[iIa] Ray № 2 - Ray Camera Company Rochester New York |
|
|
1 2 3
|
1 2 3
|
15.08.25 17:05
Rainer  Administrator
|
15.08.25 17:05
Rainer  Administrator

|
Re: Ray № 2 - Ray Camera Company Rochester New York
Hallo Holger,
nur mal so nebenbei: Respekt vor Deinen beiden profunden Ratschlag-Beiträgen.
Beste Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.
|
|
|
Hinweise:
- Urheberrechte 1: Keine Scans von Prospekten, Bedienungs-Anleitungen, Prominentenfotos, Kunstobjekten oder Buch/Zeitschriften-Artikeln, die über begründete Bildzitate hinaus gehen.
- Urheberrechte 2: Nur selbst aufgenommene Fotos. Keine Fotos auf und in fremden Grundstücken / Gebäuden / Museen, Ausstellungen, Theatern, usw.
- Urheberrechte 3: Textpassagen von fremden Quellen vermeiden, höchstens einige Zeilen deutlich als Zitat erkennbar mit genauer Quellenangabe.
- Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar oder zuord-bar sind, ohne deren schriftliche Genehmigung (DSGVO). Ebenso keine erkennbaren KFZ-Kennzeichen oder Fragmenten davon! !
- Fotos: Für beste Darstellung die Fotos (Thumbnails) unter den Textbeiträgen anklicken.
- Der Zähler der Vorschaubilder zeigt NICHT die echte Zugriffszahl, die Bild-Anklicke direkt im Text werden nicht gezählt!
|
15.08.25 17:27
irifue  500 und mehr Punkte
|
15.08.25 17:27
irifue  500 und mehr Punkte

|
Re: Ray № 2 - Ray Camera Company Rochester New York
Hallo Holger,
vielen Dank für deine sehr guten Tipps.
Die Verzapfungen sind durch die Austrocknung so locker, dass mir ein Anbohren erspart bleibt - ich habe nämlich noch so zwei Patienten. Ich kann die Verzapfung lösen und mit einer Spritze den Leim dünn auftragen. Meinst du, dass es mit der Gelantine nicht funktionieren wird? Die Standarten müssen ja keinem Druck standhalten, denn sie stehen in der Vitrine. Sie dürfen auch nur mit den Augen angeschaut werden und nicht mit den Händen.
Der Tipp mit der Linse ist genial. Ich werde sie so bald als möglich ausprobieren - natürlich nur die Linse ohne Verschluss und Holz in den Backofen. Soll ich erst einmal mit 50° C beginnen?
Zur Zeit versuche ich ein Rückenteil für die Pony Premo Camera No.4 Rochester Optical Co selbst zu bauen. Dafür habe ich mir eine Minikreissäge - funktioniert übrigens sehr gut - zugelegt und 5 mm und 2 mm Holzplatten aus Mahagoni neben selbstklebendem Kunstleder. Die Mattscheibe will ich auch selbst herstellen. Ich probiere es mit altem Bilderrahmenglas und Glasschneider. Zum Mattieren werde ich Schleifpapier aus Siliziumkarbid und 600-Körnung probieren. Ist halt ein Experiment - kann auch tüchtig in die Hose gehen.
Wenn ich erfolgreich war, werde ich das Ergebnis präsentieren.
Beste Grüße
Ingrid
|
|
|
15.08.25 17:41
irifue  500 und mehr Punkte
|
15.08.25 17:41
irifue  500 und mehr Punkte

|
Re: Ray № 2 - Ray Camera Company Rochester New York
Hallo Rainer,
zur Zeit arbeite ich daran, die Kameras in einem Zusammenhang in den Vitrinen anzuordnen - z.B. Firmen vor Kodak, d.h. die Einzelfirmen vor den Fusionen. • Rochester Optical Company Premo-Cameras • Ray Camera Company • Rochester Camera Manufacturing Company • Blair Camera Company • Manhattan Optical Company-Gundlach Optical Company. Diese Firma wurde nicht von Kodak übernommen, passt aber genau in die Zeit.
Beste Grüße
Ingrid
|
|
|
15.08.25 18:26
irifue  500 und mehr Punkte
|
15.08.25 18:26
irifue  500 und mehr Punkte

|
Re: Ray № 2 - Ray Camera Company Rochester New York
Hallo Holger,
die Linse war jetzt bei 50°C für 10 Minuten im Backofen. Es tut sich nichts. Soll ich es morgen mal mit einer höheren Temperatur versuchen?
Beste Grüße
Ingrid
|
|
|
15.08.25 19:04
Holgerx  250-499 Punkte
|
15.08.25 19:04
Holgerx  250-499 Punkte
|
Re: Ray № 2 - Ray Camera Company Rochester New York
Hallo Ingrid,
also man muss die Optik langsam erwärmen, bis die die Ofentemperatur vollständig angenommen hat dauert das eine Weile. Am besten noch einmal mit etwas Küchenparier einwickeln, damit die Erwärmung langsam von statten geht. In keinem Fall auf ein Blech legen (einseitig Erwärmung aufgrund der guten Wärmeleitung des Blechs (ich lege immer ein Stück Tuch unter) Dann wartet man/frau ca. ein Stunde und erhöht die Temperatur jede halbe Stunde etwa um 10 °C bis sich was tut (bei 80 °C ist Schluss, zumindest bei meinen Erfahrungen)- alles schön langsam.
Bezüglich eventueller Unterschiede von Gelatine und Hasenleim kann ich nichts sagen, hab ich nicht getestet und hat vermutlich auch noch niemand der lebenden Generationen getan. Wenn Du Klarheit willst, müsstest du das tun. Das Besondere am Hasenleim ist halt, dass der etwas elastischer als z.B. Fischleim ist -auch eine Art Gelatine – es gibt da durchaus Unterschiede. Ich für meinen Teil gehe ich da immer auf Nummer sicher und andererseits finde ich es auch interessant, genau das auszuprobieren, was am besten funktionieren könnte. Schon weil mich der Umgang mit den alten Sachen interessiert. Und in diesem Fall sind damit nicht einmal wesentlichen Kosten verbunden nur etwas Geduld und die sorgfältige Planung des Ganzen. Die Überlegung wie man etwas geschickt umsetzen kann, finde ich sowieso das Beste am Ganzen. Ansonsten denke ich, dass man/frau nicht nur an die eigne Verwendung denken sollte sondern auch daran, dass es sich um Kulturgut handelt, dem man/frau im Idealfall die bestmögliche Instandsetzung gönnt, damit auch die nach uns noch etwas davon haben.
Grüße Holger
|
|
|
15.08.25 19:19
irifue  500 und mehr Punkte
|
15.08.25 19:19
irifue  500 und mehr Punkte

|
Re: Ray № 2 - Ray Camera Company Rochester New York
Hallo Holger,
die Linse lag auf Backpapier, habe sie zusätzlich mit einem Teesieb abgedeckt, damit der heiße Wind nicht direkt auf die Linse trifft. Den nächsten Versuch werde ich - wie du beschrieben hast - am Sonntag durchführen. Ich war wohl zu ungeduldig.
Nochmals besten Dank für deine Hilfe.
Liebe Grüße
Ingrid
|
|
|
17.08.25 14:01
irifue  500 und mehr Punkte
|
17.08.25 14:01
irifue  500 und mehr Punkte

|
Re: Ray № 2 - Ray Camera Company Rochester New York
Hallo Holger,
ich habe alles durchgeführt, wie du es beschrieben hast, habe ein Handtuch untergelegt und die Linse in ein Gästetuch eingewickelt. Die Zeiträume habe ich auf jeweils 45 Minuten verlängert, damit die Wärme durch den Stoff durchdringen konnte. Es hat sich an der Linse leider nichts geändert, alles unverändert. Es bleibt halt so.
Da ich mit der Kamera eh nicht fotografieren will, ist es auch kein Drama. Sie ist ein interessantes Anschauungsobjekt und trägt die Spuren des Alters mit Würde - wie ich hoffentlich auch.
Beim Leimen werde ich es mit Gelantine probieren. Ich mache ihn recht dünnflüsssig, damit ich ihn in eine Spritze aufziehen und einige Tröpfchen an die Zapfen geben kann.
Nochmals vielen Dank und beste Grüße
Ingrid
|
|
|
18.08.25 21:23
Holgerx  250-499 Punkte
|
18.08.25 21:23
Holgerx  250-499 Punkte
|
Re: Ray № 2 - Ray Camera Company Rochester New York
Hallo Ingrid,
schade das es nicht geklappt hat. Kanadabalsam ist ein Baumharz, das mit ätherischen Ölen verflüssigt wird, verdampfen die Öle bzw. Lösungsmittel erstarrt das Harz wischen den Linsen. Wenn es sich bei Wärme nicht wieder verflüssigt, ist bei der Kristallbildung vermutlich noch etwas chemisch im Spiel gewesen, von dem wir keine Ahnung haben – der Kanadabalsam ist kein Balsam mehr.
Wenn jemand ein Objektiv mit ähnlichen Kristallisationen am Rand hat, wäre ich interessier. Das würde ich gern mal unters Mikroskop legen und einen Lösungsversuch bei den Kristallen unternehmen.
Beim Leimen musst du darauf achten, dass das Holz warm ist (gut handwarm - Gelatine schmilzt bei ca. 37 bis 40 °C.), da die Gelatine (gilt auch für den Leim) sonst nicht so gut klebt. Bei graden Flächen nehme ich vorgewärmtes Eisenblech oder Flachstahl zum Vorwärmen des Holzes. Eventuell kann man die Standarte auch in der Mikrowelle erwärmen. Das habe ich zumindest kürzlich bei einem Frühstücksbrett festgestellt. Ich würde da aber in jedem Fall einen Vorversuch mit ertlosen Holzstücken machen. Und Vorsicht bei der Standarte, nur einmal und nur kurz erwärmen, damit nicht zu viel Feuchtigkeit entweicht und das Holz nicht schwindet. Auch darf das Holz nicht zu heiß werden. Wenn die Feuchtigkeit im Holz (ca. 8 bis 12 Masseprozent) anfängt zu verdampfen, ist das nicht gut für den Lack. Es gibt so viele Möglichkeiten leider aber mindestens genauso viele etwas falsch zu machen.
Grüße Holger
|
|
|
19.08.25 00:23
irifue  500 und mehr Punkte
|
19.08.25 00:23
irifue  500 und mehr Punkte

|
Re: Ray № 2 - Ray Camera Company Rochester New York
Hallo Holger,
morgen gehen die Temperaturen wieder höher. Wir haben einen Balkon zum Wintergarten umfunktioniert in südwestlicher Richtung. Ich werde die Kamera auf den Tisch stellen und die aufgelöste Gelantine, da sind mindestens 35°C - 40°C, wenn die große Fensterfront geschlossen ist. Es sind keine Flächen zu kleben, sondern nur die Fingerzapfen. Natürlich probiere ich das Ganze vorher mit Mahagoni-Holzstückchen aus.
Vielleicht hat das in der Sonne-Erwärmen auch einen guten Nebeneffekt und die Verklebungen des Objektiverschlusses lösen sich. Ein Versuch ist es wert.
Zur Herstellung von Mattscheiben habe ich es mit Acrylglas probiert. Funktioniert hervorragend mit 2000-er und danach mit 3000-er nassem Siliziumkarbid-Schleifpapier. Das abgebildete Bild ist besser als bei einer Original-Mattscheibe. Den Einsatz einer Mini-Tischkreissäge muss ich noch üben, damit das Acrylglas nicht schmilzt - geringe Geschwindigkeit und wenig Druck. Im Internet habe ich einen Trick gelesen - 1 Tropfen Spülmittel zum Kühlen und gleitfähig machen. Vielleicht hast du auch einen Tipp dazu.
Beste Grüße
Ingrid
|
|
|
19.08.25 10:28
Holgerx  250-499 Punkte
|
19.08.25 10:28
Holgerx  250-499 Punkte
|
Re: Ray № 2 - Ray Camera Company Rochester New York
Guten Morgen Ingrid,
mit Plexiglas habe ich nur wenig Erfahrungen. Auf meiner großen Kreissäge mit sehr scharfen Hartmetallblatt und Verzahnung für Holz ließ sich das immer gut schneiden, ohne dass es zum Schmelzen kam. Die Zähne stehen auch seitlich etwas vor und haben auch einen seitlichen Freiwinkel, sodass das Blatt nicht am geschnittenen Plexiglas schleift. Vielleicht ist dein Sägeblatt nicht scharf genug oder ungeeignet. Mit einer Proxxon-Tischkreissäge und Hartmetallblatt soll es auch gehen. Hab ich noch nicht probiert.
Eine Notlösung wäre etwas Wasser über eine Zerstäuberflasche zum Kühlen – Tropfen Spüli zum Entspannen des Wassers. Für das Zerstäuben bräuchte es eine zweite Person. Wäre mir sonst zu gefährlich. Das gibt aber eine kleine Sauerei im Spänefang. Ansonsten deinen Internettip ausprobieren.
Plexiglas soll man bis 3 mm ritzscheiden und brechen können (ähnlich wie bei Glas). Hab ich noch nicht probiert.
Ansonsten stell ich mal wieder fest, dass andere Menschen offensichtlich ganz andere Prioritäten setzen, was mich gelegentlich etwas erstaunt. Ich schleife Glasplatten zu Matscheiben und hab mir das 400-hunderter und 600-hunderter Korundpulver zum Schleifen besorgt. Zum Leim hab ich mich schon geoutet. Irgendwie ist für mich dabei auch entschieden, die alten Arbeitsweisen nachzuvollziehen. Das ist dann technische Geschichte zum Anfassen. Wenn ich eine Kamera (oder technische Antiquität) nicht so repariert bekomme, dass das auch früher so gemacht worden sein könnte und möglichst nicht unterscheidbar ist, stört das mein Empfinden für Authentizität erheblich. Aber okay.
Grüße Holger
|
|
|
|
1 2 3
|
1 2 3
|