genau genommen, waren alle frühen Kameras erst einmal Box-Kameras, also rechteckige Kästen mit Objektiv vorn angesetzt. Hinten eine Platte / Mattscheibe (wechselbar). Nach jeder Aufnahme musste die belichtete Platte lichtdicht entnommen werden.
Abweichend von den Studiokameras in Kastenform, gab es aber schon bald im 19. Jahrhundert Plattenboxen für den den portablen Betrieb. Hier wurde auf die wechselbare Mattscheibe verzichtet und stattdessen eine "Zielvorrichtung" zur ungefähren Motiv-Wahl eingebaut.
Der Plattenwechsel war oft rudimentär gestaltet (Platten wurden nach Belichtung durch eine Vorrichtung nach unten gekippt). Beispiele: Man beschickte die Box in der Dunkelkammer (es gab aber auch bei Tageslicht befüllbare Platten-Box-Kameras) mit den einzelnen Platten oder als Magazin. Befüllung mit 12 Platten war nicht selten möglich. Es soll sogar Beschickungen mit 40 Platten gegeben haben.
Die Platten lagen dann senkrecht zum Motiv hinten in der Box, es wurde durch Masken hinter jeder Platte verhindert, dass Licht nach hinten auf die restlichen Platten fallen konnte.
Nach der Belichtung ließ man diese Platte mittels Hebel nach unten fallen und somit die nächste Platte per Federkraft an die Position der vorigen geraten. Entnahme der Platten wieder in der Dunkelkammer.
Es scheint immer mal wieder eine "Verklemmung" von Platten beim Herunterfallen gegeben zu haben, wie mir ein Onkel berichtete.
Es gab wohl Systeme, wo die herunter gefallenen Platten locker einzeln übereinander lagen und andere wo auch die herunter gefallenen Platten zusammenhängend als eine Einheit blieben und auch so entnommen werden konnten (Teil der Magazin-Lösung)?
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Hallo, je nach Kamera sind die Mechanismen zum teil aber sehr unterschiedlich, zum teil drückt einfach die Feder hinten und vorn wird durch einen hebel die Platte fallen gelassen, meist gibt es eine Art Auffangmechanismus, damit die Platte nicht ungebremst auf den Boden klatscht ( ist ja immerhin Glas ). Teils ist das ganze deutlich komplizierter, ich habe jetzt zwar nur ein gutes Dutzend solcher Kameras, aber es sind schon verschiedene Ausführungen dabei. Leider lässt sich sowas recht schlecht erklären oder Ablichten, gemeinsam haben bisher aber alles Kameras ein Zählwerk ( wobei auch hier verschiedene Ausführungen am Start sind ) .
ja, das Thema Magazine und Tageslichtwechsel bei diesen Plattenboxen treibt mich auch um. Die Skizze in meinem Startbeitrag zeigt eine Falling Plate Box, deren Bedienungsanleitung behauptet: Einlegen des 12 er Magazins bei Tageslicht möglich, Entnahme von Teilen oder allen der belichteten Platten auch bei Tageslicht möglich.
Das verstehe ich nicht, weil die Skizze zwar zeigt, wie die unbelichteten Platten und gefallenen Platten gelagert sind. ABER: Jede Platte ist nur hinten und von der Seite geschützt. Vorn ist das Glas frei um Licht vom Objektiv zu empfangen.
So ist doch eine Ladung und Entladung der Platten in und aus der Kamera bei Tageslicht aus meiner Sicht unmöglich?
Hier zumindest ein youtube Video mit dem Laden einer Magazine Platten Box, aber wohl für Beschickung in der Dunkelkammer:
Hallo, also bei der Kamera im Video sind die Platten belichtet, die muss im dunkeln geladen werden, es gab wohl auch Modelle bei denen das bei Tageslicht ging, ich habe gerade ein Angebot für eine solche Kamera gefunden ( leider deutlich über meinem Limit) soweit ich das erkennen kann, sind das Kassetten mit einem Schanier, ich denke das die dann in der Kamera geöffnet werden.
..... ansieht, erkennt man, das jede Glasplatte hinten und an den Seiten blecheingefasst ist. So wird der Lichteinfall durch die Platte hindurch auf die nächste Platte verhindert. Aber: In der Kamera kann wohl nicht eine VorderseitenHülle der Platten entfernt werden.
Für mich bedeutet diese Kamera kann nur in der Dunkelkammer mit einem Satz Platten ohne Lichteinfall bestückt werden. Allerdings gab es tageslicht-befüllbare Boxen. Wie haben die das gemacht???
Irgend etwas begreife ich da nicht, das ärgert mich
Hier der Beschreibungstext der falling plate box camera. Hervorgehoben die Passagen die auf die Tageslichtbestückung hinweisen:
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
Hallo, da hast du scheinbar was missverstanden, wie ich den Text lese geht es am Anfang nur darum dass man nicht zwischen den Aufnahmen in die Dunkelkammer muss, der andere sagt das man problemlos 12 Platten in der Kamera platzieren kann, das bezieht sich aber nicht mehr auf " ohne Dunkelkammer", denn davon steht im zweiten Abschnitt nichts mehr, nur dass es einfach und ohne Probleme geht.
Ich hab hier mal einen Link zu einer Kamera die man wohl bei Licht beschicken kann ( die Kassetten müssen natürlich im Dunkeln geladen werden ) da sieht man deutlich dass die Platten komplett von der Kassette umschlossen werden. http://www.vintagephoto.tv/adlake.shtml
ja, ist auch vielleicht etwas missverständlich formuliert ...
Dein Link schafft aber Klarheit: Tageslicht-Beschickung der Plattenbox ist wohl nur machbar, wenn jede Magazin-Glasplatten-Einheit einen umschließenden Rahmen mit wegschwenkbarer Vorderseite hat, wo jeweils in der Kamera die vorderste Platte zur Belichtung freigeschwenkt wird.
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
Hallo, ganz genau :-) vielleicht habe ich ja mal glück und komme an so eine, ich hatte schon öfters ein glückliches Händchen bei sowas, was mich erinnert das ich mal wieder eine halb unbekannte einstellen muss
iIa Re: Murer Duroni "Murer's Express" B Newness, Platten-Box Kamera
Hallo Zusammen, wie es der Zufall so will, ist mir im Urlaub letztes Wochenende auf einer Brocante hier in Frankreich eine dieser Kameras mit Plattenwechsel "zugelaufen". Es ist eine Murer Duroni "Murer's Express" B Newness aus Mailand. Das B steht für Bildformat 9x12cm. Als Sucher dienen zwei Brilliantsucher für Hoch- und Querformat. Das Baujahr ist ca. 1905.
Das Objektiv ist ein einfacher Ein- oder Zweilinser ohne Entfernungseinstellung. Die Blende geht von 1:10 bis 1:40 und dann ganz zu.
Die Verschlußzeit lässt sich über Federspannung stufenlos verstellen.
Alle 6 Plattenhalter sind noch vorhanden. Der Plattenwechsel wird über den seitlichen Hebel ausglöst. Die Platte fällt dann mit Hilfe von Feder- und Schwerkraft nach unten. Dafür ist auch ein gewisses Plattengewicht notwendig. Wenn Planfilm eingesetzt werden soll, ist das zu beachten.
Hinter der großen Feder sitzt eine kleinere, die ein primitives Zählwerk betätigt.
Die Kamera scheint noch problemlos zu funktionieren. Nach einer Reinigung steht ersten Versuchen mit Planfilm nichts entgegen.