalhersteller.

dazu gab es dann auch noch ein Rabatt und Konditionenkartell hier dieses war vom Kartellamt genehmigt und im Endeffekt kleine Händler vom Maximalrabatt ausschloss.
Aufbau des Rabattes wie ich es in einer anderen Branche erlebt habe:
Grundrabatt addierbarer Händlerrabattt addierbarer Ladungsrabatt addierbarer Funktionsrabatt (gestaffeltelt nach dem Vorjahresumsatz. Alle Umsätze des Jahres mussten an eine Treuhandstelle gemeldet werden, dann wurden alle Hersteller augefordert die Konditionen anzupassen. und in Jahren mit Konunkturschlechter Lage waren auf dem LKW dann schon mal eine höhere Anzahl Artikel wie auf dem Lieferschein
Das war aber dann irgendwann um ca. mitte der 70er Jahre vorbei.





Gruß
Wolfgang der Sammler

02.12.25 17:33
Scannerhannes 

500 und mehr Punkte

02.12.25 17:33
Scannerhannes 

500 und mehr Punkte

Re: Preisbindung für Kameras in Deutschland

N' Abend,

nach den Händlermarken dürfte das technische Erstarken fernöstlicher Kamerahersteller die nächste und letzte Stufe in der Beseitigung der unverschämten Preisbindung sein.
Zum einen hatten sie plötzlich akzeptable oder gar überlegene Kameras zu bieten. Meine zweiäugige Seagull hat 1985 im Kaufhof Köln gerade mal 99 Mark gekostet. Foto-Brenner musste sich viel an Veredelung (Qualitätsprüfung, Beschränkung auf den Vierlinser) einfallen lassen, um den Preis (aber auch den Wert) dieser Importe über 200 Mark zu hieven.
Aus dem Osten kamen auch unbezwingbare Angriffe. Als Schüler, also vor 1967, habe ich meine Exa I Spiegelreflexkamera bei Foto-Stober in Freiburg um 115 Mark erstanden. Welche Normalverdiener ließen sich auf die Dauer die hohen Preise der etablierten westdeutschen Markenkameras einreden?
Ein kleiner Freiburger Fotohändler erklärte mir damals herablassend, der Spuk mit den japanischen Kameras, die alle bloß qualitativ minderwertige Kopien deutscher Apparate seien, würde in wenigen Monaten vorbei sein. Sein Laden hat nur noch wenige Jahre mit Pocketkameras und Handschuhfach-Unfallkameras überlebt.

Greetz,

Hannes

Zuletzt bearbeitet am 02.12.25 17:33

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