mich haben mal die Verschlußzeiten von meiner Ernemann HEAG VII interessiert. Es ist ja schon lange her, wo sie produziert wurde. Auch der Verschluss von F. Deckel dürfte aus der Zeit sein. Wenn ich mich nicht irre, sind das jetzt doch 100 Jahre. Ein Zufall wollte es, dass ich die Zeiten mal prüfe, denn von einem defekten Taschenrechner bot sich die Fotozelle an. Kurzer Test bestätigte ihre Funktionalität. Kleine Taschenlampe, Fotozelle und ein kleines Oszilloskop waren bereit. Dann der Test.
Ich habe alle Zeiten mehrfach geprüft. Haben sich verschiedene geringfüge Ergebnisse eingestellt, so habe ich daraus den Mittelwert gebildet. Die Ergebnisse habe ich in einer Tabelle zusammengefasst. Die Ausreiser bei den langen Zeiten würden jetzt mich nicht so stören, denn bei Aufnahmen mit 1/25 und 1/50 sind die Bilder , siehe unten, für mich in einer ordentlichen Qualität. Mit den anderen Verschlußzeiten habe ich noch keine Aufnahmen gewagt. Wie würdet Ihr die Zeiten beurteilen. Sind die total aus der Toleranz außer der Beiden bei 1/10 und 1/200, da würde Handlungsbedarf gegeben sein. Für Eure Erklärungen wäre ich offen. Danke.
Mit freundlichen Grüßen Manfred
Compur Verschlußzeiten
Einstellung entspricht Belichtet Fehler in msec msec
1 sec 1000 1200 20%
1/2 sec 500 550 10%
1/5 sec 200 200 0%
1/10 sec 100 145 45%
1/25 sec 40 38 -5%
1/50 sec 20 24 20%
1/100 sec 10 12 20%
1/200 sec 5 10 100%
leider wird da die Formatierung um geschmissen. Ich habe 2 mal versucht sie zu korrigieren
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danke für Deine Bewertung. Ich habe mir schon sowas gedacht und werde den Apparat vor erst so lassen. Scheinbar gibt es keine Aufzeichnungen, was so im allgemeinen für die Prüfungen an Verschlußzeiten gemessen wurde. Meine Messungen machte ich bei 50% der Pulshöhe. Die aufsteigende Flanke war bei allen Zeiten ohne Auffälligkeiten. Auch die Abfallenden Flanken, außer bei den 1/10 und 1/200, waren im akzeptablen Bereich. Die beiden Ausreiser sind jeweils am Ende der Bereiche. Bei den 1/10 am Ende der Langzeiteinstellung ( Räderwerk mit einer Art Unruhe ) und die 1/200 am Ende der kürzeren Belichtung. Vielleicht sollte da mal ein prüfender Blick die Mechanik kontrollieren. Mein Verdacht, das da wo ein Hauch Öl nötig ist. Selbst wenn das nicht ohne großen Aufwand nicht zu beheben ist, macht es mir trotzdem viel Freude und werde es dann dabei belassen.
Blende_8:Scheinbar gibt es keine Aufzeichnungen, was so im allgemeinen für die Prüfungen an Verschlußzeiten gemessen wurde.
Das Standardwerk von Karl Pritschow (Die photographische Kamera und ihr Zubehör, 1931) enthält ein umfangreiches Kapitel "Die photographischen Momentverschlüsse" (S. 391–534). Dort werden auch diverse Testverfahren beschrieben und bewertet, mit denen die Exaktheit der Verschlusszeiten bestimmt werden kann, und Pritschow berichtet auch über diverse Versuchsergebnisse. Demnach gab es durchaus erhebliche Abweichungen, gerade bei längeren Zeiten; immerhin ergaben Versuche mit dem 0-Compur, "daß die Genauigkeit und Zuverlässigkeit dieses Verschlußmodells derzeit unübertroffen ist" (S. 513). Das wird alles auf wissenschaftlicher Basis sehr detailliert dargestellt und mit vielen Abbildungen illustriert. Ich kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen, wenn man sich für die Technik früher Kameras interessiert. Es ist antiquarisch ganz gut zu bekommen (es gab auch einen Reprint bei Lindemanns). Siehe auch hier: https://blende-und-zeit.sirutor-und-comp...&thread=110
da triffst Du genau mein Interesse. Was ja auch sehr interessant ist, sind die Messtechniken zu dieser Zeit. Damit sind auch die Genauigkeiten bestimmt worden. Heute ist es ein leichtes zumessen. Elektronisches Equipment macht es möglich. Ich vermute mal, das etwaige Fehlbelichtungen bei der Anfertigung von den Abzügen ausgeglichen werden konnte. Jetzt werde ich versuchen so ein Exemplar wie Du angeführt hast, zu beschaffen. Erkenntnisse daraus werden vielleicht mein weiteres Vorgehen ableiten. Herzlichen Dank.
Deiner Empfehlung entsprechend, habe ich mich auf die Suche nach dem Buch von Karl Pritschow gemacht. Bin auch im Internet fündig geworden. Habe da ein Exemplar von dem Reprint vom Lindemann Verlag erstanden. Das wurde in Neunkirchen, nahe Wien, als gebraucht angeboten und der Erhaltungszustand ist als Neuwertig zu bezeichnen. Dieses Buch hat eine Exemplarnummer 460 bei einer Auflage von 500. Was da drinnen steht ist höchst interessant. Zumal auf viele Details eingegangen wird. Jetzt wird mit Vergnügen studiert. Der Versand nahm 10 Tage in Anspruch. Da hat man wahrscheinlich den K & K Kurier zu fuß los geschickt. Danke .
Deiner Empfehlung entsprechend, habe ich mich auf die Suche nach dem Buch von Karl Pritschow gemacht. Bin auch im Internet fündig geworden. Habe da ein Exemplar von dem Reprint vom Lindemann Verlag erstanden. Das wurde in Neunkirchen, nahe Wien, als gebraucht angeboten und der Erhaltungszustand ist als Neuwertig zu bezeichnen. Dieses Buch hat eine Exemplarnummer 460 bei einer Auflage von 500. Was da drinnen steht ist höchst interessant. Zumal auf viele Details eingegangen wird. Jetzt wird mit Vergnügen studiert. Der Versand nahm 10 Tage in Anspruch. Da hat man wahrscheinlich den K & K Kurier zu fuß los geschickt. Danke .
Blende_8:Wie würdet Ihr die Zeiten beurteilen. Sind die total aus der Toleranz außer der Beiden bei 1/10 und 1/200, da würde Handlungsbedarf gegeben sein. Für Eure Erklärungen wäre ich offen. Danke.
Nach ASA gelten meines Wissens folgende Toleranzen: +-20% bei 1/100 oder länger +-30% bei 1/125 oder kürzer
so wie da die Toleranz angeführt ist, ist für mich nachvollziehbar. Die kürzeren Verschlußzeiten werden da mit 30% Toleranz an gegeben. Ich sehe das so, dass die kurzen Zeiten schwieriger dauerhaft zu realisieren waren. Der Film hatte noch keine Ahnung, bei welchem Motiv er zum Zug kommt. Wenn nicht schnell genug belichtet, gibt das Bewegungsunschärfe. Denn erst im Einklang mit der Blende führt zu einer gelungener Belichtung. Ich kann mir gut vorstellen, das ungenaue Belichtungszeit von der Toleranz des Films ausgeglichen wird. So verstehe ich die Relevanz. Meine Tests führte ich im Prinzip wie Du in Deinem Link auf gezeigt hast, aus. Natürlich war mein Messaufbau nur experimental mit Lichtquelle, Fotoapparat, Fotozelle und ein Oszilloskop . Da sind die Öffnungszeiten, die Offenzeit und die Schließzeit deutlich abgebildet. Bei den starkabweichenden Zeiten kann man sehen, dass die Schließzeiten länger dauerten. Die Bewertung habe ich bei 50% der Impulshöhe vor genommen. Wenn die Schließzeit ähnlich der Öffnungszeit ist, also sehr schnell, ist die Bewertung zwischen 10% und 90% ziemlich gleich. Soweit mein Verständnis zu den Verschlußzeiten. Ob ich da dann mal an den Verschluss ran gehe, wird sich nach dem Lesen des Buches von Karl Pritschow zeigen. Dein Link hat meine Vorstellung bzl. Verschlußzeiten bestätigt.
Blende_8:Natürlich war mein Messaufbau nur experimental mit Lichtquelle, Fotoapparat, Fotozelle und ein Oszilloskop . Da sind die Öffnungszeiten, die Offenzeit und die Schließzeit deutlich abgebildet.
Könntest Du vielleicht näher beschreiben, wie Dein Messaufbau war? So etwas würde ich gern auch einmal machen. Ich habe ein uraltes, aber funktionierendes Oszilloskop (Tektronix 5103N), nur leider keine Ahnung, wie man das zum Messen einer Verschlusszeit nutzen könnte.
Viele Grüße, Thomas
Es ist leichter Probleme zu lösen als mit ihnen zu leben.