durch den Katalog von Lindemanns bin ich auf folgendes Buch aufmerksam geworden: Adolf Hesekiel: Photographisches Nachschlage-Buch. Berlin: Verlag der Photographischen Manufaktur Dr. Adolf Hesekiel 1904, 2. Aufl. 1906 (490 S.)
Lt. Kommentar soll es eine Marktübersicht über das damalige Angebot an Kameras und Zubehör bieten. Kennt jemand dieses Buch? Leider ist es in den Bibliotheken in meiner Nähe nicht vorhanden. Wenn wirklich der gesamte Fotomarkt dargestellt wird, könnte es vielleicht zur Bestimmung unbekannter Modelle herangezogen werden...
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Aus den Photographischen Mitteilungen von 1904: "Das 'Photographische Nachschlagebuch' von Dr. Adolf Hesekiel, Verlag der Photographischen Manufaktur Dr. Adolf Hesekiel & Co., Berlin, bringt auf ca. 500 Seiten eine reichhaltige Aufzählung aller praktisch erprobten und empfehlenswerten photographischen Арраrate und Utensilien für Amateure und Fachphotographen. Die Beschreibung einer sehr grossen Anzahl neuer, charakteristischer Modelle guter Apparatkonstruktionen ist aufgenommen; ca. 250 Abbildungen dienen zu besserer Veranschaulichung, zahlreiche Tabellen, Gebrauchsanweisungen, Arbeitsvorschriften und Rezepte sowie die Beschreibung neuer Methoden, z. B. zur Herstellung farbiger Photographien, erhöhen den Wert des Buches, welches, da es bei allen Materialien die Original-Fabrikpreise angibt, gleichsam einen Normalkatalog von dauerndem Wert darstellt. Der Preis des Buches in bester Druckausführung beträgt gebunden 2,— Mk."
Zu beachten ist, daß das Buch wohl recht kleinformatig ist (11x17cm). Bei Booklooker gibt es ein Angebot für unter 70 Euro, andere Anbieter rufen es für mehr als 200 Euro auf. Ein weiter Weg von den ursprünglichen zwei Reichsmark.
PS: Ich gehe davon aus, daß, wenn man es für 70 Euro kauft und dann feststellt, daß es nicht die gewünschten Informationen enthält, man es ohne Wertverlust wieder verkaufen kann. Scheint ja recht selten zu sein.
Danke, Sven. Genau – das Angebot auf booklooker hatte ich auch schon gesehen und gespeichert. Die Anzeige aus den Phot. Mitteilunge hatte ich auch gesehen; ich frage mich nur, wie der Informationsgehalt wirklich ist.
LumoStoria:PS: Ich gehe davon aus, daß, wenn man es für 70 Euro kauft und dann feststellt, daß es nicht die gewünschten Informationen enthält, man es ohne Wertverlust wieder verkaufen kann. Scheint ja recht selten zu sein.
Ja, aber die Nachfrage ist offenbar auch gering; angeboten wird es ja schon seit 2020...
mittlerweile habe ich mir die fragliche Hesekiel-Ausgabe beschafft. Beim Photographischen Nachschlage-Buch mit 488 S. handelt es sich um eine Mischung aus Versandkatalog, Marktübersicht und Handbuch/Ratgeber. Hesekiel (Berlin) firmierte als "Photochemische Fabrik" und zugleich als "Verkaufs- und Versand-Haus für alle photographischen Artikel", außerdem betrieb er Laboratorium und Kopieranstalt, also ein Großlabor, wie man heute sagen würde, sowie eine Werkstatt (mehr bei Thiele, S. 69).
Im Katalogteil werden verschiedene Kameras (S. 1–70), Zubehör (71–93), Objektive und Zubehör (94–176) vorgestellt, weiterhin sind "Aufnahme-Utensilien" (177–215), Utensilien zur Entwicklung und Positivverarbeitung, schließlich Projektoren und wissenschaftliche Geräte gelistet. Es folgen noch Rezepte und Tabellen und allerlei Tipps (z. B. "Mittel gegen Einfrieren der Fensterscheiben", S. 447).
Ein Teil der Kameras wird ausführlich vorgestellt und abgebildet. Im Vordergrund stehen Hausmarken-Kameras (Koerma; Cewes…), zu denen z. T. sogar eine Bedienungsanleitung gegeben wird. Darüber hinaus werden weitere Modelle in unterschiedlicher Ausführlichkeit vorgestellt, interessanterweise zumeist ohne Nennung des Herstellernamens (z. B. Delta-Klapp-Cameras [Krügener]; Afpi [Wünsche]). In einer Art Marktübersicht wird dann noch kursorisch auf weitere Produkte verwiesen, z. B. "Heag II", "Heag IV", "Juwel" – man erfährt zwar die Preise, aber dass die Kameras von Ernemann bzw. Hüttig stammen, bleibt unerwähnt. Manchmal geht das immerhin aus den Abbildungen hervor (Ernemann Minor, S. 6).
Ausführlicher fällt der Objektivteil aus; hier werden auch Hersteller genannt und die technischen Daten der einzelnen Objektive. Hier dürfte auch für heutige Nutzer der Informationswert am höchsten sein. Ansonsten ist es natürlich ein interessanter Einblick in den Fotomarkt im Jahr 1904 (inkl. Ateliermöbel, Hintergründe usw.); die Originalkataloge der Hersteller kann er leider nicht ersetzen.