[ iIa ] Zeit und Blenden Einstellung über die Lichtwertzahl an einer Balda Baldina B
Die Baldina B mit dem Xenon Objektiv war in den 19 fünfziger Jahren eine hochwertige Kamera aus dem Balda Werke in Bünde / Westfalen. Laut einer Preisliste von 1956 kostete die Kamera damals 261 DM. Das hier gezeigte Modell ist anhand der Seriennummer des Schneider Objetives von 1957.
Die technischen Daten entsprechen der Balda Super-Baldina,, die hier vorgestellt wird:
Sie hat keinen Enfernungsmesser sondern einen Selen Belichtungsmesser von Gossen, der nach über 60 Jahren noch sehr genau funktioniert. Da ich von diesem speziellen Modell keine Bilder im Netzt fand, habe ich sie genommen um die Einstellung von Zeit/Blende anhand der Lichtwertzahl zu beschreiben.
Zuerst wird die Empfindlichkeit des Filmes eingestellt, in diesem Fall 24 Din/200 ASA. Dadurch werden die zwei inneren Zahlenreihen (1 bis 7 in rot und 2 bis 7 in schwarz) in Position gebracht.
An den roten Zahlen wird der Lichtwert bei geöffneter Klappe des Selen Belichtungsmesser (schwaches bis normales Licht) abgelesen. In diesem Fall ist die Nadel der Messwertanzeige auf der 6. Die rote 6 steht bei der 10 (äussere Zahlenreihe, von 2 bis 18) Diese 10 muss jetzt am Objektiv eingestellt werden.
Die Lichtwertzahlen befinden sich auf dem Belichtungszeitenring, der Bezugspunkt (roter Punkt) auf dem Blendenring. Da Blendeneinstellungsring und Verschlusszeitenring mit einander gekoppelt sind müssen diese erst ausgekuppelt werden. Dies geschieht mit diesem kleinen Hebel. (unterhalb der grünen 250)
Dieser wird Richtung Kamera gezogen und der vordere Ring (mit den Lichtwert Zahlen) kann seperat gedreht werden. In diesem Fall wird die zuvor ermittelte 10 mit dem roten Punkt zur Deckung gebracht.
Nun wird der Kupplungshebel losgelassen und Blendenring und Zeitring sind wieder miteinander verbunden. Jetzt können Blende und Zeit Kombinationen abgelesen werden.
In diesem Fall 250stel Sekunde /Blende 2 bis halbe Sekunde / Blende 22. Alle übereinander liegende Kombinationen ergeben ein korrekt belichtetes Negativ. Da Blenden und Zeitring wieder miteinander verbunden sind, ist mit einem Dreh jede Kombination anwählbar.
Bei viel Licht wird mit geschlossener Klappe gemessen. Diese hat in der Mitte eine kleine Öffnung (auf Bild 1 und 2 gut erkennbar). Jetzt kommt die schwarze Zahlenreihe zum Einsatz.
Der Messzeiger steht auf der 5. In diesem Fall liegt die schwarze 5 bei 15 Die Lichtwertzahl 15 wird mit dem roten Punkt zur Deckung gebracht.
Dadurch werden die folgenden Blenden/Zeit Kombinationen angezeigt.
500stel Sekunde / Blende 8 bis 60stel Sekunde Blende 22.
Mit der Möglichkeit zu Auswahl verschiedener Blendeneinstellungen hat man Kontrolle über den Berreich, der auf dem Foto scharf sein soll. Die ganze Prozedur gibt natürlich nur Sinn, wenn die richtige Enfernung auf das Motiv eingestellt ist.
Da die Baldina B über keinen Entfernungsmesser verfügt, muss man einen externen Entfernungsmesser verwenden. Dieser kann bequem auf dem Zubehörschuh angebracht werden.
Und mit korrekter Licht und Entfernungsmessung kann mit Hilfe der Schärfentiefe Tabelle an der Kamera der Gewünschte Schärfenverlauf abgelesen werden.
So, ich hoffe das passt jetzt alles. Falls ich einen Fehler drin habe und etwas fasch beschrieben habe, bitte melden und korrigieren.
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Re: Zeit und Blenden Einstellung über die Lichtwertzahl an einer Balda Baldina B
Hallo Uli,
ich habe die Kamera zwar nicht, denke aber doch es ist alles richtig beschrieben. Zuerst dachte ich, die Abdeckung ist für den Wechsel von der "normalen" Objekt-Messung zur Lichtmessung (vom Motiv aus) gedacht. Aber das ist nicht richtig, denn Lichtmessung wird durch eine Streukappe erzeugt. Bei Deiner Kamera ist es (wie Du es auch dargelegt hast) aber tatsächlich eine Reduzierung der Anzeigeempfindlichkeit für sehr helle Bildmotive. Damit konnte insgesamt die Genauigkeit von dunkel nach hell genauer angezeigt werden. Diese Funktion boten relativ wenige Kameras.
So gesehen, ist die Baldina B schon eine besondere interessante Kamera.
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.