im Segment der kleinen Spreizenkameras bot Contessa Nettel drei ähnliche Modelle an, die sich hinsichtlich der Konstruktion und der technischen Ausstattung (Objektiv-Verschluss-Bestückung) unterscheiden. Die hier vorzustellende Nettix (CN-Modell-Nr. 2) ist das Mittelklasse-Modell; oberhalb lag die Duchessa mit aufwendiger Entfernungseinstellung und Compur-Verschluss, unterhalb die einfache Recto.
Es handelt sich um eine Scherenspreizenkamera für Platten 4,5x6 im Metallgehäuse; die Entfernungseinstellung erfolgt über die Spreizen; ein federnder Hebel auf der Oberseite bewirkt eine Arrterierung in der Position ∞. Wird die Arretierung aufgehoben, ist Naheinstellung möglich, allerdings nur sinnvoll über die Mattscheibe möglich, denn außer der Marke 2 m gibt es keine Einstellskala.
Da die Kamera aber kein Stativgewinde besitzt, ist das Mattscheibenrückteil nicht vernünftig benutzbar. Aber der Gebrauch eines Stativs würde auch dem Konzept der Westentaschenkamera nicht gerecht.
Hinter der Frontplatte ist ein drehbarer Brillantsucher eingelassen, außerdem gehört ein ausziehbarer Ikonometer zur Ausstattung. Diese Sucherkonstruktion ist nicht nur ein Markenzeichen vieler Contessa-Nettel-Kameras (z. B. auch der Piccolette), sie zeigt auch, dass es sich hier um die spätere Version handelt, die von ca. 1923 an angeboten wurde. Frühere Varianten besaßen noch keinen eingelassenen Brillantsucher, nur einen klappbaren Ikonometer.
Die Kamera ist mit einem Trinastigmat 6,3/7,5 in Derval ausgestattet. Die Kamera wurde nach Angaben von Bernd K. Otto noch ins Zeiss Ikon-Programm übernommen und bis 1927 angeboten, erschien aber in keinem ZI-Katalog. Der Verkaufspreis betrug 41,00 RM.
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feine und handliche kompakte Spreizenkamera. Mir fällt auf, das im Forum bei den Kameravorstellungen kaum mal eine Spreizenkamera von hinten mit geöffneter Mattscheibe und mit angesetzter Plattenkassette zu sehen ist.
Siehst Du eine Möglichkeit ein / zwei solcher Rückansichten-Aufnahmen zu machen, falls Kassetten vorhanden sind?
Beste Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
hier auf die Schnelle zwei Fotos zur Illustration mit Rückteilen, die gerade griffbereit waren. – Zunächst die beschriebene Nettix mit angesetztem und geöffnetem Mattscheibenrückteil:
Klein waren diese Apparate vor allem ohne angesetzte Rückteile. Da gab es verschiedene Möglichkeiten: Einzel- und Doppelkassetten, Magazine für 12 Platten, Packfilmkassette und Rollfilmkassette.
Ein 12er Magazin besitze ich nicht, aber hier von links nach rechts:
Packfilmkassette (Noname) an Ihagee Westentaschen-Photoknips Neusilber-Doppelkassette an Goerz Westentaschen-Tenax Rollex-Rollfilmkassette an Ernemann Baby 4,5x6
Man sieht gut, wie sehr die Rückteile 'auftragen' und den Größenvorteil relativieren. Ich vermute, dass zumindest die einfachen Taschenkameras (Nettix, Photoknips, Baby) eher mit Packfilm als mit Platten bestückt wurden.