Aus dem Nachlass eines örtlichen Fotografen konnte ich ein recht interessantes Kamerasystem erwerben eine Mamiya M 645 mit verschiedenen Objektiven, Handgriff, Suchersystem usw. Der Umgang mit dem Fotoapparat ( ähnlich der von Rainer vorgestellten M 645J) gestaltet sich erfreulich einfach nachdem die Lichtdichtungen, die sich zu einem schwarzen Schleim gewandelt hatten, erneuert waren. Womit ich meine Schwierigkeiten habe ist das Soft Focus Objektiv mit einer Brennweite von 145mm.
Hier das Linsenschema mit Darstellung des Weichzeichnereffektes:
Es gibt am vorderen Objektivring die Möglichkeit den Fokus nach vorne= blau oder nach hinten = gelb zu verschieben. Im Sucher sieht das gruselig aus, ein belichteter Film muss noch entwickelt werden. Neine Frage ist: hat jemand eine Ahnung oder eine Gebrauchsanweisung von diesem Objektiv?
Technische Daten:
Brennweite: 145mm (entspricht ca. 90 mm bei Kleinbild, also Portraitbrennweite) Linsenkonstruktion: 7 Elemente in 5 Gruppen Bildwinkel: 27° Blenden: 4-32 Filtergewinde: 77 mm Baulänge: 116 mm Gewicht: 900 Gramm
Urheberrechte 1: Keine Scans von Prospekten, Bedienungs-Anleitungen, Prominentenfotos, Kunstobjekten oder Buch/Zeitschriften-Artikeln.
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Hallo Martin, dieses Objektiv kann neben seiner Normalfunktion (bei leichter Abblendung) als scharf zeichnendes Objektiv mit zusätzlicher ECHTER Weichzeichnungsfähigkeit genutzt werden.
In Stellung 0 (kleinster Punkt auf der roten Linie) und gewisser Abblendung ist es ein "Adlerauge".
Echte Weichzeichner die einen kleinen Punkt aufnehmen, lassen diesen Punktkern zwar scharf, aber überstrahlen ihn mit einer "duftigen" Unschärfe. Unechte Weichzeichner (Damenstrumpf vor dem Objektiv, usw) machen dagegen den Punktkern unscharf, die "Duftigkeit ist weg. Gern haben früher Portraitphotographen so mit echten Weichzeichnern gearbeitet. Das Gesicht verlor zwar ein wenig Pickel und Falten, bliebt aber trotzdem "fast" scharf. Ein Objektiv nicht nur für Damen-Photographie.
In Stellung M und mit dem Spielen mit der Blende und Verschieben des Frontrings wählt man die Weichheit aus.
In Stellung A kann man die Abblendwirkung durch Verschieben des des breiten Entfernungsringes kontrollieren, eine Arte kontrollierte Beeinflussung der Schärfentiefe.
Glückwunsch zum Mamiya 645 System. Die damit erreichbare Bildschärfe können moderne Digitalkameras nur mit größter Mühe und hohen Kosten annähernd erreichen.
MFG Rainer (Admin)
Möge die Belichtung immer kürzer als 1/30 Sekunde sein. Aus Negativ wird Positiv.
Herzlichen Dank für Deine Erklärung. Jetzt wird die Sache für mich schon ein gutes Stück überschaubarer. Ich spiele mit dem Gedanken einen Adapter für meine digitale Spiegelreflexkamera zu besorgen, um in Ruhe die Wirkungsweise des Objektivs auszuprobieren. Rollfilm (auch schwarz/weiss) ist mittlerweile ganz schön teuer geworden. Anbei noch ein Foto, allerdings mit dem 210er Objektiv aufgenommen.
Aufgenommen beim diesjährigen Musikfest: Brennweite 210mm, Blende 4, Nikon SB26 Blitz, Entfernung ca. 5 Meter.
Nachtrag: Im Netz bin ich auf eine englische Bedienungsanleitung für das Weichzeichnerobjektiv gestoßen. Somit steht einer korrekten Handhabung nichts mehr im Wege.
ich befürchte, auch wenn die eine Vollformat-Digital-Spiegelreflexkamera mit APS-C oder gar 24 x 36 mm hast, könnte trotz Adapter der Bildausschnitt sehr klein werden. Kannst ja mal dann berichten.
MFG Rainer (Admin)
Möge die Belichtung immer kürzer als 1/30 Sekunde sein. Aus Negativ wird Positiv.
Heute, einen Tag bevor ich in Urlaub fahre, kam der bestellte Adapter zur Nikon DSLR.
Hier noch zwei Fotos, die ich noch schnell zur Probe aufgenommen habe:
Blende 4, blauer Einstellpunkt
Blende 4, gelber Einstellpunkt
Durch die Verkleinerung der Bilder ist der Effekt nicht mehr ganz so deutlich, aber im Original ergibt sich eine wunderschöne "Aura" um die Blüten. In 3 Wochen werde ich wohl weiterexperimentieren.