Der Vollständigkeit halber folgt hier noch die große Favorit 425 im Format 13x18 in einer sehr frühen Ausführung.
Es handelt sich um eine Laufbodenkamera in quadratischer Bauform mit doppeltem Auszug. Das Rückteil ist zum Wechsel ins Hoch- bzw. Querformat umsetzbar. Wie alle Favorit-Kameras besitzt sie die Eigenschaften gehobener Kameras: Der Laufboden ist absenkbar und kann hochgeklappt in beliebiger Position arretiert werden. Der Verschluss ist mittels Bajonettsystem abnehmbar. Das Objektivbrett kann horizontal und vertikal mittels Trieb verstellt werden. Als Sucher steht ein Brillantsucher mit Libelle zur Verfügung (beim gezeigten Exemplar fehlt leider der Spiegel). Bei einer Kamera in diesem Format wird man allerdings vom Stativ gearbeitet und die Schärfe auf der Mattscheibe eingestellt haben.
Der Modellname ist an keiner Stelle vermerkt; der Lederriemen besitzt keine Prägung, wie man sie von späteren Kameras kennt. Dass es sich um eine Ica-Kamera handelt, geht aus der Beschriftung des Verschlusses hervor, außerdem befindet sich an der Innenseite des Gehäuses eine Ica-Plakette mit der Jahreszahl 1911. Das Rückteil ist unbeschriftet.
Die Favorit-Serie wurde bei der Fusion 1909 aus dem Programm von Emil Wünsche übernommen. Das vorliegende Exemplar zeigt konstruktive Merkmale von Wünsche-Kameras: Typisch sind die sichelförmigen Handhaben und die Mechanik der Verstellung der Standarte mittels Zahnkranz. In dieser Form ist die Kamera im Ica-Katalog von 1911 abgebildet; später bekam sie die für Ica typischen zylinderförmigen Handhaben und Triebknöpfe für die Verstellung. Geändert wurden später auch die Balgenspanner; das gezeigte Exemplar besitzt noch die halbautomatischen Balgenstrecker an der Standarte.
Verbessert wurde auch die Kassettenaufnahme: Im Katalog 1912/13 besitzt die Favorit 425 schon den komfortablen Anlegefalz; das vorliegende Exemplar hat einen gewöhnlichen Falz für Kassetten zum Einschieben. Auf ein frühes Baujahr deuten auch die erwähnte Plakette sowie das Format der Seriennummer mit vorangestelltem A. Das verbaute Objektiv, ein Tessar 6,3/18, ist gem. Seriennummer ins Jahr 1912 zu datieren. Es sitzt in einem Compound der Größe 2 mit dem Zeitenbereich 1–150. Der Katalog 1911 nennt für diese Ausführung einen Verkaufspreis von 312,00 Mk.
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