Schmalfilme können reißen, weil der Projektor fehlerhaft ist. Weiter können uralte Klebestellen aufgehen. Weiter kann die Notwendigkeit bestehen, alte Filme umzuschneiden.
Es gibt kaum noch neue Klebepressen. Allerdings kann man noch durchaus gebrauchte Trockenklebepressen bekommen. Hama bietet auch weiterhin Klebestreifen an, die für Hama-Pressen und einige andere Fabrikate genutzt werden können.
Es wird bis heute darüber gestritten, ob Trocken- oder Naßklebungen besser sind. Ich selbst habe nur Trockenklebungen genutzt. Naßklebungen haben aus meiner Sicht den Vorteil, daß sie beim Abspielen weniger auffallen. Das Stück Klebefilm ist leicht erkennber, wenn die Stelle im Sichtfenster erscheint.
Andererseits lösen sich jahrzehnte alte Naßklebungen leichter als bei trockenen Klebungen.
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Aus Negativ wurde Positiv. Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts. Fotoapparate sind Zeitmaschinen, sie können die Vergangenheit erhalten. Ein Leben ohne Facebook ist möglich, aber (und) sinnvoll.
Das kann ich nur bestätigen. Von einem Onkel hatte ich einige Super 8 Filme bekommen mit der Frage ob ich die wieder zusammenkleben könnte. Es waren alles Nassklebungen die nicht mehr zusammen hielten. Ich habe mir damals eine gebrauchte Trockenklebepresse ich glaube von Agfa gekauft und neu verklebt.
Sind eigentlich die Klebestreifen genormt? Oder passen Agfa-Streifen nicht für Hama oder umgekehrt?
meiner Erinnerung nach gab es zwar unterschiedliche Klebstereifen. Aber Agfa und Hama - Streifen passten wohl gegeneinander, ebenso Braun FK4. Galt aber wohl auch für andere Fabrikate.
Jedenfalls galt das bei Agfa F8S und Braun FK4 und Hama.
Hier ein Foto dieser Streifen als Dreier-Kette. Es wurden dabei jeweils vier Bilder "überklebt" und ein Rand für die eventuelle Haupttonspur freigelassen.
In einem Folgebeitrag weiter unten gibt es eine Skizze einer kompatiblen Trockenklebepresse.
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
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da die Nassklebungen noch nicht hier im Thread angesprochen wurden, will ich auf dieses Verfahren auch eingehen. Ich gebe aber zu, dass ich selbst nur relativ wenig nass geklebt habe und das war wohl mit Kodakfilmen (Acetat) . Hier wird ja keilförmig geklebt, um eine hinreichend große Klebefläche entstehen zu lassen.
Dabei gab es verschiedene Lösung hinsichtlich der Herstellung der Keilflächen. Es soll aber auch komplette "Bild über Bild" - Verklebungen gegeben haben.
Vergleicht man nasse und trockene geklebte Filme, so ist das Durchlaufgeräusch der nassen Klebestellen durch den Projektor zarter / leiser und auch u.u. weniger im projizierten Bild auffällig. Die vier trocken überklebten Bilder pro Klebestellen fallen mehr auf und es gab Projektoren die dabei schon mal ausser Tritt geraten konnten.
Ein ehemaliger Kollege und Funkfreund von mir, Günter Kunert (DC7KC) hatte in den siebziger Jahren in Berlin, in der Baerwaldstr. einen Schmalfilmer-Service-Laden. Hier hatte er auch viele 10000 Meter Super-8-Filme mit Tonspuren versehen. Neben vielen Schmalfilmzubehör (einschließlich von semiprofessionellen Schneidetischen verkaufte er auch Klebepressen.
Dabei macht er über Jahre die Erfahrung, dass gar-nicht selten Nassklebestellen wieder aufgehen, was bei Trockenklebungen eigentlich nicht so der Fall war.
Ich selbst hatte bei vielen Tausend Trocken- Klebestellen kaum eine Handvoll Wiederlösungen von Klebestellen, die ich aber selbst verschuldet hatte.
Wer kann hier von eigenen Erfahrungen sprechen?
p.s. In der ehemaligen DDR verwendete Filme hatten wohl eine Acetat-Basis und waren somit nass-klebefähig, ebenfalls Kodak und Agfa. p.s. 2. In den späteren Super-8-Jahren gab es auch reißfeste Polyester-Filme (die z.B. aus Japan kamen, Perutz auch?). Diese waren nicht nass-klebe-geeignet.
p.s. 3. Bei youtube gibt einige Videos zum Thema nasskleben. Hier ein Beispiel:
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Die Streifen, die Manfred im Link erwähnt hat, passen für die Agfa F8s aber sind mit Versand sehr teuer. In der Ebucht habe ich 28 Stück für 8 Euro mit Versand bestellt. Das reicht mal fürs erste.
hast Du mal testweise versucht, Polyester-Basis-Schmalfilme naß zu verkleben? Das geht ja wohl nicht. Aber was passiert dabei genau? Klebt das einfach nur nicht? Oder klebt es schwach oder löst sich die Klebestelle alsbald wieder?
Ich selbst habe damals leider solche Versuche nicht gemacht.
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
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Hallo Rainer! Mir ist in meiner ganzen Schmalfilmzeit von 1961 bis 1984 (Umstieg auf Video) nie ein Polyesterfilm begegnet. Deshalb konnte ich alle meine Filme nass kleben. Die ersten Jahre mit einem Bild Überlappung und dann mit Beginn der Tonfilmerei nur noch mit Keilschnittpressen. Mein erster Farbfilm für Doppelacht war 1962 von Perutz. Meist habe ich aber Kodakchrome oder Agfa benutzt. Meines Wissens gab es gegen Ende der Superachtzeit einen Revue Polyesterfilm von Quelle mit der Aufschrift "Nicht zum Nasskleben" auf der Schachtel.
Polyesterfilm wird vom Lösungsmittel im Filmkitt nicht aufgeweicht und verschmolzen. Die Klebestelle fällt nach dem Öffnen der Klebepresse sofort wieder auseinander. Der Film kann nur mit Klebestreifen verbunden werden. In den Kopierwerken, die meist wegen der hohen Reißfestigkeit mit Polyesterfilm arbeiteten, wurde der Film zumeist mit Ultraschall-Schweißgeräten verbunden oder trocken geklebt.
Hier habe ich meine Bastelbude zu einem "Super 8 Kopier Studio" umgebaut. Mit der Lumix die Filme aufgenommen und auf DVD gebrannt. Qualität ist gut. Immerhin sind die Streifen aus 1970 und immer noch im guten Zustand. Die Klebepresse ging noch ganz gut. Immerhin wurden 7,3 Gibabit DVD daraus.
Es gibt noch die Möglichkeit, dass man einenen Spiegel zum zum Projektor 45 Grad die Bilder umlenkt. Mit einem Karton mit Transparentpapier als Leinwand aufbaut. Dahinter kann dann mit der Digital Kamera aufgenommen werden.
hier eine Skizze der Trockenklebepresse Hama Cinepress Automat 8. Nach Einlegen des Films und Trennschnitt (im Deckel eingebaut, Deckel nach unten drücken) mit dem Gerät (beide Teile passen dabei exakt aneinander) wird mit einer Bewegung der Klebeeinheit der durchsichtige Klebestreifen mit den Rasterlöchern an der richtigen Stelle umschlungen und verklebt, dabei wird auch eine eventuelle Tonspur freigelassen. Jeweils 2 Bilder beider Filmstreifenteile werden zusammengeklebt. Man konnte in die Klebepresse einige Klebestreifen in zwei Fächern auf Vorrat aufbewahren.
Das Modell war um 1972 auf dem Markt.
Skizze
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.