Ich möchte euch diese Super 8 Kamera vorstellen, die um 1970 auf den Markt kam und bis heute die kleinste ihrer Art ist. Gebaut wurde sie von der Firma Tellag AG in der Schweiz, Konstrukteur war Peter Saraber, der bis 1957 in Goslar die Finetta Kameras herstellte. Gewicht ca 350g, die Maße betragen 3,5 x 6,8 x 8,8 cm. Die Kamera war bei ihrer Einführung schon veraltet, (Federwerk Motor, kein Zoom, Selen Belichtungsmesser) und der Preis von 1000 Franken sorgten wohl dafür, dass die Kamera wirtschaftlich kein Erfolg wurde. Es wurden nur ca. 60 Stück gebaut.
Die Kamera befindet sich nicht in meinem Besitz, ich vermittle sie an ein Museum, habe aber die Erlaubnis des Besitzers sie hier im Forum vorzustellen.
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eine wahrlich rare und kompakte Kamera, die übrigens auch nicht im ACR von Pete Ariel erwähnt wird. Ein schönes Stück. Ich nehme sie nachher in Online-Verzeichnis auf.
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
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danke für die Vorstellung der Kamera. Der größte Nachteil war sicher die Verwendung der Spezialkassette. Außerdem hatte die Kamera nur die Geschwindigkeit von 16 Bildern pro sec.
Sehe ich richtig, dass nur die Blendenwerte 2,8 oder 5,6 einstellbar sind und die richtige Belichtung über Verstellung der Sektorenblende vorgenommen wird?
Wenn ich, kein Fachmann, einen Deutungsversuch machen darf: Einer Filmkamera kann man keinen Zentralverschluß verpassen. Der müsste sich ja 25x pro Sekunde öffnen und schließen, und das zackig: wenn der Film ein Bild weitertransportiert ist (das geschieht ruckartig, ich glaube, über so 'nen Kreuzmechanismus, der in das Transportrad reinhackt), dann hat der Verschluß sofort aufzugehen, sobald der Film stillsteht, muss einwandfrei offen sein, während das Bild belichtet wird, und muss schon zu sein, bevor der Film den nächsten Ruck um ein Bildchen weiter macht.
Also lässt man stattdessen in, vor oder hinter dem Objektiv eine Scheibe rotieren, in der ein Ausschnitt ist. Bei meinem Beispiel müsste die sich 25 mal in der Sekunde drehen und darf wie gehabt das Licht nur durchlassen, solange der Film nicht weitergezogen wird. Macht man den Ausschnitt verstellbar, sodass er z.B. mal ein Viertel des ganzen Kreises offen lässt und ganz viel Licht durchlässt, ein andermal nur millimeterbreit ist und nur ganz kurz Licht durchlässt, könnte man damit die Belichtung steuern, also das Äquivalent der Belichtungszeit. Georgs Frage verstehe ich jetzt so: wenn es doch nur die Blenden 2.8 und 5.6 gibt, kann man nie und nimmer den Film richtig belichten, es sei denn, die Sonne schiene gerade so, dass Blende 5.6 richtig sei (oder Blende 2.8 an einem bewölkten oder Wintertag). Es sei denn, man kann die Belichtung auch verändern, eben über diese verstellbare Blende. Geht ja nicht anders, glaube ich. Man erleuchte mich :) .
diese rotierende Sektorenblende kann, wie Hannes es schon dargelegt hat, Einfluß auf die Belichtungszeit jedes Einzelbildes nehmen. Ich habe eine Schmalfilmkamera (Revue CX30), deren Sektorenblende ein großen Offensektor hat und somit in Verbindung mit einem lichtempfindlichen Objektiv und Film Innenaufnahmen ohne 1000 Watt Leuchte möglich macht.
Hier wäre schon mal ein GIF einer Sektorenblende, in dem Fall nicht verstellbar: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Moviecam_schematic_animation.gif
Ein bisschen mehr dazu steht unter https://de.wikipedia.org/wiki/Filmkamera#Belichtung.
Die sind üblicherweise, laut div. Fundstellen, feste 180 Grad, also halb offen. Bei der Geschwindigkeit von 24 Bildern pro Sekunde und 1/25stel Sekunde für den Filmvorschub und halber Durchlaßzeit entsprechen sie einer Fünfzigstel Sekunde Belichtungszeit.
So ganz komme ich mit den Fundstellen noch nicht klar. Offensichtlich ist eine verstellbare Sektorenblende Hi-Tech und nicht als "Krücke" für die Belichtungssteuerung eine Winz-Kamera gedacht, die schon wegen ihrer Größe nur zwei feste Lochblenden hat. Die Verstellbarkeit mag auch die Überblendung zweier Filmszenen ermöglichen. Geschähe die über eine Irisblende, so würde sich dabei sonst auch die Tiefenschärfe ändern. Sollte die Tell CIN S 8 tatsächlich, wie die Boxkameras mit Sonne/Wolken Verstellbarkeit, nur für Lichtverhältnisse gedacht sein, die entweder Blende 2.8 oder 5.6 erfordern?
Hallo , ich denke die Belichtungszeit wurde über die Rotationsgeschwindigkeit der Sektorenblende gesteuert. Man sieht ja auf den Bildern sowas wie Verschlusszeiten von 1/37s ( etwas mehr als das doppelte der 16B/s) bis 1/600s , was ich für sehr kurz halten. Die beiden Blenden dienten dann vermutlich nur der Steuerung der Tiefenschärfe ( oder Schärfentiefe). Ich habe selbst nie "schmalgefilmt" aber bin seit fast 30 Jahren mit Videokameras unterwegs. Da kann man auch die Belichtung über die Shutter-Taste steuern.
Gruß Karl Knips
Im Kopf entsteht das Bild, danach erst in der Kamera.
also die beiden Belichtungszeiten von 1/37 und 1/50 Sekunden für Schmalfilmkameras waren schon etwas besonderes. Ich habe das so bei keiner meiner Normal-8 Kameras. Bei meiner schon erwähnten Super-8 Kamera Revue CX30 hatte die Sektorenblende 220 Grad statt 180 Grad und ließ damit mehr Licht durch, war also ein low light Typ.
Die Tell CIN S8 hatte ein Objektiv von 1:2,8. Das war eher durchschnittlich. Warum man hier zwei Zeiten mit nur zwei Blenden kombinierte, ist mir auch noch nicht ganz klar. Jedenfalls so nur für einen begrenzten Anwendungsfall (eingeschränkter Belichtungsspielraum) geeignet. Wäre auch interessant, ob die Filmkassetten nur für eine ASA-Zahl angeboten wurden.
Es haben wohl nur wenige Exemplare den Markt erreicht....
Jedenfalls ist das eine echte Rarität!
Grüße von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
Analog: Aus Negativ wird Positiv. Digital: Pixel sind nicht alles, aber ohne Pixel ist alles nichts.